Kapitel 37

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Pov Kelly
Auf dem Weg zum Auto, versuchte ich mir von meinem Gefühlschaos nicht´s anmerken zu lassen. Als mir dann auch noch Lilly über den Weg lief, dachte ich mir das war´s. Gerade auf Sie hatte ich eigentlich so gar kein Bock. Weswegen ich einfach den Kopf senkte und an ihr vorbei laufen wollte. „Kelly?“, tja hat wohl nicht so geklappt. „Tut mir leid, ich hab keine-“, sie hielt mich am Arm fest um mein weiter gehen zu verhindern. „Es geht um Ju. Warst du gerade bei ihm?“ ich schluckte bei dem Gedanken, mit einem ungutem Gefühl nickte ich. Sie dagegen sah mich an als wenn ich Wunder bewirken könnte. „Oh, Gott sei Dank. Dann wird er sicher-“, „Er hat nicht auf mich gehört. Ich glaube sogar er hat mir gar nicht richtig zugehört.“ fiel ich ihr ins Wort. Traurig wendete ich den Blick von ihr ab. „Wenn du mich jetzt entschuldigst.“ versuchte ich Sie abzuwimmeln. „Oh-je, wenn er schon nicht auf dich hört.“, „Ich habe ihm eine letzte Chance gegeben. Wenn er die nicht ergreift, dann-“ ob ich nicht schon zu viel verrate? Erneut wendete ich mich von ihr ab. „Tut  mir leid, ich muss gehen.“, nachdenklich lies ich sie einfach stehen. „Ja, bis dann.“ hörte ich nur noch murmelnd von ihr, bevor ich endlich, bei meinem Auto ankam. Welches mich immer an ihn erinnern wird. Seufzend setzte ich mich rein und startete den Motor. Ich hoffe so sehr, dass er wieder zur Vernunft kommt.

Pov Julien
„Das Meeting verlief am Ende zum Glück noch ganz gut. Sie waren mit ihrem Kopf, woanders kann das sein, Sir?“ Sissi lief mir mit ihren klackenden Absätzen wieder zurück zum Büro. Mir war nicht entgangen dass sie ihre Bluse um 2 Knöpfe geöffnet hatte, als sie von der Toilette wieder kam. In der Hand ihr Notiz Block, welches sie sich etwas vor ihr Dekolletee hielt. Ich antworte ihr nicht, bis wir an meiner Tür ankamen. „Es war nur ein langer Tag, nicht´s weiter.“, in ihrem Blick erkannte ich, dass sie wusste das es an Kelly´s Besuch lag. Legte Sie sich deswegen so in Schale?. „Ich bereite mich auf das Essen vor, treffen sie alle wichtigen Vorkehrungen.“ Sie nickte leicht „Alles was Sie wollen, Sir.“ unberührt von ihrer Brust Demonstration schloss ich hinter mir die Tür und verriegelte sie. „Du musst doch nicht gleich die Tür verriegeln. Wir sind doch auch so ungestört.“ Lilly saß in meinem Stuhl und schaukelte leicht hin und her. „Lilly? Was machst du hier?“ überrascht von ihrem Erscheinen trat ich näher an den Schreibtisch. „Du hast dich seit gestern nicht mehr gemeldet. Ich hab mir sorgen gemacht.“ ich lächelte leicht. „Und dann tauchst du gleich hier auf? Ich hatte Termine.“ genervt verdrehte sie die Augen. „Damit kannst du vllt Vincent abdrücken. Oder Kelly. Aber nicht mich. Ich kenne dich besser. Du hast dich vorher doch auch immer vor der Verantwortung gedrückt.“ sie stand auf, lief um den Tisch herum und legte ihre Hände an meine Brust. „Wir standen uns doch mal so nahe. Wieso willst du das alles aufgeben?“, „Lilly.“ langsam nahm ich ihre Hände von mir, hielt sie aber in meinen Fest. „Ich gebe es nicht auf. Ich bin nur beschäftigt. Ich weiß, früher hat mich all das nicht Interessiert. Aber die Zeiten haben sich geändert.“, „Die Zeiten, Ja. Aber das heißt doch nicht das du dich ändern musst oder deine Gefühle, Ju bitte.“. Mein Blick wanderte auf ihre Finger, wo ich einen Ring entdeckte, der mich an etwas erinnerte. „Warte, ist das etwa-“, „Ja, unser Hochzeitsring. Also, nicht der echte, von damals. Der wurde mir zu eng. Aber ich habe ihn nach machen lassen. Ist er nicht Zauberhaft.“, In Ruhe betrachtete ich ihn, während mir Bilder von damals in den Kopf schossen. Wie wir lachten, spielten, zusammen weinten uns vor unseren Eltern versteckten. Oder uns aus Kissen und Decken eine Höhle gebaut hatten. Da hatten wir uns heimlich geküsst und-. Die Bilder wurden plötzlich alle von Kelly ersetzt. Wie sie sich zu mir umdrehte und mich an sah, mich im Arm hielt, mir zulächelte, mir sagte dass Sie mich liebt. „Ju? Bist du noch da?“ Lilly´s Hand berührte meine Wange als sie mich aus den Gedanken holte. „Ja ich. Ich hab heute wenig geschlafen.“, „Du solltest dich ausruhen. Dir mal Zeit für dich nehmen.“, ich schüttelte meine Kopf frei und ging zum Schreibtisch. „Für mich habe ich keine Zeit. Shawn ist nicht da. Jemand muss die Arbeit machen.“, „Aber doch nicht alles. Du verschließt dich vor allen die dich Lieben“. Das kann wohl sein, vor allem aber vor Kelly. Sie sah aus als wenn sie jeden Moment anfinge zu weinen. Lilly stand auf einmal vor mir und setzte sich breitbeinig auf mein Schoß. „Lilly, was soll das wer-?!“ ehe ich mich versah legte sie ihre Lippen auf meine. Mit ihrem Kuss machte sie mehr als deutlich was sie wollte, und zwar mich. Für einen Moment der Schwäche verfiel ich ihr, versuchte es aber gleich wieder zu unterbinden, indem ich sie von mir weg schob. „Lilly! Ich.-das geht nicht.“, „Wieso? Wegen Kelly? Die ist jetzt nicht da. Ich hab doch gemerkt wie du meinen Kuss erwidert hast, und ich spüre auch wie erregt du bist. Du willst es doch auch. Sie braucht es ja nicht zu erfahren.“ ich sah ihr in die Augen, und erkannte, dass sie alles ernst meinte. „Du hast Recht. Ich will es.“ ein breites lächeln machte sich auf ihren Lippen breit. Bevor sie aber erneut ihre Lippen auf meine legen konnte, schaffte ich es diesmal sie davon ab zu halten. „Früher auch mit dir. Aber da hatte ich Kelly noch nicht kennen gelernt.“, ihr lächeln verschwand allmählich. „Ich hab dich geliebt, das kann ich nicht verleugnen. Nur haben wir uns Jahre lang nicht mehr gesehen. Jeder ist seine Wege gegangen.“, „und plötzlich hast du sogar Zeit mir einen Vortrag zu halten.“ sie stand von meinem Schoß auf, weswegen ich ihr sehr dankbar war. „Ich habe eigentlich gar keine Zeit. Du hast dich mir ja regelrecht auf gedrängelt.“, verteidigte ich mich. „Du solltest jetzt besser gehen.“ forderte ich Sie noch Nett gemeint auf. Wobei ich sie lieber hätte rausschmeißen lassen sollen, nach der Aktion. „Weil du Angst hast mir sonst ganz verfallen können?“ fragte sie Kokett. „Nein, weil ich sonst vergesse, dass wir gute Freunde sind und dich rausschmeißen lasse.“ entgegnete ich ihr ernst. Ihr Blick war fest auf mich gerichtet, als wenn sie irgendwas im Schilde führen würde. „Du hast dich am Anfang doch auch nicht so aufgeführt. Lilly, ich will dich als gute Freundin nicht verlieren.“, Sie atmete tief aus und wendete ihren Blick von mir ab. „Da hatte ich auch noch nicht gemerkt wie du geworden bist. Du würdest einfach alles tun, für die Person die du liebst. Und das will ich auch.“ murmelte sie mit vorgeschobener Unterlippe. Auch wenn ihre Aktion echt nicht in Ordnung war, wenn sie so schaute konnte ich ihr einfach nicht böse sein. Freundschaftlich zog ich sie in mein Arm. „Du wirst schon jemanden finden, der dich genau so behandelt wie du es verdienst. Da bin ich mir ganz sicher.“ ihre Arme schlang sie um mich, drückte ihr Gesicht an mein Brust und nickte einmal, als es an der Tür klopfte und Sissi herein kam. „Sir- Oh Entschuldigen Sie. Aber es wird seit. In 5min steht das Auto bereit.“, „Alles klar, danke Sissi.“ mit einem breiten lächeln auf den Lippen, verschwand sie wieder hinter der Tür. Im selben Moment lies ich Lilly wieder los. „Ich muss jetzt los. Versuch den Kopf nicht so hängen zu lassen okay?“ mit einem leichten lächeln auf den Lippen hauchte ich ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn. „du kannst dich immer bei mir melden wenn was ist. Okay?“ sie nickte wieder „Okay.“ mit einem lächeln wischte sie sich mit dem Handrücken über die Augen. „Gut, jetzt muss ich aber.“ vom Tisch schnappte ich mir die nötigen Unterlagen die ich brauchte. „Begleitest du mich noch nach unten?“ fragte ich Sie als ich mir alles zurecht gepackt hatte. „Mh-hm.“ zusammen liefen wir zu den Fahrstühlen, Sissi mit dabei. Die beiden unterhielten sich und verstanden sich auf Anhieb richtig gut mit einander. Ich fühlte mich leicht überflüssig, weswegen ich mich mental noch etwas vorbereiten konnte. In der Lobby, verlief alles ganz ruhig, die Gäste begrüßten mich freundlich, das Personal tat seinen Job, es war alles in bester Ordnung. Mit gutem gewissen setzte ich mich ins Auto, nachdem ich mich von Lilly verabschiedet hatte. Meine Tasche stellte ich neben mich, angeschnallt beschäftigte ich mich mit meinem Handy. „Wir sind bisschen spät dran Sir.“, bemerkte der Fahrer, bevor wir los fuhren. „Drücken sie einfach auf die Tube. Das schaffen wir schon noch.“, „Sehr wohl, Sir.“ unterwegs schaute ich aus dem Fenster, und beobachtete die Leute. Es vielen mir mehr Paare auf als sonst. Glücklich liefen sie Hand in Hand nebeneinander her, quatschten, liefen in Geschäfte, aßen ein Eis, lachten oder sonst was. Sofort musste ich an Kelly denken. Bin ich echt so, schlimm geworden wie sie gemeint hatte? Ich habe nicht mehr so viel Zeit wie vorher, aber da hatte ich auch  noch nicht das Hotel und die ganzen Termine am Hals. Gedanken verloren starrte ich nach vorne, als wir plötzlich stark Abbremsen mussten. „PASS DOCH AUF DU IDIOT!“ hörte ich den Fahrer brüllen, ein Sonntagsfahrer war wohl der Meinung gewesen die Straßenregeln zu Missachten. Nach seinem Wutausfall, entschuldigte er sich gleich bei mir, für seine Wortwahl. „Was raus muss, muss raus.“ lachte ich nur. Lächelnd hob ich meine Tasche auf die herunter gerutscht war. Dabei fielen ein paar Zettel heraus die ich ebenso aufhob, dabei bemerkte ich den Zettel 'Komm nach Hause´, den Kelly mir geschrieben hatte. Nachdenklich holte ich die Papiere aus dem Umschlang und schaute mir die Entwürfe an. 'Die Position macht dich kaputt.´, 'Du bist dabei so vieles zu verlieren´. Erst jetzt wurde mir klar, wie bescheuert ich mich ihr gegen über verhalten hatte. Ihr kaum eines Blickes gewürdigt, Sie schon richtig abgewiesen. Ein schlechtes Gefühl machte sich in mir breit, so etwas hat Sie definitiv nicht verdient. „Wir, sind da Sir. 5Min früher.“ hörte ich meinen Fahrer ziemlich stolz sagen, allerdings konnte ich nicht gleich drauf reagieren. Ich merkte zwar wie er ausstieg, doch juckte es mich nicht wirklich „Sir?“ fragte er erneut, als er auf meiner Seite die Tür öffnete. „Sir, ist alles in Ordnung?“, zögernd sah ich zu ihm hinauf. „Ich weiß es nicht. Sagen sie es mir.“. Fragend drehte er seinen Kopf etwas zur Seite. „Ich verstehe nicht recht.“ natürlich nicht, es wäre auch nicht richtig ihm die Entscheidung zu überlassen. Die muss ganz alleine ich treffen. Wenn ich jetzt zu diesem essen gehe, habe ich vermutlich Kelly für immer verloren, wenn ich aber nicht gehe. Wird es nicht gut für´s Hotel stehen und alles was mein Vater aufgebaut hat, all seine Mühen und Aufopferungen, werden umsonst gewesen sein. „brauchen Sie vllt ein Glas Wasser, Sir?“, nachdenklich schüttelte ich den Kopf. „Wasser reicht da wohl nicht.“ murmelte ich. Mein Entschluss stand fest, als ich Mit zusammen gebissenen Zähne, aus dem Auto steig. „wollen wir es schnell hinter uns bringen. Ich hab noch was wichtiges vor.“

Damit hab ich jetzt nicht gerechnetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt