Pov Kelly
Vllt ist Julien doch nicht der nach dem ich Ausschau halten sollte, um eine Beziehung aufzubauen. Er hatte ja schon in der Bar alles seinen Kumpel bezahlen lassen, hatte mir Lisa erzählt. Ich bräuchte eher einen der mich unterstützen kann, und nicht einen den ich auch noch mit Überwasser halten muss. Es ist echt nicht leicht den richtigen zu finden. Vllt sollte ich doch noch mal bei dem Süßem Bäcker vorbei schauen. Nach der misslungener Mittagspause war ich zum ersten mal ganz froh an meinem Schreibtisch anzukommen. Zumindest für die ersten Sekunden. Schon fast im selben Moment als ich mich in meinen Stuhl fallen lies, kam seine Sekretärin rein. Natürlich mit einem Haufen Arbeit unter dem Arm. „Hey.“ seufzte sie, „Tut mir leid.“ sie legte mir die Blätter auf den Tisch und stützte sich mit beiden Händen drauf ab. „Ich hoffe du hast heute nicht mehr alt so viel vor.“ ihre Augen waren leicht gerötet und nass. Herr Niebisch muss sie wieder angeschnauzt haben. Sie war noch nicht so abgehärtet wie die meisten von uns. Was auch daran lag, das sie ein sehr emotionaler Mensch ist. Ich legte eine Hand auf ihrer und hielt sie leicht fest. „Lass dich nicht von ihm so fertig machen.“ fing ich ruhig an. Sie tat mir schon echt leid. Sie war so eine liebevoller Mensch. Sie nickte nur, ging aber wieder ohne weiter was zu sagen. Bei den meisten war sie noch sehr verschlossen, eben wie auch bei mir. Tief ausatmend widmete ich mich dem neuem Stapel Papiere. Ich würde definitiv wieder Arbeit mit nach Hause nehmen, um dort Entwürfe auf Papier zu bekommen. Zu Hause konnte ich mich einfach viel besser konzentrieren, und da kommt mir auch kein beknackter Chef in die quere. Also fing ich an mich um die neue Arbeit zu kümmern. Auf die Nachrichten die neu reinkamen achtete ich gar nicht, auch Anrufe gingen wie immer an mir vorbei. Die Sonne verschwand schon langsam hinter den Häusern, als ich mit Arbeit in der Tasche die Tür hinter mir zuschloss. „OH, Sie gehen schon nach Hause?“ kam es von einer viel zu bekannten Stimme. Herr Niebisch. „Ja, ich. Erledige den Rest zu Hause und bringe ihnen die Entwürfe morgen früh vorbei.“ hastete ich gleich runter. Es schlich sich ein komisches lächeln auf seine Lippen. „Lassen sie sich die Woche Zeit.“ Wäh? Wie soll ich denn das jetzt verstehen? „Arbeiten Sie zu Hause ihre Entwürfe aus, und geben Sie sie mir einfach am Montag ab. Ich erwarte natürlich dementsprechende Leistung.“ er zog eine Augenbraue hoch und grinste mich erneut an. Irgendetwas läuft hier völlig verkehrt. Ich stand einfach nur da und starrte ihn fassungslos an. „Jetzt sehen sie mich nicht so verdattert an, machen Sie, dass Sie nach Hause kommen.“ er schob mich an den Schultern zum Fahrstuhl und drückte für mich den Kopf. „I.Ich verstehe nicht so ganz.“ stotterte ich leise. „Sie haben sich eine kleine Auszeit verdient.“ als die Tür vom Fahrstuhl mit einem piepen aufging blieb ich stocksteif stehen. Jetzt war mir auch egal was gerade mit Herr Niebisch abging. In dieses Ding würde ich niemals einsteigen. Auch als er mich hereinschieben wollte sträubt ich mich. „Ich. Nehme lieber die Treppe.“ er verstand es natürlich nicht. „Was? Aber er ist doch jetzt schon da.“, „Das ist mir egal.“ blieb ich standhaft. Mein Blick fixierte schon die Tür zum Treppenhaus. Mein Ausgang, wer weiß ob ich mit dem Höllending überhaupt lebend unten ankommen würde. „Wie sie meinen.“ er legte eine Hand auf meinen Rücken um mich in Richtung der Tür zu begleiten. Was ist nur auf einmal los mit ihm? Jetzt öffnete er sogar die Tür, damit ich hindurch gehen konnte. Irgendwas stinkt hier doch gewaltig zum Himmel. Stirnrunzelnd ging ich die Treppen runter. Unten angekommen, und durch die Tür getreten kam mir eine frische Priese entgegen. Sofort zog ich meine Jacke enger zusammen. Holy, seit wann ist es so kalt geworden. „Kelly.“ hörte ich mein besten Freund von der Seite. „Nico? Was machst du, denn-“ ehe ich ausreden konnte, umklammerte er mich schon, wirbelte mich einmal in der Luft herum bevor er mich wieder absetzte. Japp, das war normal bei ihm. Lachend umarmten wir uns dann. „Was machst du denn hier?“ stellte ich dann meine Frage zu der ich ja nicht gekommen war. „Auf dich warten. Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen, und dann hab ich im Auto gewartet bis du raus kommst.“ grinste er. Ach Nico. „Musstest du lange warten?“ er winkte ab und stemmte die Arme in die Hüfte. „Quatsch nein. Du hast ja jetzt Feierabend richtig?“, irgendwie so was in der Art ja, ich nickte. „Super, dann hast du ja jetzt Zeit.“ ich zuckte mit den Schultern. „Naja, eigentlich-“ ich hatte ja noch Arbeit in meiner Tasche die ich erledigen musste. „Nicht´s da. Du hast Feierabend. Also auch Zeit.“
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Damit hab ich jetzt nicht gerechnet
FanfictionEine Junge Frau die mit ihrem Leben mehr erreichen möchte, als sie es bis jetzt geschafft hat. Kaum Zeit für Freunde und erst Recht nicht für einen Freund. Zumindest, hätte sie damit nicht gerechnet.... (Und das Bild hat btw eine Freundin gemacht^^)