Kapitel 84

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Immer noch mit den Händen vor dem Mund gepresst starrte ich ihn mit großen Augen an. „J-Ja. Natürlich will ich das." piepste ich, völlig überwältigt. Er fing noch breiter an zu grinsen. Es fühlte sich alles so surreal an. „Phantastisch." ich hielt ihm meine Hand hin damit er mir den Ring anstecken konnte. Als er es tat viel ich ihm gleich um den Hals. Könnte das Leben eigentlich noch besser laufen?! Zumindest in diesem Moment, war ich so unfassbar glücklich. Zwar nackt, aber glücklich. Nach der Umarmung verfielen wir in einen innigen Zungenkuss, von dem sich keiner als erste lösen wollte. Dennoch musste ich mich lösen und um mir in Ruhe den Ring angucken. Was mich nach einer Weile etwas stutzig machte. Ich weiß nicht, was ich erwartet hätte, aber das? Er sah aus wie aus einem. Spielzugautomaten. „Man sagt doch, eine Monatsgehalt. Alsooo." lachend sah ich ihn an. „Wo hast du das denn gehört?", Julien setzte sich zu mir auf's Bett und schaute sich den Ring mit mit mir an. „Er hat mich ganze 2€ gekostet." sagte er so stolz als wenn er es seit Monaten ansparen musste. „Er ist. Wunderschön." versuchte ich voller Überzeugung rüber zubringen. „Das freut mich das es dir gefällt." zwinkerte er mir zu. Immer noch mit einem lachen schaute ich mir den Ring nochmal an .Irgendwie hat er ja schon was, schmunzelte ich. Als ich dann aufstand zog ich mir auch mal was an. Als ich mir das Shirt überzog tat Julien es mir gleich und wir zogen uns an. „Wolltest du dich nicht einen Moment hinlegen?", stellte ich ihm dann die Frage lachend zog er mich zu sich heran. „Denkst du ich kann jetzt auch nur eine Sekunde ohne dich." lächelte er verschwitzt, während er mit seinen Händen an meinen Kurven entlang strich. So wie er mich ansah und berührte wurde mir gleich wieder ganz warm. Verlegen biss ich mir auf die Unterlippe, es machte es mir echt schwer, ihm nicht gleich wieder zu verfallen. „Meinst du nicht wir sollten mal wieder runter und. Genau genommen. Warst du auch noch gar nicht duschen Freundchen." stachelte ich zurück und hauchte ihm ein Kuss auf die Lippen. „Aber diesmal schaffst du es alleine, hn?" zwinkerte ich ihm zu. Jetzt schien er sich zurück halten zu müssen. „Na gut. Aber deinen Eltern sagst du noch nicht's, okay?" ich nickte schnell. „Ach und ehm. Ich wollte nochmal zu Erik rüber. Und die Pferde müssen noch ausgeritten werden, also wenn du Lust hättest mit zu kommen..." bot ich ihm an, er lächelte verlegen. „Ich hab noch nie auf einem Pferd gesessen." gestand er mir. „Na dann wird es höchste Zeit. Komm einfach rüber wenn du soweit bist. Ich geh schon einmal vor." lächelte ich. Wenn er sich damit raus reden wollte, Fehlanzeige. Jetzt würde ich ihm mal meine Welt zeigen. Als ich herunter ging viel mir erst wieder das ungewohnte Gefühl am Finger auf, was mich an den Ring erinnerte. Reflexartig sah ich ihn mir nochmal an. Er war eindeutig aus Plastik, mit einer Rosa Blüte wie sich bestimmt viele Mädchen gewünscht haben. Mit 4 Jahren. Schmunzelnd ging ich weiter die Treppen runter wo schon meine Elternwarteten. „Da bist du ja wieder. Wo hast du denn-", „Er kommt sofort, er duscht noch schnell. Wir würden zu Erik rüber gehen. Ein Weilchen ausreiten. Wir sind dann gegen Nachmittag wieder da." unterbrach ich gleich mein Mutter. Meine Hand hielt ich geschickt hinter meinem Rücken versteckt. Meine Mutter atmete tief durch und lächelte mich an. „Ist gut. Wir lassen euch was vom Mittag übrig. Ihr habt ja kaum gefrühstückt.", „Dankeschön. Ich hab euch lieb. Bis später." freudig machte ich mich los zu Erik. Wie er wohl reagieren würde. Wie immer fand ich ihn im Stall wieder, das bringt ihn wahrscheinlich auch runter und auf andere Gedanken. „Erik?" versuchte ich es, zuerst etwas leiser. Er drehte sich halb zu mir um, und nickte unauffällig. „Was?", wieso ist er so verdammt kindisch, ich dachte das hätten wir hinter uns. „Wieso bist du so-" mir fiel nicht einmal das richtige Wort ein, was es beschreiben würde. „Ich dachte ich könnte es ignorieren. "fragend zog ich die Stirn zusammen. Was den ignorieren? Mitverschränkten Armen ging ich auf ihn zu. Er lenkte sich weiter damit ab sich um die Pferde zu kümmern in dem er die Näpfe mit Karotten und Äpfeln fühlte. „Ich dachte ich könnte die-" fing er erneut an. Och bitte nicht, fängt er wieder damit an? „Erik, ich-", versuchte ich es. Wieso ist jeder meiner Freunde auf einmal neidisch auf Julien. Wenn sie damals schon Gefühle für mich hatten, hätten sie es doch auch sagen können. Gut Erik hatte ich ewig nicht gesehen aber zum Beispiel Nico. Seit dem ich Julien kenne, ist die Freundschaft zu ihm richtig gebröckelt. „Du wirst jemanden finden, der dich auch verdient. Der das alles richtig zu schätzen weis. Und dich aufrichtig liebt." ich ging weitere Schritte auf ihn zu. „Ich liebe dich ja. Nur eher wie ein Bruder. Und das ich damals die Gefühle zugelassen habe, tut mir aufrichtig leid. Ich hätte dir erklären sollen, was los war. Nur wusste ich es wahrscheinlich selber nicht. Es würde mich nur riesig freuen wenn du dich mit Julien vertragen könntest." bei seinem Namen,  schaute er grimmig mit den Augen drein und wirkte ziemlich gestresst, entspannte sich dann aber relativ schnell wieder. „Nun gut. Okay." diese Aussage entspannte mich etwas. Es viel mir ein großer Stein vom Herzen. „Dankeschön." ich machte einen großen Satz und nahm ihn in den Arm. „Was aber an meinen Gefühlen für dich. Nicht so schnell ändern lassen wird." ich schluckte stark, lies ihn los und nickte. „Natürlich. Ich verstehe.", an Eriks Blick der an mir vorbei ging, las ich ab das Julien im Tor stehen musste. „Gut aussehen tut er ja wenigstens. Wenn man auf sowas steht." scherzte er gleich. Ich boxte ihm liebevoll gegen die Schulter und drehte mich zu Julien um, der ziemlich eingeschüchtert von allem auf uns zu kam. „Willkommen." lächelte ich ihm entgegen. „Das ist. Echt verdammt groß hier, alles." staunte er nicht schlecht. Ich trat an Julien's linke Seite hackte mich an seinem Arm ein und führte ihn zu Erik. „So. jetzt darf ich euch endlich offiziell bekannt machen. Julien, das ist Erik." Julien hielt ihm die Hand hin und lächelte Charmant, was mich wieder zum schmunzeln brachte. Ich glaube Erik hat nur eingeschlagen weil er Pferde Dreck an den Händen hatte, was ich gleich an Julien's Gesichtsausdruck ablesen konnte. „Schön dich. Kennen zu lernen." entgegnete Erik. „Eigentlich haben wir uns ja schon einmal gesehen. Beim Essen von Kelly's Eltern." ich zog leicht an Julien's Arm damit er merkte das es keine so gute Idee war, gerade diesen Abend zu erwähnen. Das war die Nacht wo Erik mich geküsst hatte, und Julien auftauchte um alles wieder gerade zu biegen. Oh Gott, dass war so ein Desaster gewesen. „Ja genau, als ich Kelly-", „Wollen wir nicht einmal sehen welches Pferd zu dir passt?" fiel ich Erik ins Wort. Julien wusste ja davon, aber man muss ja nicht darauf herum reiten. Lieber reiten wir auf den Pferden. „Okay ehm, wie wäre es mit. Theo." schlug ich vor, als wir an seinem Stall ankamen. Theo war ein schöner Gaul mit dunkel braunem Fell und einem Weißem Strich auf der Stirn der sich bis zur Schnauze zog. „Ja okay, von mir aus." als Julien seine Hand hin hielt spielte Theo auf einmal verrückt. Als wenn er eine Maus gesehen hatte. Selbstverständlich zog Julien seine Hand gleich wieder weg und wich zur Seite. „Wow, Theo hey. Ruhig. Alles ist gut." Erik hörte ich von hinten lachen, ihm warf ich nur ein strengen Blick zu. „Ah, Hey. Lass das." hörte ich von Julien und musste selber lachen als ich sah das Emilia ihm die Haare vom Kopf essen wollte. „Ich glaube sie mag dich." Emilia war eine hellbraune Stute mit jeweils vier schwarzen ich sag mal Stiefeln. So sagen wir das immer. „Das ist Emi." Julien kam schnell aus seinem Schreck wieder raus und hielt ihr vorsichtig die Hand hin. „So so, du heißt also Emi ja?", „Hier gib ihr das." ich drückte Julien ein paar Möhren in die Hand während wir ihren Stall betraten. Julien war ein größerer Angsthase als ich dachte. Er stellte sich hinter mich und hielt ihr die Möhre hin. Geschickt schlüpfte ich beiseite damit er es schafft. „Nähere dich ihr ganz langsam und streichle sie am Hals. und bleib ganz ruhig, sie kann deine Angst spüren." gierig schnabulierte sie Ihm alles aus der Hand. „Tja, jetzt hast du alles aufgegessen." lachte er jetzt doch, seine Haltung war auch nicht mehr so steif. „Du machst es echt gut. Warte hier ich hole die alles zum aufsatteln.", „W-warte was. Du willst mich doch hier nicht alleine lassen." flehte er schon fast. Ich nickte ihm aufmunternd zu. „Du schaffst das. Bloß nicht  die nerven verlieren. Du machst das gut." als ich aus dem Stall kam um alles zu holen war Erik fertig und wartete. „schafft ihr es heute noch oder soll ich schon einmal vor reiten?" ohne was zusagen klatschte ich, natürlich hatte er Theo genommen, auf den Po das er auf scheute und los ritt. „Wir sehen uns am See." rief ich ihm nur nach, er hielt lachend den Daumen nach oben. Ich machte ganz in ruhe, sattelte Emilia und erklärte Julien auf was er achten muss. Wo er sich festhält, was die Kommandos sind und und und. Ich muss wirklich bei Null anfangen bei ihm. Ich schmunzelte ihn mich rein als er mit einer kleinen tritt Leiter aufs Pferd stieg. „Ooo man ist das hoch." noch saß er etwas wackelig gab aber sein bestes und hielt sich im Sattel. Zur Hilfe hielt ich Emi an den Zügeln fest und hielt sie ruhig. „Na siehst du. Es geht doch. Du sitzt auf einem Pferd." lächelte ich zu ihm rauf.", „Aber wehe du lässt los." seine Stimme klang leicht zitternd was irgendwie süß ist. „Ich muss aber auch noch aufspringen. Halt dich gut fest." lachend ging ich ein paar Schritte. „Ohu, wow. Okay okay." ich konnte mir das breite grinsen beim besten Willen nicht verkneifen. „Du wirst das schon machen." ich gab Emi noch eine Möhre und holte Adonis aus dem Stall. Wie es sich wohl beim ausreiten macht kicherte ich in mich rein. „Du schaffst das schon. Bleib einfach ruhig sitzen, wenn du nervös bist. Merkt sie es und wird auch unruhig." während ich ihn belehrt hatte, war ich schon auf meinem Pferd und lies Adonis zu Julien laufen. Er schaute konzentriert weiter nach vorne. „Hey Ju. Bleib einfach ganz entspannt.", „Das sagt sich so leicht, steig du erst einmal auf's-" er stockte als er mich neben sich stehen sah und staunte zu gleich. „Okay, also dann.-", „Können wir jetzt los." lächelte ich ihn an, Julien atmete tief durch und nickte. „Ja klar.", „Wir fangen auch ganz langsam an." ich gab ihm nochmal ein paar Tipps dann liefen wir los.

Damit hab ich jetzt nicht gerechnetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt