Kapitel 12)

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Pov Kelly
ich saß noch bis kurz vor Mitternacht um den Stapel zu Sortieren. Wie so ziemlich jeden Tag verließ ich das Gebäude als letzte. Es wäre ja schon etwas Motivierender wenn ich die Zeit auch bezahlt bekäme. Aber Pustekuchen. Ich hatte es schon mal angesprochen und musste mir dann den Spruch, 'Dann müssen sie halt schneller Arbeiten' anhören. Müde und kaputt setzte ich mich in die Bahn die im Gegensatz zu heute morgen total leer war. Mit mir saßen nur noch 5 weiter in dem Waggon. Ich schloss die Augen und ließ meinen Kopf nach hinten fallen. An der übernächsten Station kam ein Obdachloser rein, der die Paar Leute um eine kleine Spende fragte. Wenn ich kündigte, würde ich wahrscheinlich genauso verwahrlosen. Vllt hat er sie ja sogar das gleiche durch gemacht wie ich, hat mehr Mut gehabt als ich und den unerträglichen Job einfach aufgegeben. Als sie zu mir kam, holte ich mein Portmonee heraus. Wirklich viel hatte ich zwar nicht, aber ich gab ihr alles was ich dabei hatte. Die Frau sah mich mit einem freundlichem lächeln an und bedankte sich 5x. „Gott beschütze sie, gute Frau." waren ihre letzten Worte ehe sie ausstieg um in den nächsten Abteil zu gehen. Gott? Den gibt es nicht. Daran hab ich schon lange aufgehört zu glauben. Wobei in ihrem zustand würde ich auch an irgendetwas glauben um nicht verrückt zu werden. 30Min später zu Hause angekommen, machte ich mir noch eine schöne heiße Tasse Tee. Machte mich schon soweit Bett fertig und legte mich mit der Tasse in der Hand ins Bett. „Ahh, endlich." stöhnte ich erleichtert. Ich wollte gar nicht auf die Uhr gucken, das würde mich nur deprimieren. Als ich dann doch auf's Handy guckte viel mir eine ungewöhnliche Nachricht auf.

>Unbekannte Nummer<: Hi Kelly ich bin's Julien. Neulich, der aus der Bar. Vllt erinnerst du dich. Deine Nummer habe ich von Lisa. Ich hoffe es ist kein Problem für dich.

Als ich sein Gesicht im Kopf hatte, fing ich kurz an zu lächeln. Auch wenn ich mir nicht sicher war ob er überhaupt noch wach war, schrieb ich ihm zurück.

Kelly: Klar erinnere ich mich auch wenn der Abend sehr kurz war. War er echt schön :) und es macht mir nicht's aus^^'

ich speicherte ihn gleich ein und sah mir sein Profilbild genauer an. Er war mit einem süßem Schwarz/Graue/Weiße, Husky zu sehen, der ihm das Gesicht ableckte. Süß, ob es sein Hund ist? Ich sah mir das Bild noch eine weile an, bevor ich es auf mein Nachtisch legte. Nur um es kurze Zeit später wieder in die Hand zu nehmen weil mir eine neue Nachricht mitgeteilt wurde. Von Julien.

Julien: So Spät noch wach? Ich wollte eigentlich fragen ob mit deinem Chef alles klar ist. Wir konnten uns ja nun gar nicht richtig kennen lernen, was ich sehr schade fand, ehrlich gesagt

Hö? wie aufmerksam von ihm. das er sich daran überhaupt noch erinnerte. Wieder schlich sich ein kleines Schmunzel auf meine Lippen. Stimmt. Ich musste ja dann recht zeitig abhauen.

Kelly: Ja war ein langer Tag. Ich wäre auch gerne länger geblieben. Na ja der übliche ärger halt mit seinem Chef. Kennst du ja bestimmt.

So jetzt sollte ich aber schlafen. Es kam zwar noch eine Nachricht rein, die ließ ich aber erst mal ungelesen. Ich sollte jetzt echt schlafen. Auch brauchte nicht mal auf die Uhr zu schauen, um zu Wissen, dass es schon viel zu spät war. Allerdings wurde ich mitten in der Nacht wach, nicht wegen dem Alptraums. Ich hatte einfach Angst zu spät. Erleichtert sah ich auf mein Handy und merkte das ich noch 2h schlafen konnte. Gleichzeitig überflog ich noch die Nachricht von Julien,

Julien: Um das kenne lernen zu wiederholen würde ich dich gerne zum Kaffee einladen. In der Mittagspause?

Wie lieb er einfach war, nur war es nicht so leicht. Die Mittagspause wurde ganz gerne mal auch übersprungen. Ich schrieb ihm, dass ich gucken werde was ich einrichten lies. Das würde mir bestimmt auch etwas Ablenkung verschaffen.
Am Morgen in der Kanzlei versuchte ich mit den Mittag frei zu halten. Also ließ ich das Frühstück aus, um die Arbeit bis zum Mittag durch zu haben. Julien schrieb ich das ich etwas später am Starbucks ankommen würde, er sollte schon mal bestellen. Ich müsste sowieso den kleinsten und billigsten kaufen. Da ich gestern alles was ich dabei hatte der hilflosen Frau gegeben hatte, sah es wieder mal sehr knapp für den Monat aus. Etwas durch den Wind kam ich in dem Laden an. Julien fand ich an einem der Stehtische am Handy herum daddeln, ohne eine Tasche oder sonst was. Schüchtern tippte ich ihm von hinten an die Schultern. Er drehte sich gleich zu mir um und setzte ein lächeln auf. „Kelly freut mich, das es geklappt hat.", „Ja ich. Freue mich auch. Allerdings hab ich nicht viel Zeit." mit Lisa wäre es bestimmt etwas leichter, dann wäre ich auch nicht so nervös. Julien steckte beide Hände in die Hosentaschen und sah zur Tafel nach oben die über der Bedienung hängt. „Was nehme ich nur. Ehm." überlegte er laut. „Ich glaube ich nehme den Iced Caramel Macciato." seine Bestellung wurde gleich aufgeschrieben, und ich fragend angeguckt. Ich überflog schnell die Karte und Entscheid mich für ein Earl Grey Tea. Der war noch ganz gut in meinem Budget. „Was nur ein Tee? Du musst auch den Caramel Maccito probieren." ohne mich überhaupt zu fragen bestellte er gleich zwei davon, atürlich groß. „Was? Aber du kannst doch nicht einfach-", „Siehst du doch das ich kann." lächelte er mir schelmisch zu. Die Verkäuferin fragte uns noch nach unseren Namen und dann dauerte es eine weile bis die beiden Maccitos fertig wurden. „Das macht dan 10,50 bitte." ich schluckte stark. Ach du heilige. Das sind ja Wucherpreise. „Ich mach das." Julien faste sich an die Arschtasche um sein Portmonee heraus zu ziehen, doch da schien es nicht drinnen zu sein. Auch nicht in der anderen Seite. Hektisch fing er alle Taschen abzutasten „Was zum." hörte ich ihn ärgerlich murmeln. „Das kann doch nicht-" murrte er weiter. Ich ahne übles. Er sah mich beschämt an. „Ich muss mein Portmonee vergessen haben." na ganz toll. Die Leute hinter uns fingen auch schon genervt an zu tuscheln. Ugh. „Das ist mir jetzt echt peinlich. Aber könntest du vllt-?" ich hab's geahnt. Ich holte mein Portmonee aus meiner Tasche und klappte mein Geheimfach auf, wo ich immer 20€ für Notfälle stecken hatte. Und definitiv nicht für solch einen. Schwerrennherzens reichte ich den Schein über die Theke. „Ich mache es ganz sicher wieder gut. Ich verspreche es." ich versuchte natürlich mir nicht's anzumerken zu lassen. „Schon Okay. Hoffen wir er schmeckt auch.", „Das kann ich dir versichern." er nahm die beiden Becher während ich noch mein Rückgeld einsteckte, danach nahm ich ihm meinen aus der Hand. „Es tut mir wirklich leid." erneut winkte ich ab. „Mach dir keine Sorgen." ich nahm ein schlug durch den Strohhalm in der Hoffnung das er mindestens Überragend schmeckt. Dabei war es nur ein 5-10. Julien hatte in der selben Zeit sein Becher schon halb ausgetrunken. Wtf. Ich sah auf die Uhr die über dem Einfang hing und verschluckte mich beinahe. „Verdammt ich, muss wieder zurück." bei dem Abschied Entschuldigte er sich des öfteren und versicherte mir es wieder gut zumachen. Also machte ich mich mit einem Macciato den ich gar nicht wollte und gleich doppelt bezahlen durfte auf den Weg zurück. Das war ja mal voll der Reinfall...
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Damit hab ich jetzt nicht gerechnetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt