Pov Julien
„Du hast auch nicht´s von ihr gehört?“, mit festen aber schwitzigen Händen hielt ich mein Handy fest am Ohr „Nein, seit Freitag hat sie sich nicht mehr bei mir gemeldet.“ das ist doch mehr als komisch. „Okay, sagst du mir wenn du was hörst?“, Lisa klang auch ziemlich besorgt. „Ja,natürlich. Du aber auch ja?“, „Mh-hm.“ wir legten auf, und ich lies meinen Kopf nach hinten fallen. Ihr wird doch nicht´s passiert sein. Wir hatten heute schon Dienstag, Sie hat sich also fast 5 Tage lang auch nicht bei Lisa gemeldet. Irgendwas ist da doch faul. Entschlossen es herauszufinden machte ich mich auf den Weg zu ihr ins Büro. Unten in der Lobby kam mir Shawn entgegen wofür ich aber definitiv keinen Nerv hatte. Zielstrebig kam er auf mich zu. „Shawn, egal was ist. Es muss warten ich hab es eilig.“, er zog die Augenbrauen hoch, packte mich am Arm und deutete unauffällig mit einem Kopfnicken zu den Sofa´s. „kann ja sein. Sie sitzt da seit heute morgen.“ Kelly?!? verwirrt aber auch positiv überrascht das es ihr gut ging lief ich zu ihr rüber. „Kelly? Wir haben uns sorgen gemacht. Wieso-“ als sie zu mir aufsah stockte mir der Atem. Ihre Augen waren total verheult. Sofort hockte ich mich zu ihr runter „Hey, was hast du denn?“ Sie wischte sich mit einem Taschentuch über die Nase. „Können wir zu dir hoch?“ schluchzte Sie leise. „Na klar!“ ich half ihr auf, gemeinsam gingen wir dann rüber zum Fahrstuhl, in den sie widerwillig mit einstieg. „Hast du immer noch diesen Alptraum?“ sie schüttelte leicht den Kopf. Weswegen ist sie denn so aufgelöst? Auf eine Antwort auf diese Frage muss ich wohl warten bis wir bei mir oben sind. Sie steht auch total verschlossen da. Mit verschränkten Armen, gesenktem Kopf. Wenn jemand ihr was angetan hat, der sollte lieber gut versichert sein! Ich ballte schon meine Hände zu Fäusten und steigerte mich da vllt etwas zu sehr rein.
Bei mir angekommen nahm ich ihre Tasche und Jacke ab. „Kelly bitte, sag mir was los ist.“ Sie nahm meine Hand und zog mich mit zum Sofa. Dort, rückte sie endlich mit der Sprache raus. „Ich war heute beim Arzt.“ Hat sie etwa. Krebs? Ist sie deswegen so?! „Ja? Und?“, „Beim Frauenarzt.“ ich runzelte die Stirn. „Julien. Ich bin- Also wir-.“ sie atmete nochmal tief durch. „Ich bin Schwanger.“ ein warmes Glücksgefühl machte sich in mir breit. „Aber, das ist doch. Phantastisch. Omg, Kelly. Wir werden Eltern!“ ich hatte in Singapur eine kleine Vorahnung aber jetzt als sie es ausgesprochen hatte. Einfach WoW! Als ich merkte das Sie meine Freude nicht teilte schraubte ich sie etwas runter. „Wieso, freust du dich den nicht?“ sie hielt ihren Blick gesenkt und knetete ihre Finger. „Ich freue mich ja. Es ist nur ich weiß nicht. Also ich bin mir nicht sicher das ich das schaffe.“ ich rutschte näher heran, nahm ihre Hände in meine. „Du musst das ja gar nicht alleine schaffen. Zu einen Elternteil gehören doch zwei. Ich werde dich natürlich unterstützen wo ich kann. Zusammen bekommen wir das hin. Da bin ich mir ganz sicher.“, davon schien sie nicht ganz überzeugt. „Ich weiß das ich mich da auf dich verlassen kann. Nur fühle ich mich dafür nicht bereit. Es graut mir, wenn ich mir vorstelle ihn vllt nicht gerechtfertigt zu sein. Ob was anders. Schlimmeres.“, Was redet sie sich da für Flöhe in den Kopf?! „Du wirst eine Super Mutter sein.“ versuchte ich sie wieder umzustimmen. „Woher willst du das Wissen? Das ist ein nie endender 24/7 Job.“, „Das stimmt aber findest du nicht, das wir uns eine Chance geben sollten? Oder ihm?“ ich legte meine Hand auf ihren Bauch, weswegen sie wieder gegen ihre Tränen ankämpfte. „Es ist ja nicht gerade leicht für mich. Diese Entscheidung zu treffen.“ warte, redet sie schon vom-. „Du willst es abtreiben?“ jetzt stiegen auch mir die Tränen in die Augen. Keiner sagte mehr was. Was schon genug sagte. „Sag mir das du das nicht machen willst...“ von meinen Glücksgefühlen blieb nicht´s mehr übrig. Wieso. Wieso will sie das tun!? Anstelle spürte ich wie Wut und trauer in mir stieg. Mein Körper reagierte nur noch schwach auf meinen Willen. „Es ist das richtige. Ich bin einfach noch nicht bereit dafür.“ sie stand von Sofa auf, weswegen meine Hände zurück glitten. „Ich habe auch schon einen Termin. Es. Es tut mir leid.“ sie wollte gehen, doch da gehorchte mir mein Körper wieder. Am Arm hielt ich sie fest und stand ebenso auf. „Du willst UNSER Kind abtreiben lassen? Ohne es mit mir davor zu besprechen!!? es ist ebenso MEIN Kind. Ich habe ein Recht damit zu sprechen.“ ich merkte wie meine Stimme immer lauter und strenger wurde, nur konnte ich es in den Moment nicht ändern. „Erst meldet du dich Tagelang nicht. Dann sitzt du total verheult in der Lobby. Sagst mir das du Schwanger bist. Und das schon seit mehreren Wochen. Ja ich wusste es. Es war mir schon im Urlaub klar. Nur um mir dann zu sagen das du es TÖTEN willst?!“ Kelly sah mich mit starrem Blick an. „Du tust mir weh!“ sie befreite ihren Arm aus meinem Griff, holte aus um mir eine zu scheuern. Lies es aber. „Du tust ihm noch mehr weh.“ flüsterte ich mit zusammen gekniffenen Augen. Mein Blick von den Tränen verschwommen, erkannte aber das Kelly zum Fahrstuhl stampfte und darin verschwand. Danach sah das Apartment nicht mehr so aus wie davor. Alles was los war flog durch den Raum, zerbrach an der Wand ober auf dem Boden. Ich wusste gar nicht wohin mit meiner Wut. Sie will ernsthaft unser Kind abtreiben lassen?! Nur weil sie sich nicht 'bereit fühlt´? Dann hätte sie es mir doch nicht sagen brauchen wenn sie es eh nicht mit mir besprechen will! Bis zum Abend plünderte ich mein Alkohol Vorrat um danach noch in die Kneipe zu gehen. Wenn man es noch gehen nennen konnte. Meine Gedanken waren vernebelt und ich hätte nicht mal sagen können wo ich war, wie viel ich noch getrunken hab und wie ich nach Hause gekommen bin. Und nicht ins Penthouse. Ins Haus wo ich mit Kelly glücklich werden wollte. Auf Beinen wie Gummi lief ich durch die Räume. Ins Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche und. Ein Zimmer was ein Kinderzimmer hätte sein können. Hier bleib ich, mit der Bierflasche in der Hand. Das hätte, das Kinderzimmer sein können. Hier hätten wir den kleinen es schön einrichten können. Zusammen. Und jetzt? Jetzt will sie in einfach töten. Ihn das leben nehmen ohne das er eine Chance bekommen hat. Ohne das wir eine Chance bekommen haben. Woher nimmt sie sich das Recht, es einfach so zu bestimmen. So was muss man doch zusammen besprechen. Auf dem Boden sitzend zog ich meine Beine an, schlang die Arme drum und vergrub meine Kopf ihn den Armbeugen. Womit hab ich das verdient?! Die Flasche glitt mir aus den Händen und vergoss den Restlichen Inhalt über das Paket. Das sollte ich eigentlich schnell wegmachen, dass es sich nicht ins Holz saugt und auf schwillt. Erst atmete ich tief durch bevor ich mich aufrappelte, in die Küche stolperte und einen nassen Lappen mit Zewa holte. Während ich es wegwischte spielten sich Szenen in meinen Kopf ab, die mich wortwörtlich zum heulen brachten. Am Ende lag ich schluchzend auf dem Sofa mit einem Kissen im Arm. So schlief ich wohl auch irgendwann ein. Total verkatert und Rotznase viel ich vom Sofa, weswegen ich unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde. „Ohu, Fuck. Mein Kopf.“ es war eindeutig viel zu hell. Sofort zog ich die Gardinen zu und machte alles dunkel was ging. Als ich mir einen Kaffee machte, versuchte ich angestrengt mich an gestern zu erinnern. Kelly hat mir die Nachricht übermittelt, dann bin ich wohl ein bisschen ausgetickt. Als ich später in mein Apartment kam, wurde mir klar wie sehr, ich ausgetickt war. „Das wird teuer.“ murmelte ich, während ich einen Schluck von dem Kaffee aus der Thermoskanne nahm. Auf einer Liste führte ich alles zusammen was alles zu Bruch gegangen war. Mein Vater wird mir den Kopf abreißen. „WAS FÜR EIN IDIOT KANN MAN EIGENTLICH SEIN!“ brüllte Vince plötzlich von hinten. „Ach du heilige. Was ist denn hier passiert?“ fügte er dann noch hinzu. „Dir auch einen wunderschönen.“ ich hob meine Kanne auf ihn an. Er versuchte das Chaos nicht weiter zu beachten als er zu mir kam. „Weißt du eigentlich was du Kelly mit deinem verhalten gestern angetan hast?!“, „Was ich ihr angetan habe? Sie ist doch ihr nach Tagen aufgetaucht um mir von ihrer Schwangerschaft und Abtreibung gleichzeitig zu erzählen. Ohne das ich mit reden durfte.“ ich merkte wieder wie die Wut in mir aufstieg. „Lisa redet mit ihr. Sie wird es aber wahrscheinlich auch nicht nicht schaffen sie um zu stimmen.“ seufzte er. Er setzte sich neben mich, und sah sich erneut in der Wohnung um. „Du hast hier ja reife Leistung vollbracht. Was war dein Ziel?“ ich zuckte mit den Schultern. „Es ist so mit mir durch gegangen.“ er nickte lachend. „Ooooh, ja. Das sieht man.“, „Sag mal wofür bist du eigentlich hier?“ wieder seufzte er tief durch. „Lisa hat mich her geschickt. Damit ich mit dir rede. Wenn sie fragt. Ich hab dich ordentlich zur Schnecke gemacht, klar?“ ich nickte. „Klar. nicht´s anderes.“ zusammen machten wir uns dran, die Bude wieder ordentlich hin zu bekommen. Also eigentlich haben wir alles in große Schwarze Säcke geschmissen. „Was sagst du denn zu dem ganzen? Wenn Lisa zu dir kommen würde. Sagt Sie sei Schwanger, hat aber schon einen Termin zum Abtreiben. Da würdest du doch wohl auch bisschen austicken.“, „Warte warte. Du nennst das-“ er deutete auf den gesamten Raum. „Ein 'bisschen´ austicken? Du hast echt ein Problem mein Freund. Ich wusste gar nicht, dass dir eine Familie so viel bedeutet.“ da hat er nicht ganz unrecht. Vor paar Jahren war Familie noch ein Schimpfwort, aber mit Kelly. „Es fühlt sich mit ihr einfach richtig an. Ich will mit ihr, Kinder bekommen, vllt einen Hund. Enkelkinder. Mit ihr Alt werden. Das voll Programm.“ Vince zog die Augenbrauen hoch. „Da hast du dir ja echt was vorgenommen. Aber denkst du, dein verhalten Gestern. Hat dich dahin ein Schritt näher gebracht?“ Das er aber auch immer recht haben muss. „Wahrscheinlich nicht.“ Trübsal blasend lies ich mich auf dem Sofa fallen, noch mit der Mülltüte in der Hand. „Fragt denn aber keiner wie es mir dabei geht?“, „Natürlich nicht. Weil es hier in erster Linie um Kelly geht.“ wieso kann es mir denn dabei nicht genauso schlecht gehen? „Aber dazu gehören doch immer zwei.“ er lies sich neben mir fallen und lachte. „Tja, lieber du erfährst jetzt wie die Sachen laufen. Hör zu, die Frauen wollen, dass man immer zu ihnen steht, egal wofür sie sich entscheiden.“...
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Damit hab ich jetzt nicht gerechnet
FanfictionEine Junge Frau die mit ihrem Leben mehr erreichen möchte, als sie es bis jetzt geschafft hat. Kaum Zeit für Freunde und erst Recht nicht für einen Freund. Zumindest, hätte sie damit nicht gerechnet.... (Und das Bild hat btw eine Freundin gemacht^^)