Kapitel 20
Pov Kelly
Nach dem Telefonat schaute ich noch eine weile auf das Display. Ich muss zugeben, Julien ging mir seit ein paar Tagen nicht mehr aus den Kopf. Auch Lisa redete, wenn sie mal Zeit hatte, auf mich ein, das ich es mit ihm Versuchen sollte. Da wäre nur das Finanzelle Problem. Was wenn ich zwar glücklich wäre, aber auch der Straße sitze? Dann könnte ich meine Karriere als Architektin auch an den Nagel hängen. Ich versuchte erst mal gar nicht daran zu denken, ich hatte noch andere Sachen zu erledigen. Erneut setzte ich mich an die Entwürfe für die ich eine Woche Zeit bekommen hatte. Was ich immer noch mega merkwürdig fand. Er hatte mich noch nie frei gestellt um mir eine Woche für ein Projekt Zeit gegeben. Es sollte sonst immer ein Tag später ein Ergebnis auf seinem Tisch liegen. Aber gut, es ist nun mal wie es ist, daran gewöhnen sollte ich mich definitiv nicht. Nach etwa 2h hatte ich weitere Entwürfe fertig, ich denk mal, das sollte reichen. Jetzt hatte ich noch 2 Tage+ das Wochenende. Was sollte ich den in der Zeit machen? Ich hatte sonst immer so mega viel um die Ohren, dass ich schon gar nicht mehr weiß, was ich machen soll wenn ich mal wieder Zeit hatte. Nachdenklich, lies ich nach hinten fallen, schaute zur Decke und drehte ein Paar runden auf meinem Stuhl. Ich könnte mal wieder zu meinen Eltern fahren, bei ihnen war ich schon ewig nicht mehr. Das Blöde nur war, das ich das Geld was ich zur Seite gelegt hatte, für den Teuren Café ausgeben durfte. Hm, so´n Mist ey. Ich schnappte mein Handy um mein Kontostand zu überprüfen als ein Anruf von Julien rein kam. Ich zögerte erst, als ich warum auch immer nicht abnahm. Keine Ahnung warum, ich war einfach dezent überfordert, wir hatten doch eben erst Telefoniert. Wieso ruft er jetzt schon wieder an? Ja gut, das hätte ich vllt gewusst, wenn ich den Anruf entgegengenommen hätte. Keine Minute später wurde mir eine Nachricht von ihm angezeigt.Julien: Ich hab gerade mit Werkstatt Mike gesprochen. Er kann noch Heute dein Auto abholen. Wo ist es dir stehen geblieben? Dann schleppt er es ab, was dich natürlich nicht´s kostet.
Auch da zögerte ich einen Moment. Ich weiß weder, wo der Typ seine Werkstatt hat, noch was er für Bewertungen hat, oder sonst was. Nach ein paar Überlegungen schrieb ich dann,
Kelly: Ich würde gerne dabei sein, wenn er es abholt, er braucht ja auch meinen Schlüssel. Wann kann er da sein?
Zurück. Wieder musste ich nicht lange warten bis ich eine Antwort bekam. Nachdem er mir die Zeit gesagt hatte, machte ich mich als es soweit kam los. Wo es stand hatte ich ihm natürlich dann auch noch gesagt. Als ich an Ort und stelle ankam, war er schon dabei es auf sein Abschlepper zu heben. Julien konnte ich nirgendwo entdecken. Ein bisschen fand ich es ja schon schade. „Hallo, Sie müssen Mike sein. Hoffe ich zumindest.“ lächelte ich den Mann an, der an der Hebelkonsole stand. Er drehte sich um und lächelte mich freundlich zurück. Er war noch relativ jung, vllt Mitte 30, gut gebaut und kurze Braune Haare, die er leicht Igellig nach oben gegellt hatte. „Ja, da haben sie Glück.“ er zog einen seiner Öligen Handschuhe aus und reichte mir die Hand. „Julien, hat mir schon viel von ihnen erzählt.“, Ach so, hat er das? Ich sah ihn etwas überrascht an, trotzdem nahm ich die Hand an. „Ich hoffe doch nur gutes.“, schmunzelte ich trotzdem etwas verlegen „Und, das grinsend über alle Ohren.“ er zog sich den Schmierigen Handschuh wieder an und machte weiter. Grinsend über beide Ohren? Ich wusste gar nicht, das man so ein guten Kontakt zu seinem Werkstatt Typen hat. Mit verschränktem Armen, sah ich zu wie er mein Auto sicherte. Es wurde langsam echt kalt. „okay, ich gebe ihnen meine Karte, falls was ist rufen sie einfach an. Ihre Nummer bräuchte ich allerdings noch, damit ich ihnen informieren kann wann Sie es wieder abholen können.“ ich schrieb Sie ihm auf übergab ihm mein Schlüssel, und verabschiedeten uns wieder. Ich sah ihm noch hinterher, ich hoffe Julien hatte recht und es würde mich wirklich nichts kosten, oder zumindest kein halbes vermögen. In Gedanken fuhr ich wieder mit der Straßenbahn zurück. Mit der fuhr ich an dem Park vorbei, wo der fabelhafte Kuchen war. Spontan entschied ich mich dazu, noch mal ein Stückchen zu Mampfen.ich setzte mich, auf meinen alten Platz und beobachtete wie auch davor, die Leute, die ihr Leben lebten. Die sich wahrscheinlich nicht so herumkommandieren lassen. Ich sah jeden genau an, vllt war ja heute jemand für mich dabei. Es kam die selbe Kellnerin zu mir um meine Bestellung aufzugeben. Fix notierte sie es auf ihrem kleinem Zettel und ging wieder. „Du auch hier?“ ich drehte mich zu der Stimme um, die bekannterweise zu Julien gehörte. Holy crabs, was macht er denn hier? „Verfolgst du mich etwa?“ lachte ich ihn etwas perplex an. Er hatte Jogging Sachen an, was wohl darauf schliss dass er hier Sport machte. Er nahm lachend die Hände etwas hoch. „W-Was? Nein nein, haha. Ich drehe hier öfter mal eine Runde. Darf ich mich zu dir setzen?“ er deute auf den noch freien Stuhl, ich nickte nur. „Klar.“ eigentlich wollte ich ja einen Moment für mich sein, aber naja was soll´s. „Danke. Bist du öfter hier? Ich hab dich noch nie gesehen.“ er atmete schneller, als sonst. Ob er eine große strecke läuft? Was er wohl für einen Körperbau hat. Was ich so grob sehe, ist schon echt einladend. Ich biss mir wegen meine Gedanken etwas auf die Lippen, drehte den Kopf etwas weg um meine Röte in den Wangen zu verbergen. „Hey, träumst du?“, seine Stimme holte mich aus meinen etwas komischen Gedanken heraus. „hm, ja ein bisschen. Tut mir leid, was hast du gesagt?“, er lachte kurz vor sich hin, und wiederholte seine Frage. „Ohu, ehm. Nein also ich bin erst das zweite mal hier. Ich bin aber echt gerne hier. Der Kuchen ist hier super.“, genau auf die Sekunde, kam die Kellnerin mit meiner Bestellung. „Hier, bitteschön. Möchten Sie auch etwas?“ wendete sie sich gleich an Julien. „Oh, nein. Für mich bitte nichts. Danke.“, sie zog eine kleine schnutte und holte ihren kleinen Block heraus. „Sicher? Wir haben super Torten.“, Julien lächelte freundlich und winkte dankend ab. „Nein wirklich. Für mich nichts.“, sie steckte es wieder in ihre kleine Gürteltasche zurück. „Okay, falls sie sich es doch anders überlegen. Brauchen sie nur die Hand heben.“ sie biss sich auf die Lippen und wendete sich von uns ab, während sie ihre Hand leicht über seine Schulter streichen lies. Was sollte, dass denn jetzt? Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich zu ihm rüber, ihm schien es gar nicht zu Interessieren. Hat er das etwa nicht mitbekommen? Er sah von meinem Teller zu mir, und lächelte wieder. Es war eben bei der Kellnerin noch ein anderes, stellte ich fest. „Na, dann lass es dir schmecken.“, seine Grübchen steckten mich gleich wieder an, und verleitete mich zum zurück lächeln. „Danke. Ich bin echt ein bisschen überrascht dich hier zu treffen.“ ich steckte mir ein Stück in den Mund und kaute genüsslich drauf herum. „Hmm, so. Gut.“ stöhnte ich, leise. „ich hätte, auch nicht mit dir gerechnet.“ er beobachtete mich wie ich mein Happen aß. „Echt, so gut?“ Ich nickte. „Definitiv.“, er sah auf das Stück und schob seine Unterlippe etwas nach oben. „Das glaube ich.“, ich sah ihn mit einer hochgezogener Augenbraue an. „Sicher, dass du keinen möchtest?“ er nickte und wendete den blick von meinem Teller ab. „Ja, ich. Mach da so eine Diät.“ was? Als ob er es nötig hätte. „Eine Diät? Wofür denn?“, er überlegte und zuckte mit den Schulter. „Das war eigentlich auch nur so dahin gesagt. Ich mache eigentlich gar keine.“ Wäh? Aus dem soll mal einer schlau werden. „Ach so, hat eigentlich alles mit Mike geklappt?“ wechselte er schnell das Thema. „Hm-mh. Er hat ihn aufgesattelt und meinte er meldet sich, wenn er fertig ist.“ reflexartig, überprüfte ich in meiner Jackentasche ob die Karte auch noch da war. „Super, freut mich.“ er spielte etwas mit seinen Händen bevor er wieder zu mir sah. „Hast du zufällig heute Abend Zeit?“, Ob ich ehm, was? Ich überlegte einen Moment, doch viel mir nichts ein, weswegen ich ihm nicht zusagen könnte. „Also, nicht das ich wüsste. Wieso?“, wieder spielte er nervös mit seinen Finger, um sich dann an den Nacken zufassen. „Dann würde ich ganz gerne für dich was kochen. Bei dir? Bei mir, ist der Herd seit längerem hin.“ es war eine blöde Idee gerade in dem Moment ein Happen essen zu wollen. Das Stück blieb mir fast im Hals stecken und ich musste husten. Er will zu mir? Was kochen? „Wenn es dir nicht passt, dann-“ er musste meine Reaktion falsch gedeutet haben, da er die Hände leicht angehoben hatte, und schüttelte. „Nein, also ich. War nur ein bisschen überrascht. Ehm-“ scheiße, was mache ich denn jetzt? „Ich wollte dich jetzt nicht damit überfallen. Wenn du nicht möchtest ist das auch okay-“, „Schon gut. Ich-. Ich würde mich sehr freuen, ja.“ ich atmete tief durch lächelte aber dabei. Uff, wenn Lisa wüsste wie ich mich hier aufführe dann gute Nacht. Julien´s lächeln wurde immer breiter, was mich ein bisschen in Verlegenheit brachte. Er lächelte wegen mir so, machte ich mir klar. Nicht weil die Bedienung, ihm schöne Augen gemacht hat. Nein, wegen mir. wieso, stimmt mich so, glücklich? Auf einmal, stand er auf und holte aus seinem Portmonee einen 10€ Schein heraus. „Das geht auf mich. Ich bin dann gegen 18Uhr bei dir. Passt das?“ total perplex nickte ich nur und stammelte irgendetwas vor mir hin. „Äh-k-klar, ja.“, als er weiter joggte, blieb mein Blick noch eine ganze Weile auf ihm hängen. Mein Herz raste immer noch wie Wild, wann es damit angefangen hatte, hab ich gar nicht mit bekommen. Aber eins wusste ich. Es hatte auf jeden Fall mit Julien zu tun...
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→ lasst gerne Feedback da^^
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Damit hab ich jetzt nicht gerechnet
FanfictionEine Junge Frau die mit ihrem Leben mehr erreichen möchte, als sie es bis jetzt geschafft hat. Kaum Zeit für Freunde und erst Recht nicht für einen Freund. Zumindest, hätte sie damit nicht gerechnet.... (Und das Bild hat btw eine Freundin gemacht^^)