Für dich. Für mich. Für uns.

#2

"Magst du ihn umziehen?", fragte Erika lächelnd und reichte ihrer kleinen Schwester Lukas, nachdem diese kurz genickt hatte. "Hey kleiner Mann...ist ganz schön anstrengend so ein Geburtstag, hm?" Helene platzierte einen sanften Kuss auf den Haaren ihres Neffen und legte ihn vorsichtig auf die Wickelkommode. Erika schloss die Tür des Kinderzimmers und beobachtete die kleine Frau schweigend. "Es ist schwer, hm?" "Was meinst du?", murmelte Helene ohne sie anzusehen. Ihre grünen Augen lagen liebevoll auf dem kleinen Jungen vor ihr. Immer wieder kitzelte sie ihn mit ihren schlanken Fingern, lächelte leicht, wenn er dieses süße Quietschen von sich gab. "Wenn Oma von Babys anfängt, wenn du Lukas siehst.." "Es ist okay." "Irgendwann wirst du das auch haben, ganz si-" "Sag das bitte nicht.", unterbrach Helene sie und nahm Lukas wieder hoch. "Der letzte Test war wieder Negativ und heute Nacht hab ich meine Periode bekommen." Erika seufzte leise. Helene wandte ihr den Rücken zu und legte Lukas möglichst vorsichtig in sein Bettchen. Sie blieb noch einen Moment über ihn gebeugt und streichelte sanft über seinen Bauch, ehe die junge Frau sich wieder aufrichtete. "Flo wünscht sich schon so lange ein Baby und...und dann bin ich endlich bereit und es funktioniert nicht. Du weißt nicht wie sich das anfühlt, Eri, du hast drei wundervolle Kinder. Was wenn ich meinen Körper zu hohen Ansprüchen ausgesetzt habe? Wenn...wenn ich da irgendwas kaputt gemacht hab?" "Lasst euch Beide untersuchen, dann wisst ihr-" "Bei Flo ist alles in Ordnung, er hat sich untersuchen lassen, er ist vollkommen gesund." "Und du?" "Ich hab mich nicht getraut..wenn, wenn es an mir liegt, dann wird er mich verlassen." "Das würde er nie tun, Lene.", sagte Erika sofort und zog ihre kleine Schwester in eine feste Umarmung. "Er liebt dich mehr als alles andere, er würde dich niemals verlassen, glaub mir."