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"Und wieso waren sie da?" "Ihre Mama hatte ein Drogenproblem. In der Zeit in der die Beiden in der Pflegefamilie waren, kam sie in eine Klinik und hat erfolgreich einen Entzug gemacht, danach lief es tatsächlich auch recht gut. Sie hat eine Ausbildungsstelle gefunden, für Ben und Lou gab es einen Kitaplatz. Wir mussten die Zwei dann leider wieder von ihrer Mama trennen und sie sind hierher gekommen. Ihre Mama ist an einer Überdosis gestorben, die Beiden haben niemanden mehr." Helenes Finger krallten sich während der Erzählung immer unsanfter in die ihres Mannes. "Das...das ist schrecklich...wissen die Zwei-", sie brach ab, wollte es nicht aussprechen. "Wir haben ihnen erklärt, dass ihre Mama nicht mehr lebt, ja. Sie haben anfangs ziemlich geweint, aber so langsam verarbeiten sie es." "Okay...das, das ist ja gut...", murmelte Helene mehr zu sich selbst. "Haben Sie denn noch irgendwelche Fragen?" Sowohl die Blondine als auch Florian schüttelten gleichzeitig ihren Kopf. Frau Staben stand lächelnd auf. "Dann wäre jetzt der Zeitpunkt an dem Sie die Beiden kennenlernen, wenn Sie das möchten." "Ja!", kam es zeitgleich aus den Mündern des Paares und sie sahen sich einen Moment lang an, schmunzelten leicht. "Wir würden die Beiden sehr gerne kennenlernen." Diesmal waren es Florians Finger, die die Hand seiner Frau etwas zu fest drückten, während sie der älteren Dame durch den Flur folgten. Helene ignorierte diesen leichten Schmerz, sie war noch immer viel zu überrascht von dem Heim. Alles war hell und freundlich, an den Wänden hingen selbergemalte Bilder. Allein dieser Flur strahlte so ein liebevolles Gefühl aus, dass sie gespannt war die weiteren Räume zu sehen. "Kaum zu glauben, dass das ein Heim ist, hm?", murmelte Florian leise, er hatte die selben Gedanken wie seine Liebste und erhielt sofort ein Nicken von ihr. "In Filmen sehen die immer ganz anders aus...unglaublich.." 

Für dich. Für mich. Für uns.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt