Für dich. Für mich. Für uns.

#92

„Ich will aber hier bleiben!", jammerte Ben und hielt weiter Helenes Hand fest, die sich vor ihn gehockt hatte. „Wir kommen euch Übermorgen besuchen, versprochen. Und nächste Woche Freitag holen wir euch für das ganze Wochenende zu uns." „Aber wieso können wir denn jetzt noch nicht bei euch bleiben?" "Weil das noch nicht möglich ist, Ben. Na komm wir wollen jetzt fahren.", kam Frau Staben ihnen zuvor und hob den Jungen in seinen Kindersitz neben Lou. Diese sah Helene mit verweinten Augen stumm an. Sie ging um den Wagen herum und öffnete noch einmal die Tür, hockte sich zu dem Mädchen herunter. "Wir sehen uns ganz schnell wieder, Maus. Nicht traurig sein, okay?" Lou nickte nur und wischte sich die Tränen von den Wangen. "Nur zweimal schlafen, dann kommen Flo und ich zu euch, versprochen." "Ganz fest versprochen?" "Ganz fest, ja." Helene hielt ihr lächelnd ihren kleinen Finger hin und schmunzelte, als Lou ihren Finger mit dem Helenes verharkte. "Bis Sonntag, ihr zwei Mäuse. Wir haben euch ganz doll lieb." Sie schloss gleichzeitig mit ihrem Mann die Türen des Autos, seufzte leise. "Das war schwer!" Die Heimleiterin lächelte verständnisvoll. "Es ist gut, wenn es so schwer ist für die Zwei wie auch für Sie. Das zeigt mir einmal mehr, dass Lou und Ben bei Ihnen ein wundervolles Zuhause haben werden." Florian legte seinen Arm um Helenes Hüfte und streichelte sanft über ihre Seite, nachdem sie sich wieder neben ihn gestellt hatte. "Können Sie uns ungefähr sagen, wie lange das noch dauern wird?" "Die Kinder werden nochmal mit einem Mitarbeiter des Jugendamtes sprechen. Das wird am Montag sein und wenn das positiv ausfällt, dann müssen nur noch ein ganz paar Abschlussberichte geschrieben werden." "Und dann dürfen wir sie adoptieren?", harkte Florian noch einmal nach. "Dann werden die Zwei zu Ihnen kommen. Es wird regelmäßig jemand vorbeikommen und wenn nach einem halben Jahr alles gut läuft, dann werden Sie sie adoptieren können."