Für dich. Für mich. Für uns.

#49

Sie hörte auf sich zu dehnen und wollte gerade weiterlaufen, als Erikas ernster Ton sie innehalten ließ. "Wie war der Termin heute?" "Der...ich weiß nicht, der war nicht so gut, glaub ich.." Auf der anderen Seite blieb es still, nur im Hintergrund waren die Stimmen der Kinder zu hören, während Erika darauf wartete, dass Helene weitersprechen würde. "Diese Frau war zu unhöflich und und hat uns ganz klar gezeigt, dass sie uns nicht mag. Ihr ganzes Auftreten war einfach nur unsympathisch. Das erste Gespräch mit der anderen Frau vom Jugendamt lief so gut, aber jetzt- dieser Bericht den sie jetzt schreibt, damit kann sie uns alles..alles versauen." "Aber das persönliche Gespräch ist ausschlaggebend, hm? Und euer Haus ist perfekt, da kann die doch nichts schlechtes schreiben." "Selbst Flo ist sich unsicher und das- du kennst ihn, sonst kann er mir immer diese Sicherheit geben, dass alles gut wird, aber diesmal hat selbst Flo so sehr gezweifelt..Eri das war schrecklich.." Helene wurde zum Ende hin immer leiser und beobachtete ein junges Pärchen, das auf der anderen Seite des Teiches mit einem Kinderwagen spazieren ging. Sie spürte wie ihr Magen sich unangenehm zusammenzog und wandte sich schnell ab, machte sich auf den Weg zurück nach Hause, auch wenn sie noch nichtmal die Hälfte ihrer eigentlichen Runde geschafft hatte. "Ich glaube Flo und ich werden niemals ein Kind bekommen. Anscheinend...soll das nicht sein." "Du gibst wieder auf.", stellte Erika fest und schloss die Tür zur Küche, um sich ganz auf ihre Schwester konzentrieren zu können. "Würdest du auch tun." "Nein." "Erika-" "Nein würde ich nicht, ja ich weiß, ich hab keine Ahnung wie das ist, ich habe drei Kinder, stimmt. Aber du darfst nicht jetzt schon aufgeben, Helene. So bist du doch sonst auch nicht, hm? Du kämpfst doch sonst auch für das was du möchtest." "Aber wenn die uns nicht für geeignet hält, dann muss da doch irgendetwas dran sein. Dann...dann ist es doch auch besser, wenn wir keine Verantwortung für ein..ein Kind haben." "Ich kenne niemanden der Verantwortungsvoller ist als du und Flo, Lene.", sagte Erika ruhig. "Und ich glaube ganz fest daran, dass ihr adoptieren dürft."