Für dich. Für mich. Für uns.

#59

Florian klemmte die blonde Haarsträhne, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte, hinter ihr Ohr und sah kurz zu Jonas und Mia, die nicht weit entfernt in dem großen Schwimmbecken herum tobten. "Ich bin so froh, wenn die Zwei keine Energie mehr haben." Helene schmunzelte und legte ihre Lippen für einen kleinen Moment auf seine. "Das wird noch dauern, mein Schatz." Er seufzte und verdrehte grinsend seine Augen. "Ich glaube sogar, dass wir heute Abend völlig erledigt ins Bett fallen werden, während die Mäuse noch hellwach sind.", ergänzte die Blondine und lachte leise, als sie den leicht überforderten Blick ihres Freundes bemerkte. Ohne auf die anderen Schwimmbadbesucher zu achten küsste sie ihn erneut. Normalerweise würde sie Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit auf kleine Gesten beschränken, wenn sie Privat unterwegs waren. Schließlich zogen sie schon allein durch ihre Anwesenheit genug Aufmerksamkeit auf sich. Doch gerade hatte Helene das dringende Bedürfnis ihrem Freund so nah wie nur möglich zu sein und ein paar Küsse mussten da nun einfach drin sein. "Süße..", raunte er sanft, nachdem er sich von ihren Lippen gelöst hatte. "Wir haben schon genug Aufmerksamkeit auf uns gezogen, hm?" "Hmh...ja leider..", grummelte sie genervt und sah sich kurz um. Natürlich hatte sie die neugierigen Blicke immer wieder gespürt, dabei wollte sie einfach nur einen schönen und möglichst normalen Nachmittag mit den Kindern und Florian verbringen. "Leni!", rief Mia und zog somit ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie war aus dem Wasser gekommen und rannte strahlend auf ihre Tante zu. "Hey, nicht laufen!" Das Mädchen blieb sofort stehen und sah sie entschuldigend an. Helene seufzte und ging die wenigen Meter zu ihrer Nichte, hockte sich vor sie, um auf Augenhöhe mit dem Mädchen zu sein. "Du weißt doch wie schnell man hier ausrutscht, hm?" "Ja...tut mir Leid.." Helene fuhr sanft über ihre nassen Haare und lächelte. "Also was möchtest du?" "Mit dir ins Wasser!", sagte sie sofort aufgeregte und griff nach der Hand ihrer Tante. "Du hast noch gar nicht mit mir im Wasser gespielt." "Maus ich-" "Bitte, bitte, bitte, bitte, biiitte. Ich will dir zeigen wie gut ich schon tauchen kann, das hab ich ganz viel mit Papi geübt. Ich hab sogar schon gegen Jonas beim Ringe hochholen gewonnen." Helene drehte sich zu Florian, der es sich auf der Liege bequem gemacht hatte. Er erwiderte ihren Blick und zwinkerte ihr lächelnd zu, bevor er sich wieder ganz auf Lukas konzentrierte und den Kleinen mit sanften Streicheleinheiten verwöhnte. "Na gut, das muss ich natürlich sehen." Die acht Jährige zog ihre Tante sofort mit sich zum Rand des Beckens, wo ihr älterer Bruder mit seiner Taucherbrille und dem Tauchring wartete.