Schon in der ersten Unterrichtsstunde hellte sich meine Stimmung auf, die letzten beiden Stunden fielen aus und so konnten wir schon nach vier Stunden gehen.
Zurück in der WG half ich Julia bei der Vorbereitung für das Mittagessen. Es war zu einer echten Leidenschaft geworden. Die Anderen hielte davon nichts und sahen es fast als Strafe in der Küche helfen zu müssen, ich hingegen backte am Wochenende sogar gelegentlich einen Kuchen für Alle.
Nach dem Mittagessen rief ich Birte an, die grade nach Hause gekommen war. Wir quatschten über eine Stunde miteinander und tauschten Neuigkeiten aus. Nur oberflächlich erzählte ich von Kate, was sollte ich auch groß sagen. Meine Gefühle konnte ich selbst, ja kaum zu- und einordnen.
Corinna kam vorbei um mit mir das weitere Vorgehen wegen meiner Wohnung zu besprechen. Sie ließ mir Geld da, damit Marius und ich am Wochenende in den Baumarkt fahren konnten um alles nötige zu besorgen.
>Endlich ging es richtig los<
Nach einiger Zeit in meinem Zimmer die ich mit Grübeln und Musik hören verbrachte, entschied ich mich Kim nach seiner Meinung zu fragen. Er saß in seinem Zimmer und kümmerte sich um Sachen für die Berufsschule, wo von er sich natürlich nur all zu gern ablenken ließ. Also setzt ich mich unsicher auf den zweiten Stuhl in seinem Zimmer. Er grinste schief und drehte sich zu mir. „Was liegt an?" „Das ist nicht so einfach, da ich davon keine Ahnung habe." Er sah mich fragend an und ich zuckte unsicher mit den Schultern. „ Also wie viele Beziehungen hattest du schon?" Kim hob die Augenbrauen und grinste erfreut. „Oh! Es geht also um Beziehungen." „Na ja, vielleicht. Ich weiß nicht so recht. Also?" Kim legt den Kopf schief. „Mit einem Mann nur eine sehr kurze, da kann ich dir nicht wirklich helfen. Zu Frauen waren es ein paar mehr." Ich nickte verstehend. „Was willst du denn genau wissen?" Fragte Kim. „Etwas total blödes!" Ich schüttete über mich selbst den Kopf. Kim lachte auf und machte eine Handbewegung das ich weiter sprechen sollte. Ich atmete tief durch. „Okay...Woher weiß ich ob ich verliebt bin?" Kim ließ sich in seinem Stuhl zurück fallen. „Puhh das eine echt gute Frage. Gibt es denn jemanden der in Fragen kommt?" Ich nickte. „Und sie ist eine Frau?" Ich nickte wieder. „Okay. Wie lange kennt ihr euch?" Ich verdrehte die Augen. „Quasi noch gar nicht, seit zwei Tagen vom Sport." Kim nickte. „Aber seit dem geht sie dir nicht mehr aus dem Kopf? Du denkst oft an sie und möchtest Zeit mit ihr verbringen?" Ich verzog das Gesicht. „Ja irgendwie schon und irgendwie auch nicht, sie macht mich nervös, ihr Blick fesselt mich, ich werde unsicher in ihrer Nähe und wenn sie mich berührt bekomme ich Gänsehaut." Schwafelte ich vor mich hin. Kim lachte auf. „Wow. Becca, mir würde keine bessere Definition von Verliebtheit einfallen!" Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Sehr witzig!" Kim sah mich entschuldigend an. „Und du bist von ihrem bloßen Anblick hin und weg?" Ich wog den Kopf hin und her. „Ja sie sieht echt gut aus, sportlich fit, eine Wahnsinns Körperspannung..." Ich brach ab und schlug die Augen nieder, bevor ich flüsterte. „Als sie nur im Handtuch vor mir stand, war ich wie hypnotisiert, dass hatte ich noch nie."
>Nun hatte ich sie wieder genau vor Augen<
Kim lachte erneut. „Wow, du hast sie abgecheckt?" Unbeholfen zuckte ich mit den Schultern. „Wie hat sie reagiert? Ich erzählte Kim die Situation und er rieb sich nachdenklich das Kinn. „Das kann nun echt gut oder echt schlecht sein. Also entweder wollte sie rausfinden wie du reagierst, dich aus der Reserve locken usw. Oder und das ist das größere Problem, sie ist so Hetero, das es ihr egal gewesen wäre, sich vor dir umzuziehen. Das solltest du herausfinden, also wenn du mehr willst als ein bisschen für sie schwärmen."
>Wollte ich mehr?<
Ich ließ die Hände in den Schoß fallen. „Und genau das weiß ich nicht. Ich bin von dem was sie beim Sport macht fasziniert, vielleicht ist es auch nur das?" „Wolltest du sie anfassen, als sie nur im Handtuch vor dir stand, sie küssen, ihre prallen Brüste spüren, ihren Körper erkunden?" Er wackelte amüsiert mit den Augenbrauen. Ich hustete verlegen und spürte wie ich rot wurde. „Nein..!" Schoss es etwas zu schnell aus mir heraus. Kim lachte auf. „Alles klar Becca, das sagt alles."
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Chance
Romancegirlxgirl Story Dunkel, voller Gewalt und Angst war ihre Kindheit und frühe Jugend. In den Händen des Systems fand sie einen Weg hinaus aus der Dunkelheit, zu sich selbst und mehr noch, sie fand Menschen die an ihrer Seite standen, zu ihr standen...