25. Wochenende

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Marius und ich hatten uns für Samstag Vormittag verabredet, er holte mich ab und gemeinsam fuhren wir in den Baumarkt. Wir suchten die Folie für meine Küchenschränke aus, einfach weiß fand ich am besten. Dann einen Spiegelschrank und einen neuen Toilettensitz. Da wir alles recht zügig zusammen hatte ging es nun um die Kleinigkeiten. Unter anderem eine kleine Ablage die ich in der Dusche befestigen konnte, einen Seifenspender und was sonst noch im Bad fehlte. Marius schüttelte nur den Kopf und belächelte meine Euphorie.

>Kind im Spielzeugladen, trifft es wohl am ehesten<

Als wir durch die Abteilung mit den Farben schlenderten entdeckte ich Glitzer den man über jede Farbe streichen konnte. Marius verdreht die Augen. „Was willst du damit?" „Das Schwarz im Bad ein bisschen freundlicher machen?!" „Deine Wohnung." Er zuckte mit den Schultern und ging bereits ein paar Schritte weiter und warf eine Farbrolle in den Wagen. Als ich mit der Dose zu ihm kam nahm er sie mir aus der Hand. „Ich wusste es... Prinzessin." Ich grinste breit. „Du bist mein Held!" Marius lächelte. „So hab ich mich schon gefühlt, als ich eingewilligt habe mit einer Frau in den Baumarkt zufahren." „Das hab ich gehört!" Rief ich lachend über meine Schulter und er verdrehte die Augen.

Nachdem ich auch noch den Rest gefunden hatte, bezahlten wir und verstauten alles im Auto. Da Marius nach der zwei Stündigen Shoppingtour hunger hatte, machten wir in einem Fastfood Restaurant Mittagspause. Auf dem Rückweg zur Wohnung hielte wir an einem Supermark und kauften uns Getränke und Süßkram als Stärkung. Ich hielt Marius grinsend Toilettenpapier und Seife entgegen. „So nun können wir das Bad auch nutzen." Er zeigte mir lachend einen Daumen nach oben und ging Richtung Kasse.

An meiner neuen Bleibe angekommen mussten wir mehrfach die Treppen rauf und runter um alles nach oben zu bekommen.

>Es war so surreal, meine Wohnung<

Ich staunte nicht schlecht als Marius als letztes einen Werkzeugkoffer hinter seinem Sitz hervorholte. Er grinste frech. „Ich kenne dich doch, am liebsten alles jetzt und sofort. Darum bin ich vorbereitet." Ich warf ihm eine Kusshand zu und wir lachten beide.

In der Wohnung packte Marius den Glitzer und die Farbrolle aus und zeigte mir wie ich den Glitzer auftragen sollte und kümmerte sich in der Zeit um den neuen Toilettensitz. Nachdem ich die erste Ecke mit Glitzer gestrichen hatte, fand auch er es nicht mehr ganz so schlimm, da man es nur als Lichtreflektion sah.

Nachdem ich entschieden hatte was genau mit Folie abgesetzt werden sollte, fing Marius an die Schranktüren zu demontieren und ich strich im Bad weiter. Als ich fertig war machten wir eine kleine Pause und setzten uns ins Wohnzimmer auf den Boden und packten unsere Snacks und Getränke aus. Wir quatschten über alles mögliche und natürlich auch über Kate. Ich konnte nicht leugnen das meine Gedanken immer mal wieder zu ihr abschweiften. Jedoch war da diese große Unsicherheit, bezüglich meiner Gefühle. Ein wenig hatte ich mich mit dem Gedanken angefreundet, verliebt zu sein, aber wirklich eingestehen konnte ich es mir nicht. „Sie empfindet sowieso nicht das selbe für mich!" Sagte ich schlicht und einfach. Marius lächelte schief. „Das weißt du nicht!" Ich stöhne genervt und stand auf.

>Ob es gut war, an der Hoffnung festzuhalten<

„Lass uns weiter machen." Marius erhob sich ebenfalls und wir gingen in die Küche.
Er fluchte zwar ordentlich da ich nur die inneren Muster mit Folie bekleben wollte, aber zu meiner Überraschung bereitet es ihm keine Umstände auszumessen, zuzuschneiden und die Folie ohne Blasen aufzubringen.

Am späten Nachmittag prüfte Marius, ob der Glitzer trocken genug war und als er zufrieden war brachte er mit meiner Hilfe den Spiegelschrank an. Marius hantierte weiter in der Küche und ich suchte die Accessoires für mein Bad aus den Tüten und richtete es ein. Zufrieden betrachtete ich mein Werk und musste gegen die Tränen an schlucken. Der starke Arm von Marius legte sich plötzlich um meine Schultern und er zog mich etwas an sich. „Dein Bad."
Ich nickte und lächelte schwach. Er sah sich um und ich hörte wie er grinste. „Was?" Fragte ich leise. Er nickte zum Wachbecken. „An wen hast du bei dem zweiten Zahnputzbecher gedacht?" Ich stieß ihn leicht in die Seite. „Du bist so blöd." Er lachte auf. „Ich freue mich wirklich für dich, egal was passiert, aber du lässt Gefühle zu die in Richtung Beziehung, Partnerschaft und ja ich lehne mich aus dem Fenster, Liebe gehen. Es gab Zeiten da hätte ich das nie für möglich gehalten." Unbeholfen zuckte ich mit den Schultern. „Ich auch nicht, aber ich kann dir nicht versprechen das es so bleibt." Er lachte wieder. „Das wird schon." Und drückte mich noch mal kurz an sich. „Komm lass uns fahren. Wir machen den Rest morgen." Ich nickte und folgte ihm aus dem Bad. Wir räumten den Müll weg und fuhren in die WG. Marius wurde zum Abendessen eingeladen und dabei berichteten wir den Anderen über die Fortschritte in meiner Wohnung.

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