Ich war froh nicht mehr die ganze Beachtung zu bekommen und räusperte mich kurz, da Nadine mich erwartend ansah. „Also erst mal ihr könnt mich Becca nennen." Einige hoben den Blick in meine Richtung. „Ich bin 13 Jahre alt und mir wurde grade der Blinddarm entfernt." Sagte ich mit einem schiefen lächeln, da mir sonst nichts einfiel. Nadine nickte mir zu. „Was machst du gern, hast du Hobbys?" Sie schob sich ein Stückchen Lasagne in den Mund.
>Mein Herz rutschte mir in die Hose<
Ich überlegte kurz. „Mhh... Ich lese gern und war sonst viel draußen unterwegs." Was sollte ich sagen, dass ich häufig Hausarrest hatte damit mein Vater frei über mich verfügen konnte und ich mich dann mit meinem Schulsachen und Büchern beschäftigt habe. Wenn ich raus durfte war ich so oft und so lang es ging von Zuhause weg und meist für mich allein unterwegs. „Also..." Sagte eine tiefe Stimmt von der anderen Seite des Tisches und riss mich aus meinen Gedanken. „Ich bin Ben, 16 Jahre alt und somit der älteste im Haus. Ich nickte ihm zu und er schwieg wieder und schob sich erneut einen bissen in den Mund. Caro kaute bedächtig und legte ihr Besteck zur Seite. „Meinen Namen kennst du ja schon. Ich bin noch 13, werde aber in einem Monat 14 Jahre alt. Ich male und bastel gern und gehe ein Mal die Woche zum Judo. Lotta fing mit vollem Mund an zu sprechen, wurde jedoch von Carsten gebremst, so das sie bemüht schnell herunter schluckte. „Hi..." Sagte sie in meine Richtung und grinste breit. „Ich bin Lotta." Und etwas leiser fügte sie hinzu. „Die Jüngste, ich bin leider erst 10 Jahre alt." Ihre stimmt hob sich wieder zur normalen Lautstärke. „Ich mag Pferde sehr gern und spiele am liebsten mit meinem Schleich-Pferden." Ich lächelte sie an. So ging es rings um denTisch weiter. „Wie schon gesagt heiße ich Anke, bin 14 Jahre alt, höre gern Musik und gehe auch zum Judo." Jason der schon darauf gewartet hatte das sie endete drehte sich zu mir. „Ich bin ebenfalls 13 Jahre alt. Skate gern, ab und zu auch mit Ben." Nadine legte ihr Besteck zusammen und schob ihren Teller ein bisschen von sich und lächelte in die Runde. „Sind alle soweit fertig?" Es entstand wieder zustimmendes Gemurmel. Sie blickte auf meinen Teller mit dem halben Stück Lasagne und dann mich an. „Du magst nicht mehr?" Ich schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht mehr." Sie nickte und sah Jason an, dann räumst du bitte ab und verteilst den Nachtisch.
>Wie ruhig und reibungslos das hier Abläuft<
Jeder schnappte sich einen Joghurt und es wurde hin und her getauscht bis jeder zufrieden war. Ich ergatterte einen mit Erdbeere. „Sehr schön. Zu meiner Wenigkeit. Ich bin Nadine. 28 Jahre alt, arbeite seit meiner Ausbildung hier im Haus also seit sieben Jahren. In meiner Freizeit bin ich gern mit meinem Hund in der Natur unterwegs, gehe Joggen und Fotografiere leidenschaftlich gern." Sie nickte Carsten zu, der sich entspannt im Stuhl zurück lehnte. „Mich nennt man Carsten." Er grinste mich schief an. „Oder Chefkoch." Verbesserte Nadine. Er nickte. „Jupp. Ich koche recht gern, also mach ich das auch meistens im Dienst. Sonst verbringe ich die Freizeit gern mit meiner Frau und meinem drei Jährigen Sohn." Carsten rieb sich kurz lächelnd über die Stirn. „Ach ja ich bin 35 Jahre alt und seit knapp fünf Jahren im Haus tätig.
Ben schob seinen leeren Joghurtbecher und seinen Löffel zu Caro, die auch die Becher der anderen bei sich stapelte. „Können wir dann?" Fragte Ben. „Moment noch." Sagte Carsten und sah Nadine an. „Hausaufgaben? Was läuft ab, was macht ihr?" Stimmen Gewirr entstand, alle bis auf Nadine und ich standen vom Tisch auf. „Hausaufgabenkontrolle nach der Übergabe bei Katja. Bevor hier einer das Haus verlässt." Sagte sie lauter.
>Wir dürfen einfach so raus...<
Ich blieb leicht ungläubig sitzen, dass hätte ich nicht gedacht und wollte Nadine danach fragen. Sie nickte mir mit einem lächeln zu und schob sich leicht vom Tisch weg. „Ich würde sagen wir holen deine Tasche und gehen in dein Zimmer. Da haben wir mehr ruhe, wenn hier gleich der Tumult mit den Hausaufgaben los geht." Ich nickte und wir standen auf. Sie schickte mich schon mal vor in mein Zimmer und ging ins Büro. Als ich oben im Flur ankam stand die Zimmertür von Lotta offen und sie kam zur Tür geeilt. „Willst du mein Zimmer sehen?" Fragte sie mich und schaute erwartungsvoll. „Klar. Gern." Ich betrat ihr Zimmer. Es war seitenverkehrt eingerichtet wie meins. Auf ihrem Bett lag ein großes Plüschpferd. Sie hatte einen Spielteppich neben dem Schreibtisch in der Ecke, auf dem unzählige Pferdefiguren standen. Aus einem Schuhkarton hatte sie sich einen Stall gebastelt und in dem kleinen Regal daneben, standen noch mehr Pferde und Tierfiguren die zu einem Bauernhof gehören. Sie hatte sich auf den Teppich gekniet und hielt mir ein Pferd entgegen. „Das ist Amadeus." Sie deute auf Andere auf dem Teppich verteilte Pferde. „Und das ist Sabrina, Pepper, Jimber, Scarlet und Button." Ich nickte leicht und sie zählte weitere Namen auf. „Magst du mit mir spielen?" Fragte Lotta hoffnungsvoll. „Würde ich gern, aber Nadine will noch mit mir sprechen. Vielleicht später." Sie grinste freudig. „Klar. Du bist ja nicht weit weg."
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Chance
Romancegirlxgirl Story Dunkel, voller Gewalt und Angst war ihre Kindheit und frühe Jugend. In den Händen des Systems fand sie einen Weg hinaus aus der Dunkelheit, zu sich selbst und mehr noch, sie fand Menschen die an ihrer Seite standen, zu ihr standen...