Samstag
Ich war früh wach und nachdem ich mich fertig gemacht hatte und gefrühstückt hatte, packte ich direkt alle Kisten Ordentlich in den Flur, damit sie nur noch runter getragen werden mussten. Um 10.00 Uhr stand Marius grinsend vor der Tür und hatte Ralf im Schlepptau. Ich begrüßte beide fröhlich und war sehr dankbar das Marius Ralf im Hilfe gefragt hatte. Kim und Jasmin halfen mir ebenfalls. Marc belud den Bulli der WG und den Rest verteilten wir auf die Autos von Marius und Ralf. Als ich in meinem leeren Zimmer stand und noch mal alles kontrollierte, konnte ich es kaum fassen.
>Happy End<
So viele Jahre in unterschiedlichen Wohngruppen und jetzt in meine eigene Wohnung. Ich unterdrückte die Tränen und warf einen letzten Blick in mein Zimmer, bevor ich zu den Anderen ging, mich zu Marius ins Auto setzte und wir losfuhren. Das Ausräumen des Bullis und der Autos ging ähnlich schnell. Ralf und Marc verabschiedeten sich recht schnell wieder, aber der größte Teil war geschafft. Marc überreichte mir mit einem grinsen mein Einweihungsgeschenk. Der zurück gelassene Sitzsack aus meinem Zimmer. Da ich noch keine Couch hatte, war er perfekt. Gemeinsam mit Kim, Jasmin und Marius verteilten wir die Kisten in die richtigen Räume. Ich suchte die Kiste mit meinen CD-Player und den CD's und baute ihn im Wohnzimmer auf einer Kommode auf. Mit guter Musik machten wir uns ans Werk. Mitten drin klingelte es und Corinna stand mit einem breiten lächeln vor der Tür und schloss mich in ihre Arme. Ich verdrückte vor Freude ein paar Tränen.
>Ich war einfach glücklich<
Corinna entführte mich zu ihrem Auto und öffnete den Kofferraum. Sie hatte mir Bettwäsche gekauft und dann auch noch die schöne bunte von IKEA. Ich lachte laut auf und schüttelte den Kopf. „Daran hatte ich nicht gedacht." „Das dachte ich mir schon." Sagte sie lachend und drückte mir Zwei Taschen mit Decken und Kissen in die Hand und nahm sich selber zwei Taschen. Alle begrüßten Corinna fröhlich und gemeinsam mit ihr bezog ich das erste Mal mein eigenes Bett. Sie hatte alles schon gewaschen, da ich heute direkt darin schlafen würde. Ich war überwältigt von so viel Fürsorge und schon wieder den Tränen nah.
>Womit hatte ich so viele liebe Menschen in meinem Leben verdient<
Der Gedanke das ich lang genug gelitten hatte, tauchte auf, aber ich unterdrückte ihn schnell wieder und stürzte mich auf die nächsten Kisten und räumte meinen Kleiderschrank mit Hilfe von Corinna ein. Als dies geschafft war gingen wir zu den Anderen ins Wohnzimmer, die auch schon ordentlich was geleistet hatten. Marius programierte grade den Fernseher und so blieben nur noch zwei Kisten mit Persönlichen Dingen und Deko. Es klingelte unerwartet und Kim und Jasmin grinsten erfreut. Ich war einen Moment verwirrt, aber Jasmin war schon unterwegs zur Tür und Marc und Matze kamen mit drei großen Pizza Schachtel und vier Flaschen Cola rein. „Abendessen!" Verkündete Marc grinsend. Matze sah sich etwas unsicher um, taute aber recht schnell auf und integrierte sich in die Gruppe. Ich musste mit meinem Handy unbedingt Fotos machen. Die Pizza schachteln auf dem Couchtisch, Corinna, Marc, Kim und Matze auf den Küchenstühlen und ich saß mit Jasmin auf dem Sitzsack. Es war ein mehr als lustiger ausklang des Umzugs. Spät am Abend verabschiedeten sich Marc, Kim, Jasmin und Matze zuerst. Corinna brach direkte danach auf. Sie drückte mich erneut fest an sich und sah mir fest in die Augen. „Man sagt ja alles was man in der ersten Nacht, in seiner neuen Wohnung träumt wird wahr." Sie machte eine kleine Pause. „Aber nur die guten Sachen Becca!" Ich lächelte und nahm sie erneut in den Arm. Als ich hinter ihr die Tür geschlossen hatte, hatte Marius bereits die Stühle zurück gestellt und aufgeräumt. So standen nur noch unsere Gläser auf dem Tisch und ich ließ mich neben ihn auf den Sitzsack fallen. „Dein Reich Prinzessin" Sagte er und grinste schief. Bei diesem Spitznamen nannte er mich selten oder wollte mich damit aufziehen, so war der Anlass immer etwas besonderes. Ich atmete tief durch und er sah mich aufmerksam an. „Ich kann es kaum glauben. Vom Gefühl her ist es so als würdest du mich gleich in die WG bringen." Er schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein. Dein Bett steht nun da drüben." Ich lächelte leicht und nickte. Marius räusperte sich leicht. „Meinst du, du schaffst das?" Ich sah ihn fragend an. „Allein hier zu schlafen?" Er nickte. „Also nicht das ich mich in dein Bett einladen will." Er lachte kurz und ich stimmte mit ein. „Corinna geht davon aus, sie hat mir gleich alles doppelt gekauft." Marius verdrehte grinsend die Augen und setzte dann einen fragenden Blick auf. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich schaffe das. Ich hab es so gewollt." Er nickte zuversichtlich. „Gute Einstellung." „Allerdings...." Fing ich vorsichtig an und er zog fragend die Augenbrauen hoch. „Gehen wir morgen Frühstücken? Ich hab nur die Reste der Pizza und die Cola." Marius grinste schief. „Ja, das ist allerdings wenig. Dann gehen wir Frühstücken und fahren dann in den 24/7 Supermark an der Tankstelle, dass du zumindest das nötigste hast. Und Montag nachmittag gehen wir dann groß Einkaufen. „Danke!" Er nickte wieder und richtete sich langsam auf. „Dann werd ich also auch langsam los." Ich stand langsam auf. „Okay." Wir gingen zusammen zur Tür. Er umarmte mich und flüsterte. „Wenn was ist, rufst du mich an und ich komme!" „Danke, vielen Dank!" Flüsterte ich ebenso. Er nickte mir lächelnd zu und ging. Ich wartete bis auch die Haustür ins Schloss gefallen war und schloss die Wohnungstür hinter mir ab.

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Chance
Romansagirlxgirl Story Dunkel, voller Gewalt und Angst war ihre Kindheit und frühe Jugend. In den Händen des Systems fand sie einen Weg hinaus aus der Dunkelheit, zu sich selbst und mehr noch, sie fand Menschen die an ihrer Seite standen, zu ihr standen...