39. Jasmin

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Montag

Entspannt wachte ich am morgen auf und dachte sofort wieder an Kate.

>Der bloße Gedanke an sie ließ mich lächeln<

Ich griff nach meinem Handy und schickte ihr eine Nachricht. Sie wünschte mir ebenfalls einen Guten Morgen und wir schrieben ein bisschen. Als ich unter der Dusche stand faste ich den Entschluss, meine To- do- Liste in angriff zu nehmen. Nachdem ich mich für den Tag fertig gemacht hatte schrieb ich Corinna und bat sie um einen Gesprächstermin. Zufrieden zog ich meine Bilder auf einen USB-Stick und wollte mich grade auf den Weg zur Drogerie machen um sie auszudrucken. Mein Handy Klingelte, ein Anruf aus der WG. Ich nahm ab und Kim meldete sich mit einer sehr fremd klingenden Stimme. „Hi Becca, was machst du?" Leicht irritiert gab ich von mir. „Ich wollte grade los in die Drogerie, Bilder ausdrucken." Ich hörte ihn schwer atmen.

>Irgendwas stimmt nicht<

„Aber, das kann auch noch warten. Was ist los?" „Dann bin ich in einer Stunde bei dir, sag Marius bitte bescheid." Kam es gepresst von ihm. „Okay, aber..." Er unterbrach mich sofort. „Ich kann jetzt nicht." Seine Stimme brach und ich war alarmiert. „Kim?" „Ich komm gleich zu dir." War das letzte was ich hörte, dann hatte er aufgelegt. Sofort rief ich Marius an, den ich dem klang seiner Stimme nach aus dem Bett geholt hatte. Auch er war sofort hellwach und versprach schnellst möglich zu mir zu kommen. Ich tigerte unruhig durch meine Wohnung, was war nur passiert.

>Verdammt!<

Meine gute Laune war verpufft. Ich hasse es warten zu müssen und räumte unruhig meine Küche auf. Es klingelte und ich rannte fast zur Tür. Marius kam die Treppen hinauf geeilt und wir umarmten uns kurz. „Kim ist noch nicht da." Er nickte und ging ins Wohnzimmer. Gemeinsam überlegten wir was los sein könnten, aber auch ihm fiel nichts plausibles ein das Kim in Tränen ausbrechen ließ. Als es wieder klingelte schreckten wir beide zusammen und ich sprintete schon fast zur Tür. Kim kam langsam die Treppen hinauf und schon auf den ersten Blick war mir klar, dass es etwas schlimmes sein musste. So verstört hatte ich Kim noch nie gesehen, seine Augen waren rot unterlaufen und heftig geschwollen. Er ließ sich in meine Arme sinken und weinte sofort wieder. Marius der dazu gekommen war stand hilflos hinter mir. Ich zog Kim in die Wohnung und Marius schloss die Tür. Kim sank auf die Couch und legte das Gesicht in seine Hände. Vorsichtig setzte ich mich neben ihn und versuchte ihn zu beruhigen. Marius nahm auf der anderen Seite platz. Kim weinte und wimmerte immer wieder. „Becca..." Fing er unter Tränen an zu reden. Ich streichelte seinen Rücken. „Marius und ich sind ja da." Er rang nach Luft und stieß hervor. „Sie ist tot!!!!" Ich saß sofort Kerzengrade neben ihm und tauschte einen panischen Blick mit Marius, der ebenso fassungslos drein schaute, sich aber schneller wieder gefangen hatte. „Wer Kim?" Fragte Marius. Wieder dauerte es einen Moment bis Kim. „Jasmin!" Hervor presste und dann energischer wiederholte. „Jasmin. Jasmin ist tot!!!" Es traf mich wie ein Schlag, meine Eingeweide verknotete sich und mir wurde ganz schlecht. Unfähig mich zu bewegen saß ich da und schaffte es nach ein paar Sekunden Marius anzuschauen, der immer wieder den Kopf schüttelte. Ich konnte nichts sagen, zu viele Gedanken schossen mir durch den Kopf, monoton streichelte ich seinen Rücken weiter ohne es zu merken.

>Ich war völlig geschockt<

„Jasmin ist tot!" Brach es wieder aus Kim heraus, als müsste er es immer wieder laut sagen um es zu verstehen. „Wieso?" Platzte es aus mir heraus. Marius griff zu den Klinex und reichte sie Kim. Er putzte sich die Tränen weg und knülle unruhig das Taschentuch in seinen Händen. Er atmete gepresst und rang mit sich. „Sie hat sich einfach umgebracht!" „Was?" Entfuhr es Marius und mir zur gleichen Zeit, so das Kim zusammen zuckte und nur nickte. „Andrea hat heute morgen das ganze Haus zusammen geschrien, es war so furchtbar!" Begann Kim kopfschüttelnd.

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