26.1 Heimweg

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Es wurde still zwischen uns und irgendwie war es unangenehm, da so viele Fragen zwischen uns standen. Ich atmete tief durch und knetete unruhig meine Hände in meinem Schoss.

>Jetzt oder nie<

„Kate..." Fing ich unsicher an, brach dann aber ab. „Mhh?" Machte sie fragend. Wieder atmete ich schwer. Und flüsterte dann mehr als es laut zu sagen „Also, ich weiß das du Fragen hast und irgendwie hab ich das Gefühl dir etwas schuldig zu sein. Falls du noch Zeit hast, können wir auch irgendwo Parken und reden."

>Hab ich das grade wirklich gesagt<

Ich sah wie sie mich aus den Augenwinkeln immer wieder betrachtete. Sie dachte nach. „Du bist mir wirklich nichts schuldig, aber ja ich hab Zeit." Ich nickte nur. Sie bog vom Weg ab und fuhr nach ein paar Metern auf einen kleinen Parkplatz. Ich erkannte eine Kirche und musst lächeln.

>Ein sehr guter Ort, für jemanden wie mich, der Gott so oft verflucht hat<

Sie stellt den Motor ab, schnallte sich ab und rutschte in ihrem Sitz herum so das sie mich besser ansehen konnte. „An einer Kirche." Sagte ich leicht belustige und schnallte mich ebenfalls ab. „Warum nicht." Sagte sie und lächelte schief. Ich sah aus dem Fenster und betrachtete das Gebäude genauer. „Ich werde nicht beichten!" Kate lachte leise. „Du bist Katholisch?" Ich nickte und sah weiter aus dem Fenster. „Ich hab mit der Kirche nicht so viel am Hut." Durchbrach sie die Stille. „Ich lange zeit auch nicht, aber ein sehr wichtiger Mensch hat mir vor einiger Zeit eine Dollarnote geschenkt. Und weißt du was da drauf steht?" Sie schüttelte den Kopf und sah mich fragend an. „ In God We Trust." Ich machte eine kleine Pause. „Wir hatten ein sehr gutes Gespräch und das hat mich zum Nachdenken gebracht. Seid dem ist er eine Art Glücksbringer."

>Warum erzählte ich ihr das<

„Klingt sehr schön." Sagte sie und lächelte mich warm an. Ich sah sie an und ließ den Blick dann sinken. „Also...?" Fragte ich und ließ die Worte in der Luft hängen. Sie runzelte die Stirn. „Also..?" Fragte sie zurück und ich zuckte mit den Schultern. „Was willst du wissen?"

>Gab ich ihr grade wirklich das Messer in die Hand<

Sie fuhr sich durchs Haar. „Mhh. Ich bin ein sehr neugieriger Mensch." Sie zwinkerte mir zu. „Aber eigentlich interessiert mich, was ich falsch gemacht habe?" Ich hob die Augenbrauen. „Was du falsch gemacht hast?" Sie nickte. „Ich weiß das ich ein bisschen zu forsch ran gegangen bin beim ersten SV- Training, aber auch sonst. Eigentlich komm ich mit fast jedem gut klar. Nur aus dir werde ich nicht schlau." Ich lächelte leicht. „Wir hatten keinen besonders guten Start, das ist wahr." Sie nickte. „Um so mehr ich auf dich zugehe, um so mehr hab ich das Gefühl das du vor mir flüchtest. Mag berufsbedingt sein, aber ich bin es irgendwie gewohnt über Dinge zu sprechen, auf Fragen Antworten zu bekommen und nicht davor wegzulaufen." „Ganz die Lehrerin." Sagte ich und sah grinsend aus dem Fenster. „Ja, das sag ich ja und ich gebe auch nicht so schnell auf. Meine Mitmenschen interessieren mich." Sie lächelte verstohlen und fügt leiser hinzu. „Ich interessiere mich für dich." Ich lächelte schüchtern. „Das hab ich gemerkt." Flüsterte ich mehr zu mir als zu ihr. Sie hatte es gehört und kicherte leise. „Darum sitzen wir wohl auch jetzt hier." Ich sah zu ihr. „Nein wir sitzen hier, weil ich mich heute bis auf die Knochen blamiert habe." Ich biss die Zähne zusammen und schloss die Augen.

>Fuck<

Sie schüttelte den Kopf. „Ach was. Natürlich kann ich verstehen das es keine angenehme Situation für dich war, aber das kann passieren. Plötzliche Zwischenblutungen oder vergessen das man schon wieder dran ist." Sie zuckte mit den Schulter. „Passiert." Die Frau machte mich echt fertig, sie hielt mich für ein hysterisches Mädchen, was wegen seiner Periode ausrastet. Ich Atmete tief durch. „Das ist für mich nur schlimmer als für Andere." Sagte ich Tonlos und sah wieder aus dem Fenster. „Mhh." Machte sie nachdenklich und legte ihre Hand auf meine Schulter und ich zuckte unter der plötzlichen Berührung zusammen und starrte sie an. Kate nahm ihre Hand sofort wieder weg.

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