Die Fahrt dauerte etwa 40 Minuten und ging kreuz und quer durch die Stadt, bis wir in einem netten Außenbezirk ankamen. Unterwegs berichtete Kate von ihrer Vergangenheit. Ich sah ihre alte Schule, wo sie sich gern mit Freunden getroffen hat und sie erzählte das hier in der nähe ihr Elternhaus sei. Als wir ausstiegen sah ich mich um. „Schön hier." Kate nickte lächelnd. Ich sah mir das Gebäude vor uns genauer an. Es hatte etwas von einer Lagerhalle, war aber äußerlich nett gestrichen und mit Chinesischen Schriftzeichen versehen. Blumenkübeln, Buchsbäumchen und ein kleinen Zen-Garten davor rundeten das Bild ab und passte sich so der gediegenen Umgebung an.
Kate ging ein paar Schritte vor mir und hielt mir ihre Hand hin. Ich warf ihr einen fragenden Blick zu und sie legte ihre Hand auf meine Schulter und führte mich vor sich durch die Tür.
>Wehmut überkam mich<
Lieber wäre ich an ihrer Hand hier herein spaziert als vor ihr her geschoben zu werden wie eine unsichere Schülerin. Im inneren war es etwas stickig, mittig befand sich ein Tresen mit Hockern und von da aus erstreckte sich der Raum,nach links und rechts. Ähnlich wie in unserer Akademie waren dort Sitzmöglichkeiten und Schaufenster von denen man in die Hallen schauen konnte. Hier waren es jedoch gleich zwei Hallen, die deutlichgrößer wirkten als bei uns. Neben dem Tresen wies ein Tür auf die Kabinen hin und einen anderen zum Fitnessraum.
>Ziemlich groß alles<
Beeindruckt blieb ich einen Schritt hinter Kate und sah mich immer wieder um. Alles war so liebevoll und stimmig gestaltet. Sie ging auf eine junge sportliche Frau mit blonden Haaren zu, die hinter dem Tresen stand. Diese hob den Kopf und lächelte breit. „Kate!" Rief sie mit heller freundlicher Stimme euphorisch und kam sofort um den Tresen rum und schloss sie in ihre Arme.
>Ich biss die Zähne zusammen<
Die Begrüßung dauerte mir einen Moment zu lang, aber ich tat unbeeindruckt und ließ den Blick erneut schweifen. „Das ist Rebecca, eine meiner jetzigen Schülerinnen." Hörte ich Kate plötzlich sagen und sah in die leuchtenden blauen Augen der Frau vor mir. Sie streckte mir ihre Hand hin. „Melissa. Hey. Wirklich schön das ihr gekommen seit!" Wir schüttelten uns die Hände und ich lächelte höflich. „Da werden sich deine ehemaligen Schüler und die Anderen aber freuen." Sagte sie an Kate gerichtet und lächelte wieder ihr Zahnpaste lächeln. „Geht doch schnell nach oben, dann seht ihr noch etwas von der ersten Hälfte. Wir haben sicher gleich noch Zeit zum quatschen." Fügte sie hinzu und legte dabei leicht ihre Hand auf den Arm von Kate.
>Finger weg!<
Ich lächelte angestrengt und nickte. Kate lächelte freundlich. „Klar. Bis Gleich!" Sagte sie als ich ihre Hand auf meinen Rücken spürte und sie mich vor sich zu einer Tür weiter links dirigierte, die mit bisher nicht aufgefallen war. Wir kamen in ein Treppenhaus und kaum war die Tür hinter uns zugefallen lachte Kate auf. Ich blieb kurz irritiert auf den Stufen stehen, als sie zu mir aufschloss ihren Arm um meine Schulter legte und wir weiter gingen. „Dafür das du keine Erfahrung hast, erkennst du gleichgesinnte ziemlich schnell."
>Super! Genau das wollte ich hören<
Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Oben angekommen hielt Kate mich zurück und drückte mich an die Tür, sie küsste mich leidenschaftlich und ich schnappte kurz nach Luft bevor ich ihren Kuss erwidern konnte. Sie blieb mit der Stirn an meine gelehnt vor mir stehen und lächelte. „Kein Grund zur Eifersucht! Sie war nie und wird nie mein Typ sein." „Ich bin nicht..." Ich verzog das Gesicht.
>Sinnlos es zu leugnen<
„Okay." Flüsterte ich ihr zu und wir lösten uns von der Tür bevor Kate mir deutete leise zu sein und sie aufzog. Wir waren auf eine Empore die rings um die ganze Halle führte und auf der sich dicht an dich andere Schaulustige drängten. Immer wieder wurde Kate flüsternd angesprochen und begrüßt, bis wir einen freien Platz gefunden hatten und freie Sicht auf die Halle unter uns hatten.
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Chance
Romancegirlxgirl Story Dunkel, voller Gewalt und Angst war ihre Kindheit und frühe Jugend. In den Händen des Systems fand sie einen Weg hinaus aus der Dunkelheit, zu sich selbst und mehr noch, sie fand Menschen die an ihrer Seite standen, zu ihr standen...