40.1 Überraschung

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Ich nahm den Kopf hoch und starte in ihr leicht errötetes Gesicht. Sie grinste schief. „Sind die Wände hier so dünn?" Ich schüttelte genervt und ebenfalls errötend den Kopf als es erneut klingelte. Mit einem Stöhnen stand ich auf und zog auch Kate hoch. Richtete kurz mein Shirt, fuhr mir durchs Haar und ging zur Tür. Ich lehnte mich mit verschränkten Armen in den Türrahmen und erwartete den Störenfried. Marius kam mit einer Tasche über der Schulter, die Treppe rauf geschlendert. „Was dauert das denn so..." Er blickte zu mir hoch brach ab und lachte auf. „Fuck. Sorry! Alles klar, ich geh wieder." Entgeistert sah ich ihn an, was ihn nur noch mehr zum lachen brachte.

>Wie, woran. Verdammt! War mein Zustand, so offensichtlich<

„Halt die Klappe und komm rein!" Drängte ich ihn an mir vorbei. Er zog den Kopf zwischen die Schultern und ging betont langsam ins Wohnzimmer und stellte seine Tasche ab. Kate saß dort, als wäre nichts gewesen und begrüßte ihn freundlich lächelnd. Er lächelte schüchtern und stand einen Moment unschlüssig rum. „Setz dich doch!" Sagte ich mit einem grinsen. Große Klappe, aber nun peinlich berührt sein, weil Kate so souverän und entspannt auftrat. Er ließ sich in den Sitzsack fallen und fuhr sich kurz übers Kinn. „Notiz an mich selbst, nicht mehr unangemeldet aufkreuzen." Murmelte er was eher Kate als mich zum lachen brachte. Marius lächelte entschuldigend. „Daran muss ich mich erst gewöhnen!" Kate legte wieder lässig den Arm hinter mir ab und meinte kichernd. „Ich hatte erst gedacht die Nachbarn." Sie zwinkerte mir zu.

>Ihr ernst! Das konnte sie doch nicht sagen<

Mir schoss die Röte ins Gesicht und ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und hustete los. Marius und Kate lachten auf und Kate klopfte mir leicht auf den Rücken. „Alles gut, nur ein Spaß!"

>Als hätte Marius nicht auf den ersten Blick gesehen was los war<

Er fand dadurch ebenfalls zu seiner Entspannten Art zurück. „Ach keine Sorge, die Wände sind dick. Heinz und Rosi ihre Vermieter, mussten uns das beim Einzug sofort unter die Nase reiben." Zwinkerte er Kate zu, die es mit einem lächeln zur Kenntnis nahm. Ich hatte mich grade wieder beruhigt und kniff mir in den Nasenrücken und fühlt mich im falschen Film. „Wo wir grade beim Thema sind!" Platzte es aus Marius heraus und er setzte sich etwas auf. Ich zog die Augenbrauen hoch. „Nein kein gutes Thema!" Fuhr ich ihn direkt an. Er winkte lachend ab. „Nein, das nicht. Ich hab jemanden kennengelernt!" „Wow, das kam unerwartet!" Entfuhr es mir und auch Kate lächelte interessiert. „Ja, wir schreiben schon eine ganze Zeit, haben telefoniert und verstehen uns echt gut. Ich hab halt nichts gesagt, weil ich erst gucken wollte, ob da überhaupt Interesse ist." Er zuckte grinsend mit den Schultern. „Und na ja heute treffen wir uns. Darum wollte ich Bescheid sagen das ich nicht mit zum Sport gehe." „Krass, aber nun von Anfang an und erst mal das wichtigste Er oder Sie?" Fragte ich aufgeregt. Marius lächelte wieder. „Er heißt Dean." Ich lächelte nickend und wollte mehr hören. „Was willst du wissen?" Fragte Marius lachend. Kate streichelte über meine Schulter. „Wie alt ist er, wo kommt er her? Fragte sie Marius. Ich hatte so viele Fragen und fand grade keinen Anfang. Marius lächelte über so viel Interesse.

>Mega Spannend<

„Dean ist 20 Jahre alt und wohnt in Düsseldorf. Ich lächelte nickend. „Wo habt ihr euch kennengelernt?" Marius schwärmte regel recht, von den ersten Chats und Telefonaten. Er wirkt glücklich. Kate räusperte sich. „Also, wenn ich das richtig mitbekommen habe bist du Bi?" Marius verzog etwas das Gesicht. „Kann man so sagen, lange hatte ich gar kein Interesse an irgendjemanden, aber irgendwas fasziniert mich an ihm." Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ist es auch nichts sexuelles und er wird einfach ein guter Kumpel, da bin ich offen." „Und wie sieht er das?" Fragte Kate. Marius hob die Hände und ließ sie locker in den Schoss fallen. „Er ist auch Bi, aber scheinbar genau so offen und wir gucken mal was passiert." „Klingt gut." Nickte Kate ihm zu und wir lächelte. Ich rutschte leicht aufgeregt auf der Couch herum. „Frag schon, Becca." Neckte er mich amüsiert. „Und wie sieht er aus?" Platzte es sofort aus mir heraus. Marius verdrehte lachend die Augen, zog sein Handy aus der Tasche und reichte es mir kurz darauf. Kate lehnte sich weiter zu mir um besser sehen zu können. Uns strahlte ein sympathisch aussehender junger Mann entgegen. Mit blonden Haare, freundlichen Augen und einen gut gepflegten rötlichen drei- Tage Barte, der zu seinen grünen Augen passte. „Schick, aber er ist Rothaarig?" Fragte ich und zog die Augenbrauen skeptisch zusammen. Marius lachte auf. „Nicht so sehr, eher Blond, das Rot kommt wohl nur im Bart richtig durch." Ich nickte verstehend, betrachtete das Bild noch mal und reichte Marius sein Handy, was er in der Tasche verschwinden ließ. „Dann bin ich ja mal gespannt." „Und ich erst." Er lachte kurz. „Ladys ihr müsst mir helfen." Wir sahen ihn irritiert an und er lachte auf, als er unseren Blick sah. Er ging zur seiner Tasche rüber. „Ah. Die ist gar nicht für den Sport." Marius schüttelte den Kopf und zog zwei Hemden heraus. „Die kurze schwarze Hose lasse ich an. Welches Hemd passt dann besser? Er hielt uns eins mit blau/schwarzem Camouflage Muster hin und eins in dunklem Rot. „Mhh.." Machte Kate und ich nickte zu dem in Camouflage. „Kannst du das mal anziehen?" Marius nickte und zog sich sein Shirt über den Kopf, legte es auf den Stuhl und streifte das Hemd über. Ich pfiff leicht durch die Zähne. „Also, wenn du vorher noch ein bisschen pumpst, kannst du es offen tragen." Gab ich lachend von mir und kassierte von Kate einen kleinen Stoß in die Seite und eine hochgezogene Augenbraue. Marius schüttelte den Kopf und knöpfte es bis auf die halbe Brust zu. „Gefällt mir." Gab Kate ein bisschen zu angetan von sich, woraufhin ich sie fragend anschaute, was sie zum lachen brachte. „Jetzt das andere." Als Marius sich umzog lehnte Kate sich zu mir und flüsterte mir ins Ohr. „Wie du mir, so ich dir!" Ihre Hand fuhr passend dazu kurz von meinem Oberschenkel zur Innenseite und sie faste leicht zu. Ich keuchte auf und schob ihre Hand weg. „Spiel nicht mit mir!" Zischte ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen, was Kate mit einem wissenden lächeln quittierte.

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