32.2 Date mit Folgen

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Innerlich fluchte ich, wollte es nicht zerstören, aber wusste auch nicht wohin mit all den Gefühlen die mich überrollten. „Hey...Hey Becca. Ganz ruhig." Flüsterte sie mir sanft zu und drehte meinen Kopf wieder zu ihr, so das ich sie ansehen musste. Sie wischte behutsam die Tränen weg und sah mich liebevoll, aber besorgt an. „Sprich bitte mit mir. Dir muss nichts leid tun. Hab ich....war ich zu schnell?" Energisch schüttelte ich den Kopf. „Nein, es war wundervoll." „Aber?" Ein erneutes Zittern durchfuhr mich und kleinlaut gab ich zu. „Ich hab Angst. Ich kann dir nicht geben was du willst."

>Ich will nicht....Bilder blitzen auf!<

Sie schüttelte leicht den Kopf. „Hey, alles ist gut. Wovor hast du Angst?" Ich löste mich von ihr und stand abrupt auf und ging bis zur Brüstung. Ich umklammerte sie mit meinen Finger und stützte mich drauf ab. „Du solltest gehen." Gab ich mit tränen erstickter Stimme von mir. Schüttelte immer wieder den Kopf um die Bilder zu vertreiben.

>Nein geh nicht!<

Schrie alles in mir. Ich hatte das getan was ich nicht wollte, sie wieder von mir gestoßen. „Fuck!" Fluchte ich laut und ohne mir bewusst zu sein das sie noch da war. „Becca..." Sagte sie leise hinter mir, ich fuhr herum und starrte sie an. Sie war ebenfalls aufgestanden und sah mich verzweifelt an. „Ich muss mein Versprechen brechen." Nun verstand ich gar nichts mehr. „Ich wollte kommentarlos gehen, aber bitte, sag mir ob du wirklich willst das ich gehe?" Ich fuhr mir nervös durch die Haare und schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich will ich das nicht. Ich will dich hier bei mir, aber es wird nicht funktionieren! Ich bin kaputt, Kate. Einfach viel zu kaputt! Ich hab mir selbst etwas vorgemacht und gehofft das es funktionieren könnten, weil du so anders bist, aber die Wahrheit ist das ich nach diesem atemberaubenden Kuss eine halbe Paniktattakte bekomme, weil ich weiß wozu es führen wird und davor habe ich Angst! Panische Angst." Polterte ich ihr mit lauter Stimme entgegen. Sie machte einen Schritt auf mich zu und ich drückte mich mit dem unteren Rücken an die Brüstung und verschränkte die Arme vor der Brust.

>Bitte nicht!<

Sie schüttelte besorgt den Kopf. „Keine Sorge, ich werde dich nicht anfasse." Sagte sie und ich hörte die Betroffenheit in ihrer Stimme. Sie gestikulierte mit den Händen, scheinbar nach Worten suchend. „Glaubst du wirklich, dass ich dich nach diesem Kuss ins Bett zerren werde oder einfach so über dich herfallen würde. Ist es das?" Fragte sie mit einem Gemisch aus Fassungslosigkeit und Betroffenheit in der Stimme. Ich zuckte mit den Schultern und mein Blick wanderte unruhig über den Boden. „Aus Erfahrung lernt man und das ist das was ich gelernt habe." Gab ich trocken zurück und hob für einen Moment den Blick, nur um zu sehen wie ihre Augen sich weiteten und ebenso glasig wurden wie meine. Ich wimmerte auf, als die Erkenntnis mich traf wie ein Schlag. „Es tut mir leid" Es tut mir so leid, ich wollte dich nicht mit ihm vergleichen. Wie konnte ich nur! Kate, bitte es tut mir leid!" Flehte ich sie an und sackte in mich zusammen. Ließ mich auf die Knie fallen, schlug mir die Hände vors Gesicht und weinte haltlos.

>Oh Gott, was hatte ich getan!<

Szenen blitzten immer wieder vor meinen Augen auf, die ich so gut verdrängt hatte. Ich konnte sie nicht unterdrücken, sie kamen hoch und ich würgte trocken und rang unter Tränen nach Luft. „Nein, bitte nicht. Nein, nicht schon wieder." Keuchte ich immer wieder.

Ich zuckte heftig zusammen, als ich Hände an meinen Oberarmen spürte die mich leicht rüttelten. Ich ergab mich und ließ mich zur Seite gleiten so das ich auf dem Boden lag. Presste fest meine Augen zusammen und wartete auf das was kommen würde. Wimmerte nun leiser und versuchte an etwas Anderes zu denken, als an den Schmerz der mich erwarten würde.

>Unabänderlich würden die Qualen von mir Besitzergreifen<

Wieder wurde ich gerüttelt und nun hörte ich eine verzweifelte Stimme. „Becca, bitte. Ich bin es doch! Ich werde dir nichts tun!" Dann traf mich etwas kaltes nasses im Gesicht und die Bilder erloschen so schnell wie sie gekommen waren und ich riss die Augen auf und starrte ins leere.

ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt