46.1 Besuch in der WG

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„Hallo?" Kam es erneut aus der Gegensprechanlage und Kate stieß mich an. Ich schüttelte kurz den Kopf. „Ähmm. Ich bin es Rebecca. Ich wollte euch besuchen." Er schwieg kurz. „Okay." Und dann erklang der Summer und ich drückte die Tür auf. Auf dem Absatz stand Carsten und sah mich kopfschüttelnd an. „Becca?!" Brachte er dann breit grinsend heraus. Ich ging die wenigen Stufen hinauf und er schloss mich in seine Arme. „Wow. Aus dir ist eine richtige Frau geworden." Flüsterte er in mein Haar. Ich wischte mir schnell die Tränen weg und stellte Kate wie abgesprochen vor. Er begrüßte auch sie freundlich und bat uns herein. Wir setzten uns auf die Angebotenen Plätze im Esszimmer. Kate sah sich interessiert um und ich lächelte aufgeregt und konnte mein zittern kaum verbergen. Carsten lächelte mich an. „Das ist wirklich eine tolle Überraschung." Ich sah ihn unsicher an und zog die Augenbrauen hoch. „Ist Lotta da?" Carsten stellte uns Getränke hin und grinste breit. „Ja. Sie ist oben." Ich atmete tief durch und Carsten nickte. „Geh schon hoch! Sie hat immer noch ihr altes Zimmer." Ich sah zu Kate. Die mir ebenfalls lächelnd zunickte.

>Nichts konnte mich mehr halten<

Ich stand auf und sprintete die Treppen hinauf. Vor ihrer Tür stoppte ich und klopfte zögernd. „Ja!" Rief eine mir sehr bekannte Stimmt und ich öffnete die Tür und ging einen Schritt hinein. Da saß sie, eine mittlerweile junge Frau, mit langen blonden Haaren, die immer noch sehr schlank war, aber weiblicher wirkte.

>Sie war kein Kind mehr<

Sie schaute mich an und Kopfschüttelnd schlug sie sich eine Hand vor den Mund und quietschte unverständlich los. Ihr fröhliche Art war unverändert. Mir schossen sofort die Tränen in die Augen und ich breitete die Arme aus als sie auf mich zu stürmte und mich ansprang. Ich konnte sie kaum halten und taumelte mit ihr gegen die nächste Wand. Sie umklammerte mich und lachte unter Tränen immer wieder laut auf. „Wahnsinn! Ich freue mich so!" Schniefte sie immer wieder als sie sich langsam von mir löste. Wir setzten uns auf ihr Bett und sie hielt meine Hand die ganze Zeit fest und schüttelte immer wieder lächelnd den Kopf. „Nadine und Anke werden ausrasten." Ich lächelte. „Sie sind da?" Lotta schüttelte den Kopf. „Sie sind einkaufen, aber kommen sicher gleich wieder. Carsten soll Jason anrufen, der ist irgendwo unterwegs. Er freut sich sicher." Ich schluckte schwer. „Was ist mit Caro und Ben?" Lotta verzog kurz das Gesicht. „Sind beide gleich mit 18 Jahren ausgezogen." Ich nickte verstehend, aber auch ein wenig traurig. Ich drückte ihre Hand. „Lotta eine Freundin ist mit mir hier." Sie sah mich fragend an und ich lächelt kurz. „Es soll hier keiner wissen, aber du kannst schweigen oder?" Lotta sah mich prüfend an und nickte lächelnd. Ich stieß hart die Luft aus. „Also gut. Sie ist meine Freundin." Wieder quietschte Lotta mir ins Ohr und schlang die Arme um mich. „Krass. Du bist Lesbisch?" Ich nickte an ihrer Schulter. „Aber bitte, Lotta. Das bleibt unter uns." Sie sah mir tief in die Augen. „Natürlich! Ich will sie Kennenlernen." „Dann lass uns runter gehen." Lotta hielt meine Hand weiterhin fest und zögerte dann kurz. „Kann ich?" Sie nickte zu unseren Händen und ich lächelte sie an. „Kein Problem. Ich hab ihr schon von dir erzählt." Glücklich lächelte sie und wir gingen ins Esszimmer. Lotta strahlte wie ein Honigkuchenpferd und löste sich dann kurz von mir um Kate die Hand zu geben. Die beiden begrüßten sich freundlich und Lotta sah sofort Carsten an. „Ruf Jason an. Das er herkommt!" Carsten lachte auf. „Schon erledigt." Wir setzten uns an den Tisch und Lotta kroch mir fast auf den Schoss und erzählte Kate aufgeregt Geschichten von früher. Kate hörte interessiert zu und lächelte immer wieder in meine Richtung. Ich sah zu Carsten. „Caro und Ben wohnen nicht mehr hier, sagt Lotta." Carsten schüttelte den Kopf. „Das stimmt. Dafür ist Björn hier eingezogen. Der ist aber im Moment nicht da und in deinem früheren Zimmer hat für kurze Zeit ein Mädchen gewohnt, aber sie ist umgezogen." Ich legte den Kopf schief. „Dann ist mein ehemaliges Zimmer frei?" Fragte ich interessiert und Carsten nickte lächelnd. Ich warf Kate einen Blick zu, die immer noch der aufgeregt plappernden Lotta lauschte. Sie nickte Lotta kurz zu und sah mich fragend an. Ich grinste breit. „Willst du mein ehemaliges Zimmer sehen?" Lotta lachte auf. „Stimmt. Ich hab das Bad zur Zeit für mich allein, da es leer ist." Kate nickte grinsend und Lotta sprang sofort auf. „Dann kannst du auch mein Zimmer sehen!" Meinte sie zu Kate und war schon auf dem Weg nach oben. Kate und ich folgten ihr. Ich drückte auf der Treppe kurz ihre Hand. „Sorry, sie ist immer noch so aufgedreht wie mit 10 Jahren." Kate schüttelte den Kopf. „Alles gut." Wir kamen in den kleinen Flur und Lotta öffnete die Tür. „Becca's ehemaliges Reich!"

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