Mein Wecker klingelte. Erstaunt stellte ich fest, das ich durchgeschlafen hatte, tief und traumlos. Lotta war in ihrem Bett geblieben, obwohl mich ihre Anwesenheit nicht mehr störte und es eher ungewohnt war sie nicht neben mir vorzufinden.
>Eine wirklich gute Nacht<
Nadine klopfte, steckte ihren Kopf durch die Tür und war ebenso überrascht, Lotta nicht bei mir vorzufinden. „Guten Morgen! Schule." Verkündete sie fröhlich. Ich lächelte zurück und setzte mich auf. „Du bist ja munter." Grinste sie. Ich zwinkerte ihr zu. „Verrat es nur keinem." Sie schüttelte lachend den Kopf und schloss nach einem. „Bis Gleich." Wieder meine Tür. Mein Blick fiel auf das Päckchen und ich griff lächelnd danach. Sacht löste ich die Schleife und danach das Papier. Beides legte ich auf meinen Nachtisch und betrachtete die schwarze Schachtel in meiner Hand. Montblanc stand darauf. Behutsam öffnete ich sie und zum Vorschein kam ein dunkel blauer Kugelschreiber auf dem mein Name eingraviert war. Wow, ich staunte nicht schlecht und nahm ihn vorsichtig heraus und drehte ihn in meiner Hand. Er fühlte sich wertvoll an. Natürlich war er das, weil er von Birte und Frank kam, aber auch das Material fühlte sich nicht nach Plastik an. Ich legte ihn vorsichtig zurück und laß das kleine Kärtchen was dabei lag.
„Schreib dein Leben neu! Alles Liebe Birte und Frank"
Stand darauf. Es rührte mich fast zu tränen und ich atmete tief durch, wie hatte ich so tolle Menschen im Leben verdient.
>Wahnsinn<
Auch das Kärtchen legte ich wieder in die Schachtel und legte alles auf meinen Nachttisch. Ich musste mich für die Schule fertig machen. Unter der Dusche beschloss ich Birte und Frank auf jeden Fall am Abend anzurufen um ihnen zu danken. Ich beeilte mich und schlüpfte schon nach kurzer Zeit in meine blue Jeans und ein Bordeaux/ weißes Baseballshirt. Als ich wieder ins Bad kam stand Lotta bereits da und wir putzten uns gemeinsam die Zähne. Sie ist ein kleiner Morgenmuffel und brachte außer einem müden „Guten Morgen." Nichts heraus. Ich machte mir einen einfach Zopf und half Lotta die mit ihren Haaren und einem Zopfband kämpfte. Wieder in meinem Zimmer griff ich meinen schwarzen Rucksack vom Schreibtischstuhl und stellte ihn aufs Bett, ich nahm die Montblanc Schachtel in die Hand und zog den Kugelschreiber raus. Er wird mein neuer Lieblingsstift dachte ich lächelnd und öffnet meine Tasche und das Etui in das ich ihn legte. Mit dem Rucksack über einer Schulter kam ich gegen kurz vor 7.00 Uhr ins Esszimmer, wo schon geschäftiges Treiben herrschte. Ich holte mir meine Brotdose von der Anrichte und setzte mich zu den Anderen an den Tisch. Schnell schmierte ich mir ein Brot für die Schule. Nadine deutete auf die Obstschale und ich nahm mir einen Apfel und verstaute alles in der Dose. Jason und Anke diskutierten wild, wer ein Anrecht auf die letzte Scheibe Fleischwurst hatte. Es wirkte so komisch normal, das ich leiste lachen musste. Ben schüttelte nur den Kopf und kommentierte es mit einem Augenrollenden „Kinder." Was mich noch mehr grinsen ließ. Auch Nadine betrachtete die Szene amüsiert und trank ihren Kaffee. Unsicher sah ich über den Tisch, eigentlich war ich zu nervös zum essen, aber Nadine schob mir eine Schüssel hin. „Ein paar Cornflakes?" Ich atmete tief durch und lächelte sie dankbar an. Füllte meine Schüssel und Ben schob mir die Milch zu.
>Warum war er in letzter Zeit so nett zu mir<
Ich nickte dankend und fing an zu essen. Lotta lehnte sich grinsend vor und sah zu Nadine und mir. „Wir gehen gleich zusammen." Verkündetet sie fröhlich. Ihre Laune besserte sich wirklich schnell. „Freut mich zu hören, dann musst du nicht mehr alleine gehen." Sagte Nadine an sie gerichtet. „Und wie nervös bist du auf einer Skala von 0 bis 10?" Ich drehte die Tasse Kakao in meiner Hand und lächelte unsicher. „Na ja irgendwas zwischen 8 und 12. Eigentlich ist es ja nichts neues, ich hoffe nur das keiner etwas mitbekommen hat, hiervor." Nadine nickte verstehend. „Das wird schon." Ich lächelte unsicher. „Komm Anke wir müssen, rief Caro die bereits vom Tisch aufgestanden war." Anke folgte ihr in den Flur und einen Moment später verließen sie das Haus. Ich sah zur Uhr und zu Nadine. „Ja auch für euch wird es Zeit, sagte sie etwas lauter." Ich räumte mein Geschirr ab, griff meine Tasche und ging in den Flur, wo ich in meine Schuhe schlüpfte. Jason saß bereits auf der Treppe und Ben stand an der Tür. „Komm du Lahmarsch." Murmelte er zu Jason. Dieser ging schwungvoll auf ihn zu und verpasst ihm einen stoß mit der Schulter und schon waren sie durch die Tür. Als Lotta auch soweit war ging ich vor zur Tür. Nadine winkte uns und zeigte mir mit einen lächeln den Daumen nach oben. Ich lächelte schwach und machte mich mit Lotta auf den Weg. Als wir die kleine Gasse, die Lotta als Abkürzung zu ihrer Schule nahm, erreichten trennten sich unsere Wege.
>Mein Magen schnürte sich zu<
Unsicher ging ich weiter die Straße entlang und bog auf das Schulgelände ab. Rechts an den Fahrradständern sah ich Leon, Jenny, Matze, Tobs und Kira stehen. Letztere schloss grade ihr Rad ab und hob in dem Moment den Kopf in meine Richtung als ich nur noch ein paar Meter entfernt war. Sie grinste schief. „Becca. Auch wieder am Start!" Nun sahen auch die Anderen zu mir und ich atmete ein Mal tief durch bevor ich bei ihnen zum stehen kam. „Hallo. Ja bin wieder fit." Brachte ich so neutral es ging rüber. Leon lächelte mich an. „Hab schon von deiner OP erzählt." Ich nickte lächelnd. Sie berichteten mir von der letzten Woche und langsam gingen wir Richtung Schulgebäude und zu unserem Klassenzimmer. Englisch in den ersten beiden bei unserer Klassenlehrer. Hr. Werner schloss die Tür auf und wir gingen mit den anderen Schülern hinein. Es hatte sich zum Glück nichts verändert. Niemand hatte sich auf meinen Platz in der letzten Reihe gesetzt und so nahm ich zwischen Leon und Kira platz. Hr. Werner begrüßte uns und lächelte mich an. „Willkommen zurück Rebecca." Ich nickte lächelnd und bedankte mich. Ein paar Andere sahen mich fragend an. Hr. Werner nickte. „Magst du kurz ein paar Worte sagen." Ich wurde unruhig. „Ähm ja." Stotterte ich. „Vor 14 Tagen wurde mit der Blinddarm entfernt, aber es ist alles wieder okay. „Das freut uns zu hören." Verkündetet Hr. Wernen und als er mit dem Unterricht anfing schenkte mir niemand mehr große Aufmerksamkeit. Auch die restlichen Lehrer nahmen meine Anwesenheit erfreut wahr, stellten aber keine weiteren Fragen. In der Pause stand ich mit Leon, Jenny, Tobs und Kira zusammen neben der Sporthalle wo es zum Parkplatz ging, es war unser üblicher Platz. Ich lauschte ihren Gesprächen. Jenny hing an Leons Lippen was dieser nicht zu bemerken schien, stattdessen lächelte er mich von Zeit zu Zeit an.
>Warum tat er das???<
Vor meiner OP war das noch nicht so. Jenny war dafür bekannt sich alle paar Wochen in einen anderen Jungen zu verknallen und nun schien Leon an der Reihe. Kira flüsterte mir zu, dass Tobs eigentlich auf Jenny stand, aber diese macht seit ein paar Tagen nur Leon schöne Augen. Lächelnd tat ich es ab, es war schließlich nichts neues.
Der restliche Tag verlief ruhig und es fühlte sich schon nach kurzer Zeit wieder normal an. Ich hatte keine Probleme dem Unterricht zufolgen und kam gut mit. Nachdem ich den ersten Tag überstanden hatte, lief ich allein zum Haus, Lotta hatte früher Schulschluss als ich. Dort angekommen begrüßte Nadine mich fröhlich und ich erzählte ihr, dass es gar nicht so schlimm war und sich beruhigend normal anfühlte. Sie freute sich über meine Erleichterung und so verging der Tag mit Hausaufgaben machen und ich musste mich in eine Lektüre einlesen, die wir im Deutschunterricht behandelten. Das Buch war spannend und schnell war ich über den Stand der Anderen hinaus. Am Abend bat ich Katja um das Telefon und telefonierte mit Birte. Ich bedankte mich überschwänglich für das tolle Geschenke und erzählte ihr von meinem Tag. Wir verabredeten ein Telefonat am Mittwoch und Freitag wollte sie sich mit mir treffen, da sie am Wochenende arbeiten musste.
Als ich am Abend im Bett lag war ich erleichtert. Es war alles gut gelaufen. Alle Sorgen und Gedanken die ich mir über die Schule gemacht hatte waren umsonst.
>Ich war von Leichtigkeit erfüllt<

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Chance
Lãng mạngirlxgirl Story Dunkel, voller Gewalt und Angst war ihre Kindheit und frühe Jugend. In den Händen des Systems fand sie einen Weg hinaus aus der Dunkelheit, zu sich selbst und mehr noch, sie fand Menschen die an ihrer Seite standen, zu ihr standen...