10. Kapitel

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Ich konnte meine Augen kaum trauen. Es war das erste Mal, seit dem ich hierher kam, dass ich die Stadt sah. Eine wunderschöne Stadt wie im Märchenbuch. Alle Straßen und Wege waren gepflastert, das Krankenhaus war ein großes, kunstvolles Gebäude aus weißem Stein, überall Kutschen, ein großer Platz mit Springbrunnen und weiter hinten unzählige Läden. Alles erinnerte mich an eine Stadt, wie sie in dem Märchen Aschenputtel sein würde. In Großstädten, in denen ich war, gab es immer Altstadt-Abteile und es sah lediglich überall wo man hinsah so aus. In der Ferne konnte man eine Art Schloss mit großen Türmen erkennen.

"Kommst du?", fragte mich junge Herr, der beauftragt wurde mich zu meinem neuem Haus zu führen.
"Ja, natürlich", antwortete ich, während ich mich immernoch unschaute. Wir gingen die großen Treppen runter zum Hospitals-Platz, wie es auf einem Schild geschrieben stand. In der Mitte des Platzes war ein großer Springbrunnen, auf dem eine Figur einer Frau stand. Aus ihren hochgehaltenen Händen sprudelte Wasser in hohen Bögen. Vor dem Brunnen stand eine Kutsche, die auf uns wartete. Mein Eskort öffnete die Wagentür und ich stieg ein. Er sprach noch kurz mit den Kutscher und stieg dann auch ein. Er setzte sich mir gegenüber auf die gepolsterte Sitzbank.
Dann fingen die zwei Pferde an zu laufen. Während wir durch die Straßen fuhren, beobachtete ich total faszinierd die Menschen und die Häuser.
"Ist das dein erstes Mal hier in Core?", fragte der Eskort mich. Ich nickte, immernoch aus dem Fenster starrend.
"Dort wo ich herkomme, gibts solche Städte wie diese gar nicht", sagte ich.
Er lächelte mich an. "Soll ich dir auf der Karte zeigen, wo was ist?"
"Ja, bitte." Er zeigte auf die Stadtkarte, die an der Wagentür hing.
"Wir sind vom westlichem Krankenhaus losgefahren.".
Er zeigte auf einen kleinen Kreis, in der rechten Hälfte des oberen Halbkreises. "Und wir sind auf den Weg dorthin", sagte er während er auf den linken Rand des unteren Halbkreises zeigte.
"Dort wirst du wohnen."
Er erklärte mir wo die zwei Hauptkrankenhäuser sich befanden, das Schloss, das angeblich aus dem Berg geschlagen wurde, der sich nördlich der Stadt befand und erklärte mir, dass dies das Schulgebäude für die werdenden Ritter der obersten Schulstufe wäre und der Sitz des Patriae-Rats war. Die Gebäude neber dem Schloss waren die Schulgebäude für die anderen zwei Stufen. Vor dem Schloss ein riesiger Festplatz für die traditionellen Feste der Stadt. Folgte man der Hauptstraße, so sagte er, kann man einmal quer durch ganz Core vom südlichen Eingangstor bis zum Schloss gelangen. Das südliche Einganstor lag am anderem Ende der Stadt. In der Mitte der Stadt befand sich der Marktplatz. Er soll so groß wie drei Fußballfelder sein und damit riesig. Die Straßen über dem Marktplatz waren lange Einkaufsstraßen. Die obere Hälfte der Stadt war also fürs Einkaufen, Arbeiten usw. gedacht, denn dort waren die wichtigsten Gebäude, wie die Schulen, Krankenhäuser, Rathäuser und Läden. In der unteren Hälfte waren die Wohnbezirke. Ich wohnte am Rand zwischen dem westlichem Eingangstor und dem Südlichem. Ich musste also immer eine Kutsche nehmen wenn ich in den 'Hauptteil', also die obere Hälfte, der Stadt gelangen wollte, auch zur Schule.
Es ist zwar wie Busfahren braucht aber deutlich länger. Nach einer halben Stunde stoppte des Hufgetrabe und die Kutsche machte halt. Der Eskort stieg aus und ich gleich nach ihm. Ich stand vor einem kleinem Haus das außen aus quer angebauten Holzlatten bestand. Es stand genau vor der riesigen Stadtmauer, die aus weiß-beschem Stein bestand. Es hatte nur zwei Stockwerke und war eigentlich eher für zwei Leute gedacht.
"Also, das hier ist dein neues Haus. Hier ist der Schlüssel. Es ist schon komplett eingerichtet, geh am besten vorsichtig mit den Möbel um. Dann viel Spaß in deinem neuem Heim!", sagte er und stieg wieder in die Kutsche, die danach weiterfuhr. So stand ich vor diesem Haus, das mein neues zu Hause sein sollte. Links daneber stand ein Kirschbaum, der bis zum Dach reichte. Ich schaute mich erstmal um. Gegenüber von meinem Haus stand ein größeres weißes Haus mit einem riesigen Vorgarten und vielen Blumen. Die Häuser neber meinem, standen in größerem Abstand zu meinem. Sie sahen nicht allzu ungewöhnlich aus, hatten aber überall Blumen in den Vorgärten. Nur die Häuser auf der gegenüberliegenden Seite von meinem, hatten auch Hintergärten. Auf meiner Seite hatten die Häuser, wie gesagt, nur Vorgärten. Außer meinem. Ich hatte diesen Baum. Aber hey, weniger Gartenarbeit. Ich sah auf das kleine Schild neber der Haustür, die Ebenfalls aus Holz bestand. '7' war meine Hausnummer. 'Randgasse 7' lautete meine neue Adresse. An meiner Postbox rechts neber der Haustür war ein leeres Feld für den Nachnamen.
Ich steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte ein paar mal und öffnete die Tür. Ich trat in einen quadratischen Flur. Der Boden, die Wände, die Türen und selbst die Treppe war aus Holz. Die Haustür war in der linken unteren Ecke des Flurs. Gegenüber die Treppe die nach oben und dann nach rechts oben führte. Neber der Treppe eine kleine Tür hinter der sich eine Abstellkammer befand. Auf der rechten Wand zwei Türen, die eine führte in die Küche, die andere zum Wohnzimmer. Die Küche war zwar nicht sehr groß, würde aber für meine Kochkünste reichen. Wenn man in die Küche kam war der gegenüberliegenden Wand ein kleines Fenster. Auf der linken Seite befanden sich der Kühlschrank, Herd, Ofen, usw. Auf der anderen eine kleine Eckbank.
Im Wohnzimmer waren zwei Fenster. Mitten im Raum ein großes Sofa und ein Sessel. An der Wand stand ein Fernseher auf einem kleinem Schrank.
Ich ging die Treppen hoch zu den Schlafzimmer und dem Bad. Oben angekommen war der Boden dann wenigstens mit einem Teppich ausgelegt. Drei Türen, jeweils links, rechts und in der Mitte eine. Hinter der linken befand sich das Bad. Hinter der rechten ein Schlafzimmer.
Das gefiel mir aber nicht wirklich und ich betrat das Zimmer, das sich hinter der mittleren Tür befand. Es war eher langgestreckt und gegenüber befand sich ein Fenster. Neber dem Fenster stand auch schon ein Bett. In der linken Ecke ein Schreibtisch und ein großes Regal. Rechts neber der Tür befand sich der Kleiderschrank und gegenüber, also neber dem Bett ein kleiner Schrank mit Schubladen. Weiter hinten ein weiteres Fenster, das Ausblick auf den Kirschbaum bot. Aus dem Fenster neber dem Bett konnte man die Straße und das große Haus mit dem riesigen Garten sehen. Ich warf mich erstmal aufs Bett und starrte die Decke an. Das Einzige, das ich bei mir hatte, war mein Handy, mein Ladekabel, meine Kopfhörer, mein neuer Schlüssel und Horst. Ich setzte mich auf und setzte Horst auf meinem Schoß. "Also Horst,", sagte ich zu ihm, "ab heute werden wir hier wohnen." Dann klingelte es an der Tür.

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