75. Kapitel

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Ich sprintete auf den zerbrochenen Spiegel zu.
Es würde nicht lange dauern, dann würde ich zurück sein.
In einem Satz sprang ich durch den Rahmen in das blendene Licht, woraufhin alles weiß wurde.

Stöhnend öffnete ich die Augen. Es war unerträglich warm und die Sonne strahlte in die trostlose Klippenlandschaft.
Doch die drei Männer, die mich umringten, standen mir in der Sonne.
Ich verstand nicht was sie sagten, dafür war ich zu müde. Einer von ihnen kniete sich zu mir runter und legte mich auf den Rücken. Erst als er die Hand auf meine Stirn legte, bemerkte ich, dass sie den Truppen aus Mons angehörten.
Ich wollte meine Energie ansammeln, um sie anzugreifen, doch es war schon zu spät.
Er hatte sie versiegelt, woraufhin sich ein schwarzer Ring um mein Handgelenk formte.
Meine Kräfte wurden immer schwächer, während sie mich an den Haaren über den Boden schliffen.
Es würde ein unglaublicher Aufwand nötig sein, um wieder aus diesem Mist rauszukommen.

Ich bekam nur nebensächlich mit, wie ich über kalte Steinböden geschliffen wurde. Mein Kopf erlaubte mir keine klaren Gedanken, sodass ich mich noch nicht mal mehr wehren konnte, als meine Handgelenke angekettet wurden.

Die heftige Backpfeife riss mich aus meinem Halbschlaf. Meine Armen waren gespreizt an der Wand angekettet und meine Füße baumelten über dem Boden.
Vor mir stand ein Mann mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. Sein ungepflegtes Gesicht und seine schmuddelige Kleidung widerte mich an.
"Endlich mal wieder ein neues Mädel hier!", lachte er und zog meinen Kopf an meinem Ponny hoch.
Die Angst ließ mich zittern.
Ich hatte eine nur zu gute Idee, was jetzt als nächstes kommen würde.

"Und? Wie ist die Kleine?", fragte ein anderer Mann, der durch die Eisentür eintrat, die zu dem Raum führte, in dem wir uns befanden.
"Sie ist jetzt erst wieder aufgewacht", antwortete der, der vor mir stand.
Eine paar weitere Männer, alle um die Ende 30 oder Anfang 40, kamen hinein, um mich zu sehen.
Alle hatten ein verschmitzes Grinsen im Gesicht, dass mich noch stärker zittern ließ.
Doch einer unter ihnen sah mich aus ganz anderen Augen an. Er war viel jünger als die anderen Männer und es schien ihm bei der ganzen Sache gar nicht gut zu gehen.

"Hoffentlich bringt sie was", sprach einer der Männer und wand sich zum Gehen.
"Wie versprochen bist du als erstes dran", rief ein anderer ihm zu und die Männer verließen den Raum wieder.
Nur der Jüngere, ich schätzte ihn um die 18, blieb nochmal stehen und suchte meinen Blickkontakt.
Die langen, tiefgrünen Haare hatte er zu einem hohen Zopf zusammengebunden und einen geflochtenen Zopf an der linken Seite seines Kopfes entlanggeflochten.
In seinen bernsteinfarbenen Augen suchte ich flehend nach Mitleid, doch er schaute mich nur noch bangender an, bevor er die Eisentür hinter sich schloss.

Die Ketten bewegten sich mit meinem Zittern und ließ den Mann vor mir auflachen.
"Dieses Ding sollte dein Gesicht doch nicht bedecken!", sprach er und riss meinen Verband von meinem Auge.
"Ach, haben wir das etwa gemacht?", fragte er grinsend.
Ich versuchte mich zusammenzureißen und schaute ihn bitterböse an.
"Dann sag mir doch mal, was hat ein junges Ding wie du hier auf dem Schlachtfeld zu suchen?"
Ich schwieg.
"Machen wir einen auf sturr, ja?"
Seine Faust landete in meinem Auge und ließ mich aufstöhnen.
"Die Antworten kriege ich schon aus dir raus!", brüllte er mich an, woraufhin weitere Schläge folgten.

Tränen flossen mir die Wangen hinunter, während dieser Mann widerholt auf mich einschlug.
Sollte ich den Rest meines Lebens etwa hier verbringen?
Sollte mein Leben hier so armselig enden?

"Naja, wenn du schonmal nichts sagen willst, dann gehen wir mal eine Stufe weiter", raunte er mir ins Ohr, was mir einen Schauer über den Rücken jagte.
"Ich hoffe du bist mir nicht böse. Auf dem Schlachtfeld kann man sich kaum noch vergnügen, deswegen gabeln wir jedes nächstbeste Mädel auf und bringen es hierher, verstehst du?", erklärte er, während er mit den Händen meinen Körper begutachtete.
"Das wirst du absofort nicht mehr brauchen", lachte er und riss mein Oberteil von meiner Brust.
"Da haben wir ja einen tollen Fang gemacht!", lachte er und fuhr mit seinen Händen fort.
Ich ließ alles über mich ergehen, während ich die Zähne zusammenbiss. Brandheiße Tränen liefen mir die Wangen hinunter, als ich die Augen zusammenkniff. Wenn ich mich wehrte, würde alles nur noch schlimmer werden.
Er hantierte mit seiner Hose herum, bevor er mein Gesicht in seine Hände nahm.
"Was ich dich nur verunstaltet hab! Aber so gefällst du mir besser..."
Er drückte seinen Mund auf meinen, woraufhin mein Brechreiz immer stärker wurde.
Während diesen schrecklichen Momenten schaltete mein vernünftiges Denken komplett aus.
Ich spürte nur noch einen unglaublichen Hass in mir aufsteigen, während sich dieser Bastard an mir verging.

New Life of MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt