5. Kapitel

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Ich öffnete mein rechtes Auge und kniff es sofort wieder zu. Die Sonne schien munter auf mich herab und ein paar Wölkchen flogen im Himmel herum. Ich lag auf einer großen grünen Wiese und es zirpten unzählig viele Grillen um mich herum. Mein Körper war total steif und es erforderte große Mühe mich zu bewegen. Ich musste mich erstmal strecken und setzte mich auf. In der Ferne konnte ich eine große Stadt, wenn es denn auch eine war, mit hohen Türmen in einem Tal erkennen. Es schien um die zwei Kilometer entfernt zu sein. Die Ebene um die Stadt erhöhte sich umso mehr, desto weiter man von ihr entfernt war, als ob die Stadt in einem flachen Krater errichtet wurde. Um der Stadt waren ein paar einzelne Bäume zu erkennen, die ziemlich groß von der ferne aussahen. Je weiter entfernt man war, umso mehr Bäume. Hinter mir lag dann ein dichter Wald, der jedoch auch eine Strecke Entfernung von meinem Aufenthaltsort hatte. Die Aussicht war fast wie in einem Märchenbuch. Um mich herum waren hauptsächlich Büsche und kleinere Bäume die nicht sehr dicht beieinander standen. Während ich die Aussicht bewunderte, fiel mir etwas ein. Wo war mein Handy?! Wie wild klatschte ich auf meine Taschen und Seckel und spürte die vertraute Form meines Handys in meinem Seckel. Ich holte es hervor und schaute auf das Display.
Montag der 12.01., 11:03.
Es war also um die 2 Stunden her, seitdem ich die Schule verlassen hatte.
Was auch toll war, dass ich hier keinen Empfang hatte.
So konnte ich auch nicht auf Google Maps meinen Standort herausfinden. Wo bin ich und wie bin ich hier her gekommen? Man könnte sagen, dass ich ziemlich gefickt war. Das stimmte ja eigentlich auch. Was mich wunderte war, dass ich keine Wunden vom Sturz hatte. Ich hätte ja irgendwie aufprallen müssen, doch das schien nicht der Fall. Oder ich träumte das hier alles nur und lag immernoch auf dem Boden vor meinem Haus. Aber das war alles zu real. Das war kein Traum. Es war die Realität. Ich fasste an meinen Verband. Er war feucht, da die Wunde anscheinend wieder aufgegangen war. Meine einzige Hoffnung war diese Stadt dort unten. Würde schwer werden sich dort mit den Leuten zu verständigen, wenn man noch nicht mal richtig sprechen konnte. Einen Versuch war's wert. Ich hoffte nur, dass die Leute dort Englisch sprachen, damit ich sie wenigstens verstehen konnte. Langsam trottete ich in Richtung Stadt. Immernoch total von allem verwirrt, schaute ich mich weiter um und ein Rascheln ertönte hinter mir. Ich drehte mich um. Vor mir standen drei große, dunkel angekleidete Männer, die mir einen bösen Blick zuwarfen. Verdutzt schaute ich sie an. Der Typ in der Mitte hatte eine große Narbe quer über sein Gesicht und trug um den Kopf und Hals einen Schal gewickelt. Eine schwarze Weste, schwarze Hose und ein schwarzer Umhang. Außerdem noch ein Gürtel, wo eine Schwertscheide mit dem dazugehörigem Schwert befestigt war. Die zwei Männer neber ihm in ähnlicher Kleidung. Der eine größer als der in der Mitte und der andere kleiner. Narbengesicht sagte etwas zu mir. Jedoch in einer mir unbekannten Sprache. Ich gab ihm mit einer Geste zu verstehen, dass ich ihn nicht verstand.
Dies empfand der Herr jedoch anscheinend als reizend und beugte sich zu mir runter. Sein Gesicht war genau vor meinem und er sagte wieder irgendwas. Wieder zeigte ich auf meine Ohren und schüttelte den Kopf. Die zwei anderen standen dann auf einmal neber mir und ich war sozusagen umzingelt. Er zeigte auf meinen blutigen Verband, redete irgendwas und lachte. So langsam wurde ich ziemlich nervös und wusste nicht was ich machen sollte. Er stellte sich wieder richtig auf und sagte was zu seinen Kameraden. Mir wurde unter die Arme gegriffen und ich wurde hochgehoben. Dann wollte einer mir einen Sack über den Kopf ziehen. Ich wehrte mich so gut es ging, es half jedoch nicht viel. Mich packte die Angst und ich zappelte so gut es nur ging.
Doch schon wurde mir dieser Sack über den Kopf gestülpt und ich bekam totale Panik! Ich flehte so laut ich konnte um Hilfe, doch aus meinem Mund kamen keine Wörter. Einfach nichts. Sehr, sehr unpraktisch. Ich spürte einen elektrischen Schlag in meinem Körper und es knallte. Im selben Moment wurde ich auf den Boden geworfen und die Typen lagen stöhnend auf dem Boden. Ich riss mir den Sack vom Kopf und presste meine Hand gegen mein linkes Auge, das höllisch wehtat. Ich hätte eigentlich wegrennen sollen, doch es schien keinen Grund mehr dafür zu geben. Die Männer lagen wie gelähmt am Boden und zuckten immerwieder mit dem ganzen Körper, als ob man ihnen einen starken Stromschlag verpasst hatte. 'War das jetzt ich?' Das schien mir die einzig logische Möglichkeit. Ich kroch von den Männern weg, sodass sich eine größere Distanz zwischen uns bildete und musste mich bei den Schmerzen zusammenreißen. Es war als ob es in meiner linken Kopfhälfte explodierte. Am schlimmsten war es am Auge. Ich konnte nur hoffen, dass der laute Knall irgendwen auf mich aufmerksam gemacht hatte. Und meine Hoffnung wurde erfüllt. Ich konnte hören wie jemand auf mich zurannte.
Ein schwarzhaariger Junge lief an mir vorbei und zu den Männern, die am Boden lagen. Ein anderer Junge mit einem Rotschopf hockte sich neber mich und fragte: "Alles okay bei dir?"

New Life of MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt