'06. Kapitel

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"Du hast noch eine Woche um dich vorzubereiten. Dann geht es los", beendete Alaric seinen Vortrag.
Ich nickte, während ich auf meine gefalteten Hände blickte.
"Dann geh jetzt. Wir haben noch andere Sachen zu besprechen"
Schnell stand ich auf, verbeugte mich nochmal und verließ schnell den Saal.
Mein Herzklopfen hatte kein bisschen abgenommen und ich musste tief ein und ausatmen um mich zu beruhigen.
Wie sollte ich das hinbekommen?
In einer Woche sollte ich die Aufnahmeprüfung zu dem bedeutensten Rat des Kontinents machen.

Während ich mir den Kopf darüber zerbrach, wie ich mich am besten vorbereiten sollte, trottete ich über den Schlossplatz. Mir war vor der Aufregung jetzt schon übel.
Doch was sollte ich mich jetzt noch vorbereiten? Ich brauchte erstmal Ablenkung.
Ich zückte mein Handy und rief erstmal meine Teammitglieder nacheinander an.

"Zeeen! Jetzt mach doch mal auf!", rief ich und hämmerte gegen die Haustür.
Nach ein paar Rufen drehte sich endlich das Schloss und Zen stand mit zerzausten Haaren und erröteten Gesicht vor mir.
"Himmel, wie du aussiehst!"
Ich legte meine Hand auf seine Stirn, die nicht mehr so sehr glühte, wie am Vortag.
Anstatt irgendwas zu sagen seufzte er nur und rieb sich den Kopf.
"Jetzt geh wieder zurück ins Bett", entgegnete ich und schob ihn in sein Schlafzimmer.

"Jetzt trink doch wenigstens was"
"Ich will nicht...", brummte er.
"Zen, wenn du so weitermachst wirds dir noch mieser gehen", entgegnete ich und drückte ihm die Wasserflasche in die Hand.
Widerwillig trank er davon, während ich den Lappen in dem kühlen Wasser tränkte und auswrang. Dann legte ich ihn auf seine Stirn und reichte ihm die Tabletten, die ich für ihn besorgt hatte. Auch diese nahm er nur widerwillig zu sich.
"Was ist los?", murmelte Zen, als er mir in, die Augen schaute.
"Nichts. Ich bin nur ein bisschen gestresst", entgegnete ich seufzend.
Seinem Blick zufolge schien er mir nicht zu glauben, jedoch verließ ich sein Zimmer, bevor er mich weiter ausfragen konnte.
Nachdem ich ihn gezwungen hatte, wenigstens etwas zu essen, verabschiedete ich mich von ihm und kehrte nach Hause zurück.

Ray setzte die Flasche an die Lippen und leerte den restlichen Inhalt in einem Zug, bevor er sie seufzend wieder auf den Tresen abstellte.
"Erzählst du uns jetzt bitte den Grund, warum du spontan feiern wolltest?", hakte Erzan bei mir erneut nach.
"Sie kann doch feiern wann sie will! Ich kann mir gut vorstellen, dass Isana sie bis auf die Knochen runterarbeitet", wand Blaine grinsend ein und stieß ihm in die Seite.
Ashton lag mit dem Gesicht auf den Tresen, was daran lag, dass er Alkohol nicht allzu gut vertrug. Dafür würde er nach einer Weile wieder aufdrehen.
Ray war bereits ein wenig angetrunken, was man sofort an seiner Anhänglichkeit bemerkte.
"Da gebe ich Blaine ganz recht", brummte ich als Antwort.
"Wenn's zu viel wird, pennen wir bei dir, okay?", fragte Ray Erzan, der angespannt und mit verschränkten Armen auf seinem Platz saß.
"Wehe ihr seid nicht weg, bevor meine Eltern wieder da sind", entgegnete er mit finsteren Blick.

Da mich immernoch die Sorgen plagten, kippte ich die nächste Flasche meinen Hals hinunter.
Langsam aber sicher stieg mir der Geruch von Alkohol, Rauch und Schweiß, die Laute Musik und die zahlreichen Getränke zu Kopf, weshalb ich langsam mein Gleichgewichtssinn verlor und meine Sinne einen Aussetzer machten.


Mein Kopf dröhnte und mir war schlecht. Als ich die Augen aufschlug, erblickte ich verschwommen ein weißes Zimmer, das fein möbeliert war. Das Problem war, dass wir zudritt in einem Einzelbett lagen.
Mit Ray auf mir drauf und Blaine neben mir dauerte es eine Weile, bis ich mich aus dem Bett gekämpft hatte.
So schnell wie möglich wankte ich aus dem Zimmer und suchte nach der Toilette, die ich glücklicherweise noch rechtzeitig erreichte, bevor ich mich übergab.

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