11. Kapitel

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Ich huschte die Treppe runter zür Tür. Es klingelte ein zweites Mal. Ich sprintete zur Tür und öffnete. Vor mir stand ein Mädchen in meinem Alter mit schwarzen längeren Haaren und ein Ponny, das ihre Stirn komplett bedeckte. Sie hatte große, bernsteinfarbene Augen, die aufleuchteten als sie mich sah. Sie trug ein rotbraunes, knielanges Kleid. Ein schwarzes Strickjäckchen trug sie über dem Kleid und weiß-schwarz geringelte Strümpfe. Die braunen Stiefelchen, an ihren Füßen, schienen ein wenig zu groß zu sein.
"Hi! Du bist Amber,oder?
Ich bin Keira! Ich wohne gleich zwei Häuser weiter von hier!", stellte sie sich vor, während sie aufgeregt von einem Fuß auf den anderen sprang.
"Hi...", sagte ich ein wenig überfordert.
Sie ergriff meine Hände und
sie setzte nochmal zum sprechen an: "Wir werden ab morgen zusammen in die Schule gehen! Du bist auch in meiner neuen Klasse und wie können jeden Tag zusammen zur Schule fahren! Wir werden bestimmt ganz tolle Freundinnen! Und ich werde dir heute bei deinen Einkäufen helfen!"
Sie schien mir ein wenig hyperaktiv zu sein, doch das war eigentlich ziemlich süß.
"Und dir wurde alles über mich erzählt? ", fragte ich um sicher zu gehen, da mir gesagt wurde, dass ich niemanden von den Gründen meines hierseins erzählen durfte.
"Natürlich weiß ich das! Wie du auf einmal von deiner Welt, in dieser aufgetaucht bist! Voll krass!"
"Äh, ja. Das ist es... Und welche Einkäufe meinst du?"
"Du musst doch einkaufen gehen, oder? Sonst hast du ja nichts im Haus", kam es von Narzia, die auf einmal neber Keira stand.
"Narzia? Warum bist du denn hier?", fragte ich.
Heute trug sie ein Kleid.
Das tiefe orange stand ihr gut. Sie hatte jedoch immernoch die selben Stiefel an und wieder so eine Art Tuch um den Oberkörper geschlungen.
"Ich hab heute frei und dachte mir, dass ich auch helfen könnte", sagte sie lächelnd.
Achso, jetzt wurde für mich einmal beschlossen, dass ich einkaufen gehen muss. Aber die beiden hatten Recht, ich brauchte wirklich neue Sachen. Immerhin trug ich immernoch das selbe Outfit, in dem ich herkam.

Eine Weile später, nach einer 20 minütigen Kutschenfahrt, standen wir auf dem Marktplatz, dem Kern der Stadt.
Ich staunte nicht schlecht. Überall waren Stände, Menschen und die verschiedensten Waren. Es gab alles von Kontaktlinsen zu Schnürsenkeln. Keira nahm mich an der Hand. Als ich zu ihr hinsah, sagte sie: "Du sollst uns doch nicht verloren gehen!"
Ich musste lächeln. Das erste Mal musste ich seit dem Vorfall wieder lächeln.
Ich denke es war einfach ihre überaus natürliche und fröhliche Art, die mir so ein gutes Gefühl verschaffte.
"Wer zahlt eigentlich für alles?", fragte ich, da ich überhaupt kein Geld hatte.
"Du natürlich", sagte Narzia, "Ich hab dein Geld hier", und winkte mir mit einem Umschlag zu, "aber ich gebe dir auch was aus!", lachte sie.

Wir überquerten den Marktplatz und gingen in einer der vielen Einkaufsstraßen. Alles hier hatte einen Mittelalterlichen-Flaire. Es gab keine größeren Geschäfte, sondern Läden. Und nur Läden. Als erstes machten wir uns auf Nahrungssuche. Wir klapperten die verschiedensten Läden ab. Es war nicht allzu unterschiedlich als von zu Hause. Es gab Bäcker, Metzger, usw. Als wir uns in einem Obst- und Gemüseladen befanden, musste ich erstmal nach mir bekannten Früchten suchen. Überall lagen merkwürdige Früchte und Gemüsesorten, die ich noch nie gesehen hatte. Dann sah ich einen Apfelkorb. Ich rannte hinüber und nahm den ganzen Korb mit zur Theke. Ich vertraute diesen komischen Nahrungsmitteln nicht, da ich schon immer ziemlich skeptisch war, was probieren von unbekanntem Essen anging. Man könnte sagen, dass ich Angst vor diesen Dingern hatte. Als nächstes kamen wir zum Bäcker. Natürlich gab es sehr viele in der Stadt, doch der hier lag auf unsrem Weg. Beim Gebäck war ich weniger alamiert. Alles sah sehr lecker aus und es gab, Gott sei Dank, Brötchen. Ich kaufte ein paar und ein paar andere Gebäcke, die mir Narzia und Keira empfohlen hatten. Nach einer Weile kamen wir dann zum Metzger. Ich war so froh, dass es dort so viele Sachen gab, die ich von zu Hause kannte. Jedenfalls sah es so aus.
"Was ist das?", fragte ich und zeigte auf paar Würste und komische Fleischstücker.
"Das sind gehexelte Truthahnsinnereien und das daneber sind Kuhmägen", antwortete der Metzger höflich.
"Ah...", sagte ich und wand mich ein paar anderen Sachen zu. Am Ende waren nur 20% der Ware normales Fleisch. Die Leute hatten hier wohl eine Vorliebe für Innereien und Gedärme.
Ich nicht.

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