58. Kapitel

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Es war dunkel und kalt. Mein Körper schwebte in einer kalten Dunkelheit umher und ich war so müde, dass ich nicht schlafen konnte. Mein Bewusstsein und meine Gedanken waren benebelt.
In der Ferne konnte ich Stimmen hören, die sich miteinander unterhielten. Ich verstand nicht was sie sagten, da sie sich wie in einem Raum zu befinden schienen. Alles schien wie in einer anderen Welt sich zu befinden und ich abgeschnitten in meiner Dunkelheit.
Es war schön alleine zu sein. Nur für mich in meinem Halbschlaf.
Die Stimmen verschwanden und plötzlich spürte ich Wärme, die durch meinen Körper floss. In der Wärme eingelullt schwebte ich in dieser Dunkelheit und hatte mein Zeitgefühl komplett verloren.

Ich öffnete meine Augen und sah in das weiße Krankenzimmer. Mit Taris auf dem Bauch lag ich in dem weichen Bett und wurde von Zen umarmt. Den Kopf hatte er an meine Schulter gelegt, sodass ich seinen Atem spüren konnte.
Ich versuchte meinen linken Arm zu bewegen, den ich kaum spüren konnte. Der Schmerz stach wie ein Messer in meinen Arm und ließ mich kurz aufstöhnen. Zen hob den Kopf an und sah mir erleichtert in die Augen.
"Amber...", flüsterte er und drückte mich noch fester an sich. Mein Rücken wurde von den tausend Nadeln des Schmerzes durchbohrt und ließ mich nochmal aufstöhnen. Schnell ließ mich Zen wieder los und bettete mich wieder auf mein Kissen.
"Wo sind wir?", murmelte ich verschlafen.
"Im Laeta-Krankenhaus. Du warst nach dem Angriff aufs Schloss fünf Tage lang bewusstlos", erklärte er mir.
"Was ist mit dem König?", fragte ich weiter.
"Dem geht's gut. Die überlebenden Angreifer wurden gefangen genommen und verhört"
"Und was war der Sinn dieses Angriffs?"
"Zur selben Zeit ist in Terra-, Ignis-, Aqua und Aera-Patriae etwas Ähnliches passiert. Sogar in Mons gab es so einen Angriff auf die Regierung. Anscheinend redeten die Angreifer von einer...'Revolution', oder sowas", sagte er.
"Wie dumm", entgegnete ich schmunzelnd und strich Taris über den Kopf.
Nach einem kurzem Schweigen erschien mir doch etwas merkwürdig.
"Zen? Warum bist du und Taris überhaupt hier?"
"Als wir erfuhren was mit dir passiert war, haben wir uns sofort auf den Weg zu dir gemacht", antwortete er.
Ich kicherte und schloss die Augen. Ich hatte zwar noch große Schmerzen, war vor allem aber noch sehr müde.
Dann versuchte ich mich auf die Seite zu legen, ohne dabei Taris zu wecken.
"Achso, Taris hat das noch für dich mitgenommen", murmelte Zen und kramte in einer Reisetasche neber meinem Bett. Er zog Horst, meinen Teddybär, hervor und legte ihn mir in die Arme.
"Danke", sagte ich lächelnd und kuschelte mich an Horst.

Als ich mich einigermaßen im Halbschlaf befand, konnte ich spüren, wie mich zwei Arme wieder umarmten. Die Wärme die dabei entstand, ließ mich wieder in einen tiefen Schlaf fallen.

"Für deine Verdienste verleihe ich dir hiermit das Abzeichen des Veritila Fortissima", sprach Köing Sesaja und befestigte ein Abzeichen an meiner Sweatshirtjacke, das zwei überkreuzte Klingen, eine silber, eine golden, auf einem violettem Hintergrund abbildete. So weit es mir möglich war verbeugte ich mich vor ihm und ein Beifall ertönte im Thronsaal. Die Glaskuppel wurde wieder hergerichtet und die Schäden im Schloss fast komplett beseitigt.
Schnell warf ich Hashero einen spöttischen Blick zu und wand mich dan Zen zu, der mir seinen Arm zur Stütze hinhielt. Noch konnte ich kaum alleine gehen, da mein Rücken mich fast dabei umbrachte.

Nach der kleinen Zeremonie für mich und ein paar andere, die ebenfalls tapfer das Schloss verteidigt hatten, trat ich mit Zen am Arm und Taris in meiner Kapuze nach draußen auf den riesigen Platz.
Da ich den Job hier zwangsläufig wegen meinen Verletzungen abbrechen musste, würden wir schon am nächsten Tag zurück nach Core reisen.
Doch bevor ich mich meinen letzten Rundgang durch die Stadt widmen konnte, hielt mich General Maley auf.

"Kingston!", rief er zum fünftausendsten Mal. ich drehte mich um und lächelte. "Ja, General?"
Kurz zögerte er, bevor er den Mund zum sprechen aufmachte.
"Ich muss mich bei dir entschuldigen. Du hast unglaubliche Stärke und Disziplin bewiesen und meinen größten Respekt verdient. Nun weiß ich auch, dass ich dir Untecht getan habe", sprach er erhobenen Hauptes.
"Das ist doch kein Problem! Was hätte ich den sonst tun sollen, als der König von den vielen Angreifern fast umgebracht wurde?", lachte ich. Maley nickte mir zu und betrachtete Zen kurz mit einem misstrauendem Blick. Dann wand er sich von uns ab und verschwand im Schloss.

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