Chapter 49.

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,,Sie hat mich nicht ein Mal in den Korb gucken lassen." murrte ich, während ich Lyans Haustür hinter mir schloss.
Lyan sah belustigt zu mir, während er die frisch gewaschenen Teller wegräumte.
,,Dabei wollte ich so gerne wissen, was in diesen Stofffetzen drinnen war!" ergänzte ich jammernd.
Draußen lag hoher Schnee, nach dem Sturm von letzter Nacht.
Lyan und ich hatten einen guten Schlaf in Noëlles und meinem Zimmer gehabt, waren dennoch früh wach gewesen und hatten den Schnee von der Veranda gefegt.
Danach hatten wir uns ums Frühstück gekümmert.
Nach diesem war Lyan zu seinem Haus gegangen, hatte dort alles in Ordnung gebracht, während meine Schwester und ich den täglichen Hausputz erledigten, bei der ich sie ausgefragt hatte.
Doch die weißhaarige Alpha schien nicht über den Korb und Inola reden zu wollen.
Sie schien meinen Fragen immer wieder auszuweichen.
,,Ich denke, dass es ihr vielleicht unangenehm ist." riet Lyan.
Ich zuckte leicht mit den Schultern.
,,Weißt du, Noëlle hatte noch nie einen Liebhaber oder jemanden, der um sie geworben hat. Daher glaube ich, dass diese Situation ungewohnt für sie ist und sie deshalb nicht darüber reden will." ergänzte er noch.
Das schien logisch zu sein.
,,Können wir nicht dabei irgendwie helfen?" fragte ich.
Der hübsche Omega schüttelte den Kopf.
,,Ich denke, wir sollten ihr Zeit geben. Liebe ist nicht einfach. Du hast ja gesehen, wie lange es bei uns gedauert hat." erwiderte er und schmunzelte.
Ich nickte verstehend.
Er hatte recht, wir sollten ihr Zeit geben.
Ich ließ mich auf der hübschen Couch nieder und betrachtete meinen Partner.
Er sah wie immer umwerfend aus.
Ich könnte ihn stundenlang ansehen und nicht müde davon werden.
Immer wieder fielen mir neue Dinge an ihm auf.
Zum Beispiel, seine langen Wimpern.
Ich wusste, dass er schöne, dichte Wimpern hatte, doch mir war nie die Länge aufgefallen.
Generell, seine Augen waren einfach traumhaft.
Leuchtende Rubine in der Mittagssonne.
Kostbar und wunderschön.
Lyan bemerkte meinen Blick und sah mich fragend an.
,,Was ist los?" fragte er.
Ich schmunzelte.
,,Mir ist nur aufgefallen, wie unglaublich schön mein Partner ist." erwiderte ich.
Lyans Augen schimmerten sanft und er lächelte.
,,Nun, das kann ich nur zurück geben. Du wirkst wie eine hübsche kleine Lavendelblüte im frischen Morgenschnee, an einem sonnigen Tag." meinte er.
Meine Wangen wurden rot und ich spürte die Verlegenheit in mir.
Ich seufzte.
,,Ich habe so ein Glück, dich zu haben." schwärmte ich und erhob mich wieder, um mich an seine Seite zu stellen.
Der Omega schmunzelte, wischte sich die Hände an einem Tuch trocken und legte dann seine Arme um mich.
Seine Wärme traf auf meinen Körper.
In seinen Armen fühlte man sich so wohl und geborgen.
Einfach herrlich.
Ich legte meine Hände an die warmen Wangen meines Partners und zog ihn in einen sanften Kuss, bei dem mein Bauch anfing zu kribbeln.
Er hatte wirklich so zarte und weiche Lippen.
Wie frische Butter.
Lyan seine Hand wanderte meinen Rücken hoch, worauf ich etwas Gänsehaut bekam, als seine warmen Finger meine freie Haut am Nacken berührten.
Diese Berührung kribbelte seltsam und ließ meinen Körper wärmer werden, genau wie diese zärtlichen Küsse.
Mein Herz klopfte etwas schneller in meiner Brust.
Wie nannte man dieses Gefühl?
War es diese Lust, die man empfand, wenn man mit jemanden schlafen wollte?
Ich scheuchte diesen Gedanken davon.
Nein, daran sollte ich jetzt nicht denken.
Das wäre sicher unpassend.
Dennoch bekam ich diesen Gedanken nicht ganz aus meinem Kopf.
,,Alles in Ordnung?" fragte Lyan, der anscheinend bemerkte, dass meine Gedanken schweiften.
Ich nickte leicht.
,,Ich hatte nur gerade an etwas gedacht." erwiderte ich.
Der Omega sah mich neugierig mit seinen Rubinaugen an.
Meine Wangen wurden etwas warm.
Er wollte wissen, was in meinem Kopf herumschwirrte.
,,I-Ich habe überlegt, ob wir nicht mal was anderes ausprobieren könnten, als uns nur auf den Mund zu küssen." erklärte ich schließlich etwas verlegen.
Lyan blickte mich erst etwas verwirrt an, doch dann lächelte er.
,,Hmm, du willst also etwas anderes ausprobieren." erwiderte er, zog mich etwas näher an sich und legte seine Lippen leicht gegen meine Wangen.
,,Vielleicht sollte ich zur Abwechselung auch deine süßen, roten Wangen küssen." ergänzte er schmunzelnd.
Ich musste leicht lächeln.
Das war zwar eher weniger das, was ich meinte, doch es war definitiv ein Anfang.
Sein Atmen kitzelte etwas auf meiner Haut.
,,Oder vielleicht sollte ich etwas ganz anderes miteinbeziehen." hauchte Lyan und mein Herz schlug sofort etwas schneller, als ich spürte, wie er meine weißen Haare sanft von meinem Nacken strich und ich wenige Sekunden später seine weichen Lippen auf meinem Hals spürte.
Ein Schauer lief über meinen ganzen Körper und ich bekam noch mehr Gänsehaut.
Das war das, was ich wollte.
Berührungen, bei denen man sich wie auf Wolken schweben spürte und die einen den Verstand verlieren ließen.
Ich wurde etwas nervös, als ich bemerkte, wie Lyan langsam meine eine Schulter von dem Stoff befreite und seine zarten Küsse immer mehr auf meiner Haut brannten.
Kurz hielt er inne und hob den Kopf.
,,Vielleicht sollte ich auch mal einen ganz anderen Ort erkunden." flüsterte er in mein Ohr und ich spürte, wie seine eine Hand sanft über mein Hüfte strich.
Augenblicklich wurde ich knallrot.
Ich wusste genau, dass er damit den Ort zwischen meinen Beinen meinte.
Oh Gott.
Mein ganzer Körper kribbelte vor Anspannung und Verlegenheit.
Würden wir es hier und jetzt tun?
Waren wir überhaupt bereit dazu?!
Er schien es auf jeden Fall zu sein, sonst würde er all diese Dinge nicht sagen.
Doch, war ich es?
Ich wusste nicht, wie man es mit einem Omega anstellte.
Allerdings hatte meine Schwester mir gesagt, dass er sowieso die Führung übernehmen würde.
Also sollte es okay sein, oder?
Mit klopfenden Herzen starrte ich verlegen auf Lyans Brust und nickte leicht.
Ich wollte es mit ihm tun.
Und wirklich nur mit ihm.
Lyan schien mein Nicken als ein klares Zeichen verstanden zu haben.
Mein Herz pochte laut, als Lyans Lippen sanft wieder meine berührten.
Trotz meiner Aufregung und Nervosität, fühlte ich mich seltsam entspannt.
Mit Lyan würde es sicher magisch werden.
Ich war bei ihm sicher und geborgen.
,,Öffne deinen Mund ein wenig." hauchte der hübsche Omega.
Mit klopfenden Herzen tat ich das, was er von mir wollte.
Ich war etwas verwirrt und überrascht, als ich plötzlich seine weiche Zunge spüren konnte und mein Körper sich nur noch mehr erhitzte.
Dieser Kuss war definitiv anders, als unsere anderen Küsse.
Er war intensiv, süß und sogar irgendwie erregend.
Ganz leicht konnte ich den Geschmack von Zimt erhaschen.
Ich hatte noch nie so geküsst, doch ich wusste, es fühlte sich irgendwie gut an.
In meinem Bauch flatterte es seltsam, als ich bemerkte, wie Lyan mit den Fingerspitzen an meinem Rücken vorsichtig das Kleid öffnete, welches ich trug.
Kurz bekam ich etwas Angst.
Er würde mich ausziehen und dann völlig entkleidet sehen.
Was, wenn er es seltsam fand, wie ich aussah?
Ich wusste ja selber nicht, wie es da unten aussah.
Was, wenn es ihn anwiderte?
,,Hast du Angst?" fragte Lyan leise und lehnte seine Stirn gegen meine.
Er erriet immer, wie ich mich fühlte.
Ich nickte etwas.
,,Ein wenig." erwiderte ich etwas zitterig vor Aufregung.
Der hübsche Omega lächelte, was mich direkt etwas entspannte.
,,Die brauchst du aber nicht, versprochen. Ich mache nichts, was du nicht möchtest." meinte er.
Ich atmete kurz durch, dann nickte ich wieder.
Mit Lyan würde es großartig werden.
Eine neue, intime Erfahrung, die unsere Beziehung nur noch mehr festigen würde.
Wir waren Geliebte.
Ich fühlte mich in seinen Armen sicher und war bereit mich ganz gehen zulassen.
Bei ihm.
Bei meinem Partner.
Aber leider, war das Schicksal in diesem Fall ziemlich gemein.
Ich zuckte vor Schreck zusammen, als die Haustür plötzlich aufgerissen wurde und eine ein gescheiten Noëlle eintrat.
Meine Wangen waren noch nie so rot angelaufen.
Schnell verschränkte ich meine Arme vor der Brust, damit der Stoff nicht fiel und mich komplett entblößte.
,,Noëlle!" riefen Lyan und ich gleichzeitig.
Überraschung, leichte Wut und auch Scham schwangen in unseren Stimmen mit.
Die Alpha sah uns verwirrt an.
,,Was? Ich muss dringend mit euch reden." murrte sie und betrachtete uns einen Moment.
Dann wurden ihre Augen groß.
,,Oh! Ihr wolltet-oh, Verzeihung!"
Ich senkte beschämt den Kopf.
Das war so peinlich!
Lyan seufzte kurz, dann nahm er eine Decke von der Couch und legte sie über meine Schultern, um mich etwas zu verdecken.
Das war so süß.
Man merkte deutlich, dass er genauso enttäuscht war, wie ich.
,,Was hast du denn so dringend zu bereden?" fragte er die weißhaarige Alpha, die sich auf einen der Stühle setzte.
Damit war die Stimmung also ruiniert.
Wer wusste schon, wann sie wieder auftauchen würde?

𝕾𝖓𝖔𝖜 𝖋𝖆𝖑𝖑𝖎𝖓𝖌 (Omega X Omega) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt