Chapter 53.

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,,So, jetzt noch etwas Petersilie und die Suppe wird himmlisch schmecken." meinte Lyan und streute die Kräuter in den Topf, während ich fleißig rührte.
Nach einem sehr köstlichen gemeinsamen Frühstück, hatten wir uns direkt nach draußen begeben, Feuerholz aufgelegt und angefangen die Suppe für die neuen geretteten Kinder zu kochen.
Dies Suppe würde ihnen sicher gut tun, bei dieser Kälte.
Von meiner Schwester oder den anderen Assassinen hatten wir noch nichts von den Kindern gehört, was mich etwas beunruhigte.
Wie viele von ihnen waren noch am Leben?
Noëlle hatte ich auch noch gar nicht gesehen.
Waren sie vielleicht noch gar nicht im Lager?
War etwas während er Mission schief gegangen?
Ich konnte etwas durchatmen, als ich meine Schwester erblickte, wie sie unser Haus verließ.
Stark und hellwach, wie immer.
Der Schnee unter ihren Schuhen knirschte, als sie zu uns kam.
,,Guten Morgen, ihr zwei." begrüßte sie uns.
Lyan und ich lächelten.
,,Guten Morgen." erwiderten wir gleichzeitig.
Noëlle ließ sich auf dem Baumstumpf neben der Feuerstelle nieder.
,,Wie war die Mission?" fragte Lyan direkt, während ich weiter rührte.
Die weißhaarige Alpha seufzte und streckte sich kurz.
,,Etwas anders, als wir erwartet hatten. Das Schiff kam und wir konnten die Kinder abfangen, jedoch waren von den 14 genannten nur noch 9 am Leben. Auf dem Heimweg sind leider zwei weitere verstorben. Wir haben sie direkt beerdigt, sobald wir hier waren." erklärte sie.
Ich sah betrübt in die Suppe.
Von den 14 Kindern waren also nur noch 7 am Leben.
Diese armen kleinen Wesen.
,,Das ist traurig. Hoffentlich geht es den Verbliebenen gut, sodass sie hier noch ein schönes Leben haben können." meinte Lyan traurig.
Noëlle nickte.
,,Einige von ihnen hatten eine leichte Erkältung, die Ali aber im Griff haben wird. Die Kinder werden bald ins Waisenhaus einziehen können. Allerdings haben sich auch einige Leute hier freiwillig gemeldet ein Kind bei sich aufzunehmen." erwiderte sie.
Das war wirklich schön.
Die Kinder würden es hier sicher gut haben.
Kurz schlich ein anderer Gedanke in meinen Kopf.
Sollten wir uns vielleicht auch freiwillig melden, eines der Kinder aufzunehmen?
Ich war zwar selber schwanger, doch so ein Kind wäre sicher schon mal eine gute Vorbereitung auf das, was mich in der Zukunft erwarten könnte.
,,Vielleicht sollten wir-" hob ich an, wurde aber von meiner Schwester unterbrochen.
,,Lyan, der Chef wollte noch mit dir reden, fällt mir gerade ein." meinte sie.
Mein Omega sah sie überrascht an.
,,Mit mir? Warum mit mir?" fragte er.
Noëlle zuckte mit den Schultern.
,,Keine Ahnung, aber er meinte, es sei wichtig." erwiderte sie.
,,Jetzt?" fragte Lyan weiter.
Die weißhaarige Alpha nickte kurz.
Lyan seufzte.
,,In Ordnung, dann geh ich kurz zu ihm. Kannst du das allein?" fragte er an mich gerichtet.
Ich nickte aufmunternd.
,,Na klar, geh nur." erwiderte ich.
Lyan lächelte noch einmal, dann lief er in schnellen Schritten los zu dem Haus, in dem der Chef der Assassinen wohnte.
Ich sah ihm nach.
,,Was denkst du, worüber der Chef mit ihm reden will?" fragte ich Noëlle.
Diese zuckte wieder die Schultern.
,,Ich habe keine Ahnung. Aber ich denke nicht, dass es um eure Beziehung geht, falls dir das Angst macht." meinte sie.
Ich schüttelte leicht den Kopf.
Darüber hatte ich gar nicht nachgedacht.
Noëlle schmunzelte.
,,Und? Wie war es mit Lyan?" fragte sie plötzlich.
Ich drehte den Kopf zu ihr und sah sie mit großen Augen an.
Wusste sie etwa, dass wir Liebe gemacht hatten?!
Nein, das konnte unmöglich sein!
,,Es war schön." erwiderte ich nur.
Die weißhaarige Alpha hob eine Augenbraue.
,,Dai, ich weiß, dass ihr Sex hattet. Deine Pheromone verraten so einiges." meinte sie.
Ich riss die Augen auf.
Oh mein Gott!
Sie war so...widerlich!
,,D-Dann schnüffel doch nicht an meinen Pheromonen! Das ist ja widerlich!" fauchte ich sie an.
Meine Schwester grinste.
,,Komm, das ist doch ganz natürlich. Außerdem hast du mich noch vor einigen Tagen noch gefragt, wie es ist mit einem Omega zu schlafen. Es war so klar, dass ihr es sehr bald tun würdet." erwiderte sie.
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust.
,,Warum kann man das denn riechen? Das ist ja schlimm! Jetzt weiß ja jeder, dass wir das getan haben!" fluchte ich vor mich hin.
Noëlle lehnte sich zurück.
,,Man erkennt es nur, wenn man deine normalen Pheromone kennt, also wird es den anderen nicht auffallen." erklärte sie.
Das erleichterte mich etwas.
Ich nahm den Kochlöffel aus der Suppe.
Sie war fertig und bereit für die Kinder.
,,Hilfst du mir beim rein tragen?" fragte ich meine Schwester.
Diese nickte, nahm ein Geschirrtuch und hob den Kochtopf aus den Angel nüber dem Feuer, während ich den Löffel und die Kräuter rein trug.
Im Haus angekommen stellte Noëlle den Topf auf einen Untersetzer.
,,Du musst dich für deine sexuellen Aktivitäten nicht schämen, das weißt du." meinte sie.
Ich nickte leicht.
,,Ich weiß, ich weiß. Es ist nur so komisch und so neu. Ich meine, vorgestern war ich noch ein Omega, der Angst hat, er könnte Lyan körperlich nicht gefallen. Heute bin ich in seinen Augen ein Gemälde." erwiderte ich.
Die weißhaarige Alpha schmunzelte.
,,Ein Gemälde? Ein ungewöhnliches Kompliment." meinte sie.
Ich antwortete darauf nicht.
Ich mochte dieses Kompliment von ihm.
Es war sein Kompliment, nur für mich.
Und es berührte mich irgendwie.
Durch Lyans Worte fühlte ich mich besonders.
Als hätte ich in seinen Augen einen Wert, den niemand beschreiben konnte.

𝕾𝖓𝖔𝖜 𝖋𝖆𝖑𝖑𝖎𝖓𝖌 (Omega X Omega) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt