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,,Es tut mir leid was passiert ist. Er hat mir versprochen, dass er dir nicht weh tut." Er zuckt mit den Schultern und leckt mit seiner Zunge über seine Lippe. ,,Das ist alles meine Schuld." Kurz lacht Mateo bitter auf und verstummt dann wieder. ,,Nichts von all dem ist deine Schuld. Ich habe dir eine verpasst und wie ich sehen kann war der Schlag ziemlich fest." Ich nicke. ,,Mach dir keine Sorgen, die Menschen die mich so behandeln wie Milan haben schon irgendwie Recht." Verwirrt schaue ich ihn an. Ist das jetzt sein Ernst? ,,Das stimmt nicht. Jeder Mensch sollte respektvoll behandelt werden." Nachdem ich ihm sein ganzen Gesicht vorsichtig gewaschen habe, kann man die einzelnen Platzwunden sehen. Eine an der Lippe und die andere auf der Wange unter seinem linken Auge. Vorsichtig creme ich die Wunden ein und stehe danach wieder auf. ,,Du solltest wieder zu deinem Mann gehen. Ich bin mir sicher er will dich lieber bei sich haben als bei mir." Ich verdrehe die Augen und räume alles wieder weg. ,,Was Milan will ist mir egal, er hört auch nicht auf mich, also wieso sollte ich nach seiner Pfeife tanzen?"
Zusammen gehen wir wieder in die Küche, wo Lori und Shane schon auf uns warten. ,,Er hat dich ganz schön zugerichtet." Shane fährt Mateo durch die Haare und alles scheint wieder gut zu sein. Anscheinend kann hier keiner seine Meinung gegen Milan sagen. Traurig wie er hier jeden so im Griff hat.
Plötzlich wird die Tür geöffnet und Milan kommt herein. Na toll, das auch noch. Es klebt immer noch das Blut von Mateo auf seinen Knöcheln und auf seinem Oberkörper. Was soll das jetzt wieder? Will er jedem zeigen, dass er jemanden verprügeln kann? Lori und Shane unterhalten sich, als wäre nie etwas passiert, während mein Mann Mate ein paar böse Blicke zuwirft. Ich halte diese Stimmung hier nicht mehr lange aus. Ich stehe auf und gehe auf Milan zu. ,,Kommst du bitte kurz mit?" Augenverdrehend nickt er und verlässt nach mir die Küche. Er schiebt mich in einen anderen Raum hinein und ich schaue mich um. Eine Abstellkammer? Wirklich jetzt? Wenigstens hat die kleine Kammer ein Fenster, da ist es nicht ganz so dunkel. Milan nimmt mein Gesicht in seine Hände und dreht meinen Kopf zu sich. Und schon habe ich seine Lippen auf meinen. Ein zarter Kuss voller Gefühle. Langsam küsse ich ihn zurück, löse mich aber schnell wieder.
,,Wieso hast du Mateo so verprügelt, du hast gesagt du tust ihm nicht weh." Er seufzt und lehnt sich an der geschlossenen Tür hinter sich an. ,,Ja, und ich habe auch gesagt, dass du nicht so naiv sein sollst." Da ich nicht weiß wie ich das Thema am besten angehen sollte, schweigen wir uns für einen Moment gegenseitig an. ,,Du solltest dir das Blut abwaschen." Außerdem stinkt er nach Schweiß aber das sage ich ihm jetzt besser nicht. Er kommt mir immer näher und legt seine Hände auf meiner Hüfte ab. ,,Du kannst mir dabei helfen." flüstert er in mein Ohr und küsst meine Haut darunter. Ich neige meinen Kopf ein wenig zu Seite, damit er besser ran kommt. Eigentlich bin ich nicht deswegen hier. Wir sollte zuerst darüber reden was passiert ist. Nicht nur wegen Mateo sondern auch wegen dieser blonden Frau. Obwohl seine zarten Küsse süchtig machen, gehe ich einen Schritt nach hinten, um mich von ihm zu lösen. ,,Wir sollten zuerst klären was die letzten Tage passiert ist." Er seufzt, nickt aber dennoch. ,,Wer war diese Frau im Hotel?" Genervt schaut er mich an. ,,Müssen wir jetzt wirklich darüber reden?" Ich nicke und fordere ihn zum reden auf. ,,Sie ist eine alte Bekannte, wegen ihr musst du dir keine Sorgen machen." Eine alte Bekannte die er zufällig in unserem Hotel trifft und das auch noch mitten in der Nacht. Denkt er wirklich ich glaube ihm das? ,,Woher wusste sie, dass du dort warst. Außerdem hatte sie ein wunderschönes Abendkleid an, also erzähl mir nicht, dass es Zufall war." Genervt rauft er sich durch seine Haare. ,,Was willst du hören von mir, Samira? Ich kenne sie schon seit ungefähr zehn Jahren und sie wusste, dass ich dort war, weil ich es ihr gesagt habe. Wir sind gute Freunde, mehr ist da nicht." Sie kennen sich seit zehn Jahren. Das ist ziemlich lange. Also kennt sie ihn schon seit er ein Jugendlicher ist und anscheinend ist sie so alt wie er. ,,Hattest du was mit ihr?" Die Frage ist mir so rausgerutscht aber ich muss es wissen. ,,Was tut das jetzt zur Sache?" Enttäuscht schaue ich ihn an. Eine Gegenfrage bedeutet nichts gutes. ,,Also hast du?" Obwohl mir die Antwort schon bewusst ist, hoffe ich trotzdem darauf, dass er verneint. ,,Ja, aber da ist schon lange her und das bedeutet nichts." Plötzlich wird mein Herz wieder schwer und mein Atem flach. Während ich in meinem Zimmer schlafen sollte, trifft er sich mit seinen früheren Betthäschen. Ohne etwas zu sagen will ich an ihm vorbei gehen und die kleine Kammer verlassen, doch er stellt sich mir in den Weg. ,,Lass mich durch." Wenigstens muss ich nicht schon wieder sofort los weinen. ,,Samira. Lass es mich dir erklären, von Anfang bis Ende, die ganze Geschichte." Abwartend schaut er mich an und ich nicke.
,,Sie heißt Lara und sie ist ein Jahr jünger als ich. Damals vor einigen Jahren waren wir zusammen. Lara war meine erste Beziehung aber ich verspreche dir, das wird niemals zwischen uns stehen. Sie ist selbst schon seit drei Jahren verheiratet und ich habe sie in der Nacht zu mir in das Hotel geholt, weil ich sie schon lange nicht mehr gesehen habe. Sie ist wie eine Schwester für mich, verstehst du?" Schweigend schaue ich ihn an. ,,Du hast in der Nacht in ihrem Zimmer geschlafen." Enttäuscht schaue ich auf den Boden. Die Erinnerungen sind schmerzhaft. Er drückt meinen Kopf wieder etwas in die Höhe und spricht weiter. ,,Du hast mich nicht in unser Zimmer gelassen und bevor ich auf dem Flur schlafe, schlafe ich lieber bei ihr auf der Couch. Und den Abschiedskuss, den du gesehen hast ist zwischen uns normal, wie gesagt ich mag sie so, als wäre sie meine Schwester." Eine Schwester die man gerne auch vögelt oder wie soll ich das verstehen?
,,Wann habt ihr das letzte Mal miteinander geschlafen?" Er schaut mich etwas genervt an, antwortet aber dann. ,,Wir waren 15 und 16 Jahre alt. Wir hatten für ein Jahr eine Beziehung und das war auch die einzige Zeit in der wir uns körperlich so nahe waren." Ich nicke. Glauben werde ich ihm das trotzdem nicht. Es ist mir immer noch suspekt. ,,Darf ich dich jetzt wieder küssen Mrs. Gonzalez?" Wie gerne ich ja sagen würde. ,,Nein."

Zwangsheirat mit einem Mafia Boss ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt