Erschrocken halte ich inne und sehe einen Mann vor mir stehen, der wahrscheinlich in dem selben Alter wie Milan ist. Überfordert lässt mich der Fremde wieder los und ich laufe sofort wieder weiter. Gott sei Dank hat er mich nicht festgehalten, denn Milan ist bestimmt schon hinter mir her.
Barfuß laufe ich auf das große Tor vor mir zu und muss feststellen, dass es geschlossen ist. Verdammt. Bedauerlicherweise ist es auch viel zu hoch um drüber zu klettern. Mit Tränen in den Augen schaue ich durch die Stäbe des Zauns. So knapp. Vor mir liegt meine Freiheit und ich kann ihr nicht entgegenlaufen, weil mich dieser bescheuerte Zaun daran hindert.„Du hast also auch schon gemerkt, dass du hier nicht mehr wegkommst?" Die spöttische Stimme hinter mir jagt mir einen Schauer über meinen Rücken. Tränen laufen unkontrolliert meine Wangen hinunter. Zögernd drehe ich mich um und schaue ihn verzweifelt an. „Wieso ich? Wieso tust du mir das an? Ich will zu meiner Schwester, sofort!" schreie ich ihn an und kann mich nicht mehr zurückhalten. „Das ist alles nur deine Schuld. Ich möchte dein ganzes Geld nicht. Deinen Reichtum kannst du dir sonst wohin stecken. Alles war gut bist du aufgetaucht bist. Du hast alles kaputt gemacht." Meine Stimme ist laut, bricht aber an manchen Stellen ein wenig. Das macht aber nichts, er soll sehen wie sehr ich darunter leide.
„Samira. Komm mit ins Haus." Seine bestimmende Tonlage macht mir ein wenig Angst, jedoch ignoriere ich ihn trotzdem. Soll er mich doch in sein beschissenes Haus tragen, wenn er das unbedingt will. Wie ein Kleinkind setze ich mich trotzig auf den Boden, der sich von den Sonnenstrahlen erwärmt hat. Schnaufend kommen Schritte immer näher aber ich schaue von meinen Füßen nicht auf. Wie von selbst greift er nach meiner Hand und zieht mich zu sich hoch. Mit glasigen Augen schaue ich ihn an. Milan ist immer noch nass von der Aktion mit dem Pool, hat aber inzwischen sein Shirt ausgezogen und hat auf seinen Schultern ein Handtuch liegen.
Er zieht mich mit in das Gebäude, ohne jeglicher Rücksicht auf mich. Stolpernd versuche ich seinem Tempo hinterher zulaufen, was nicht gerade einfach ist. Im Wohnzimmer stößt er mich einfach auf die Couch und lässt mich dort liegen. „Diego, pass auf sie auf."
Erst jetzt bemerke ich, dass neben mir auch jemand sitzt. Der Typ, in dem ich hineingerannt bin. Diego also. Unauffällig mustere ich ihn. Seine Haare sind hellbraun und sein Körperbau ist ähnlich breit wie bei Milan. „Du bist also Samira, die zukünftige Ehefrau von meinem Cousin. Wie süß." Ich bin mir nicht sicher ob er das gerade ernst meint. Er scheint jedenfalls nicht so ein Arschloch wie Milan zu sein. Auf seine Aussage nicke ich nur. „Du solltest meine Frau, Carla treffen. Ihr würdet euch gut verstehen." grinst mich der junge Mann an. Wieso sollte ich seine Frau kennenlernen wollen? Das einzige was ich möchte ist, dieses Grundstück zu verlassen.
„Sie wird Carla erst kennen lernen, wenn wir schon verheiratet sind." Antwortet plötzlich Milan hinter uns. Ich drehe mich zu ihm und merke, dass er sich umgezogen hat. „So weit wird es nicht kommen. Ich werde dich nämlich nicht heiraten." trotzig verschränke ich meine Arme vor der Brust. Wütend kommt Milan auf mich zu. „Entweder du heiratest mich freiwillig oder ich werde dich bei unserer Hochzeit mit Handschellen an mich ketten, deine Entscheidung." Entsetzt schaue ich ihn an. Wie bitte? Bevor ich jedoch antworten kann unterbricht uns Diego. „Leute entspannt euch wieder. Milan hol mir bitte etwas zu trinken und lass dir ruhig Zeit dabei." Ohne Widerworte dreht sich Milan um und verlässt uns wieder.„Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst, meiner Frau ging es damals nicht anders. Aber versuche ihm zu vertrauen und mach das beste daraus. Die Hochzeit kannst du sowieso nicht verhindern. Die einzige Möglichkeit die dir bleibt ist, du lernst Milan näher kennen und verliebst dich in ihn. Glaub mir, früher oder später liebst du ihn. Du hast keine andere Wahl, immerhin wohnst du jetzt hier mit ihm und das wird sich auch nicht so schnell ändern." Verstört schaue ich ihn an. Er hat seine Frau auch gezwungen ihn zu heiraten? Bevor ich antworten kann kommt auch Milan schon wieder mit zwei Gläser Wasser. Eines drückt er Diego in die Hand und das andere gibt er mir.
„Wenn mir schon keine andere Wahl bleibt, möchte ich einen Heiratsantrag und einen Verlobungsring." Rutscht es aus mir heraus und Milan schaut mich erstaunt an. „Also bist du doch noch zur Vernunft gekommen." grinst er und nickt Diego dankend zu.
„Und ich möchte meine Schwester so oft besuchen wie ich möchte. Meine Eltern ziehen in eine schönere Wohnung und meine Familie wird bei meiner Hochzeit dabei sein." stelle ich klare Anforderungen.
„Die Wohnung für deine Eltern habe ich schon gekauft, sie werden morgen einziehen. Von mir aus kannst du deine Schwester sehen aber sie kommt hier her und du verlässt mein Haus nicht ohne einer Begleitperson." Ich versuche mich mit dem Gedanken hier zu leben auseinanderzusetzen und er schränkt mich sofort wieder ein und stellt Regeln auf. Wie soll das nur funktionieren?„Gut Freunde, man sieht sich, spätestens auf der Hochzeit." grinsend zwinkert mir Diego zu, als Antwort kann ich nur die Augen verdrehen. Ein Idiot. Freiwillig heirate ich Milan trotzdem nicht. Mein zukünftiger -Wohl oder übel- Mann begleitet seinen Cousin noch vor die Tür, während ich in das Zimmer gehe, in dem ich aufgewacht bin.
Ob hier noch irgendwo andere Klamotten, als dieser Pyjama sind? Ich öffne alle Schränke, kann aber kein einziges Kleidungsstück finden. Wo hat dieser Mensch seine Kleidung? Verwirrt fahre ich mir durch meine schwarzen Haare.„Suchst du etwas?" Erschrocken zucke ich zusammen und drehe mich ertappt um. Mit verschränkten Armen lehnt er am Türrahmen und beobachtet mich. „Eh, andere Kleidung?" frage ich verlegen und zeige auf das babyblaue Outfit, welches ich immer noch trage. Ohne ein Wort zu sagen öffnet er eine Tür und bittet mich hinein. Ein begehbarer Kleiderschrank! Ich habe eher männlichere Klamotten erwartet, soetwas wie Anzüge aber es sind auch viele Kleidungsstücke für Frauen dabei. Mit großen Augen schaue ich mich um. Kleider, Röcke, T-Shirts, Bikinis, Unterwäsche und viele verschiedene Schuhe. Wow. Ich bin geflasht.
„Meine Bediensteten haben das für dich besorgt, deine Größe war nicht sonderlich schwer herauszufinden." meldet sich mein zukünftiger Mann zu Wort.
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Zwangsheirat mit einem Mafia Boss ✔️
Ficção AdolescenteWie würdest du reagieren, wenn du einen fremden jungen Mann heiraten müsstest, damit du deine Familie über Wasser halten kannst? ----------------------- Samira ist 18 Jahre jung und somit volljährig. Obwohl sie keinen Abschluss hat ist sie sehr sch...