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Das scheint jetzt wohl mein neues Leben zu sein. Immer kontrolliert zu werden und keine Freizeit alleine, das ist anscheinend mein neuer Lifestyle. Aber wenigstens darf ich hinaus gehen und muss nicht mehr den ganzen Tag im Haus verrotten. Einer von Milans Typen läuft mir die ganze Zeit auf Schritt und Tritt hinterher. Warum ich alleine nicht rausgehen darf verstehe ich immer noch nicht aber okay, ändern kann ich es sowieso nicht. 

Nach ein paar Minuten kommen wir an einem kleinen Café an, dort hole ich mir einen Kakao zum mitnehmen. Mein Bodyguard bezahlt den Kakao und verlässt mit mir wieder das Gebäude. Nach weiteren Minuten kommen wir an einem großen Park an. Wieso hat mir Milan nie dieses Stadtviertel gezeigt? Ich kenne mich hier gar nicht aus aber ich bin mir sicher, dass dieser Park mein Lieblingsort wird. Er ist wunderschön groß und hat einen kleinen Teich in der Mitte. Am Ufer des Teiches setze ich mich in die Wiese und schaue den Enten beim Schwimmen zu. Mein Aufpasser steht wie ein steifer Pfosten da und behält mich und die Gegend um uns herum im Auge. Als ob mir hier jemand etwas antun würde, immerhin laufen auch noch genug andere Leute hier rum. 

,,Wieso setzen Sie sich nicht zu mir?" Ich weiß, ich wollte alleine sein aber seine Präsenz macht mich etwas nervös hinter mir. Normalerweise sieze ich Milans Angestellten auch nicht aber der Typ schüchtert mich ein wenig ein. Er rümpft nur die Nase und schaut sich wieder um. Hat der Watte in den Ohren oder ignoriert er mich mit Absicht? ,,Milan hat gesagt du musst mir alle Wünsche erfüllen, also setz dich bitte neben mich und sag mir wie du heißt." Süß lächle ich ihn an und er beachtet mich wieder nicht. Was ist sein Problem? ,,Okay, dann werde ich meinen Mann anrufen und ihm sagen das Sie Ihren Job wohl nicht ernst nehmen." Noch bevor ich seine Nummer wählen kann kommt mein Bodyguard widerwillig zu mir und setzt sich zu mir. ,,Der Boss hat mir gesagt das wir nur das nötigste besprechen dürfen." Der Boss, wie komisch das klingt. Schon die Tatsache das der Mann neben mir älter ausschaut als Milan ist lächerlich. Wieso arbeiten so alte Menschen für ihn beziehungsweise wieso ist Milan der Boss, wenn er noch so 'jung' ist? ,,Gut, und ich bin seine Frau, also habe ich wohl auch die Erlaubnis mitzureden, immerhin geht es hier auch um mich." Er seufzt. ,,Ich heiße Tom und du musst mich nicht siezen." Na geht doch, jetzt weiß ich wenigstens wie er heißt. ,,Ich würde gern ein Gespräch führen, das zwischen uns bleibt. Milan muss davon nichts erfahren." Zögernd nickt er und schaut sich nochmals kurz um. Der scheint auch paranoid zu sein. ,,Wieso arbeitest du für ihn?" Verwirrt schaut er mich an und ich mustere ihn erst jetzt so richtig. Tom hat nur am Rand seines Kopfes graue kurze Haare, oben hat er eine Glatze. Mit seiner aufrechten, angespannten Haltung und der schwarzen Kleidung wirkt er sehr bedrohlich. ,,Jeder der für die Mafia arbeitet hat seine Gründe." Mafia? Was? Ich wusste das die Lage ernst ist aber WAS? Geschockt schaue ich ihn an und weiche ein Stück zurück. Plötzlich verändert sich sein Gesichtsausdruck ebenso zu schockiert und panisch. Er weiß nicht, dass ich das noch nicht wusste. Milan wird ihn umbringen. ,,Oh Gott, er hat dir das noch nicht gesagt?" Perplex starrt er mich an und schluckt stark. 

Kurz vor unserem Haus bleibe ich noch kurz stehen und halte Tom zurück. ,,Wir sagen Milan nichts, er wird es nicht herausfinden. Das bleibt einfach unser Geheimnis und keinem passiert etwas." Die Stimmung zwischen uns ist mehr als angespannt und erdrückend. Tom hat jetzt ziemlich große Schuldgefühle und wie ich sein Auftreten im Moment deuten kann, hat er auch Angst vor Milan. Zögernd nickt er und öffnet mir dann das Tor zu unserer Hauseinfahrt. Ich verabschiede mich noch kurz vor ihm und gehe in das Haus hinein. Deswegen können wir auch nicht mit einem Passagierflugzeug fliegen. Durch die ganzen Sicherheitskontrollen würde er auffliegen und sofort in ein Gefängnis kommen. 
Seufzend hänge ich den Cardigan wieder zu seinem Platz zurück und gehe in die Küche. ,,Und? Wie war's?" Erschrocken drehe ich mich. Ich habe eigentlich erwartet, dass ich alleine bin. ,,Es war sehr angenehm." Angespannt drehe ich mich wieder um und schlage ein Ei in die Pfanne. Das Tom das mit der Mafia verraten hat erwähne ich nicht. Generell will ich nicht mit Milan jetzt über den heutigen Nachmittag reden. ,,Tom und Omar fliegen morgen mit uns mit. Ich will das du zu ihnen nett bist." Ungläubig schaue ich ihn an. Ich bin zu seinen Angestellten netter als zu ihm selbst. ,,Hast du mit Tom geredet als ihr zusammen unterwegs ward?" Flüchtig nicke ich und wende mein Spiegelei. ,,Und über was?" Muss er so neugierig sein? Im Endeffekt platzen dann Sachen aus mir heraus, die ich gar nicht erwähnen will. ,,Hör auf mich auszufragen. Leb damit das ich selbst auch ein Privatleben habe." Gereizt lege ich das Ei mit Schwung auf meinen Teller. Mit einem Stück Weißbrot setze ich mich an den Tisch und fange an zu essen. ,,Sei nicht so frech zu mir!" Provozierend schaue ich ihn an ,,Sonst was?" Siegessicher lächle ich ihn an. Gereizt stützt er sich auf dem Tisch an und flüstert mir in mein Ohr. ,,Ich würde an deiner Stelle aufpassen was du sagst. Du bist meine Ehefrau, also kann ich auch mit dir machen was ich will." Kurz weicht mir meine ganze Farbe aus dem Gesicht. Als ob er mir etwas antun würde. Wenn er mir weh tun wollen würde, hätte er mich nicht geheiratet. Und wenn ich ihm egal wäre, würde er nicht immer einen seiner Leute mit mir mitschicken. Also unterm Strich ist das eine leere Drohung, die ihren Zweck aber leider nicht erfüllt, weil ich weiterhin so Temperamentvoll sein werde und er kann rein gar nicht dagegen unternehmen. 

Zwangsheirat mit einem Mafia Boss ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt