,,Pack deine Sachen." Milan schmeißt einen Reisekoffer zu mir auf das Bett. ,,Was? Wieso?" Genervt setze ich mich auf. Seit der Geschichte mit den Geschlechtspartnern haben wir nicht mehr geredet. Besser gesagt, ich bin ihm aus dem Weg gegangen. ,,Wir fahren in die Dominikanische Republik."
„Und was machen wir dort?" Auf so langweilige Geschäftsreisen habe ich keine Lust. Da bleibe ich lieber alleine zu Hause und schlage mir hier die Zeit tot. „Das was alle frisch verheirateten Ehepaare machen. Flitterwochen." Er grinst mich kurz an, packt dann aber seine Sachen in einen anderen Koffer. „Für wie lange?" Lieber würde ich mit Carla und Mira einen Mädchentrip machen. Hoffentlich bleiben wir nicht lange. Die ganze Zeit alleine mit Milan zu sein wird mich noch umbringen.
„Zwei Wochen. Nur du und ich, so kommen wir uns vielleicht wieder näher." Genervt laufe ich zu unserem Kleiderschrank. Dieser Urlaub wird die reinste Katastrophe, als ob wir uns dadurch näher kommen würden. Wir halten das ganz schon hier nicht aus, in einem Hotelzimmer wird das wohl kaum besser sein. Schlecht gelaunt schmeiße ich ein paar Bikinis, Tops und Hosen in meinen Koffer. Unterwäsche, Schuhe und Hygieneartikel kommen oben drauf. Milan packt sich auch Anzüge ein. Ich halte in meiner Bewegung inne. ,,Sind das wirklich Flitterwochen oder ist das eine Geschäftsreise?" Ich verschränke meine Arme und schaue ihm beim Packen zu. ,,Kann sein, dass ich dort jemanden treffe. Aber vielleicht will ich auch nur mit dir schön essen gehen. Nimm dir ein paar schöne Kleider mit." Ich werde gleich wieder auspacken. Meine Laune ist so schlecht, dass ich mich nicht einmal selbst aushalte. Ich lasse meine Klamotten einfach fallen und gehe in das Badezimmer. Das einzige was da helfen kann ist ein Entspannungsbad mit ein paar Kerzen und Lavendel, das beruhigt mich ein wenig.Ich lasse mir warm dampfendes Wasser ein und schütte ein Bademittel dazu, damit es richtig schäumt. Räucherstäbchen mit Lavendelgeruch und Kerzen kommen an den Rand der Wanne. Ich lege mir frische Unterwäsche und einen Bademantel zurecht und gehe dann zu Milan, der schon wieder in der Küche steht und telefoniert. Ohne das er mich bemerkt, bleibe ich bei der vorletzten Stufe stehen und lausche. Wenn er das bemerken würde, würde er mich wieder anschreien. Ich bin mir dieser Konsequenzen bewusst, trotzdem will ich wissen um was es geht.
,,Du kennst den Ablauf, wenn er nichts sagen möchte, dann quält ihn ein wenig. Er hat es sowieso verdient zu leiden."
Mit wem redet er? Und vor allem über wen? Kein Mensch hat es verdient gequält zu werden. Ich wusste schon von Anfang an, dass Malin Dreck am Stecken hat, aber das er so etwas tun würde hätte ich nie gedacht. Etwas Panik steigt in mir hoch, dennoch halte ich meinen Atem an und versuche mich zu beruhigen.
,,Ich habe dafür keine Zeit. Samira und ich fliegen morgen weg also krieg das wieder auf die Reihe, immerhin bist du derjenige der den Auftrag verbockt hat. Versuche ihn aber am Leben zu lassen." Genervt seufzt Milan und schon kann ich Schritte hören. Schnell will ich wieder lautlos nach oben laufen, höre dann aber wie Milan meinen Namen sagt. Ertappt drehe ich mich um und schaue in das wütende Gesicht von meinem Ehemann. ,,Hat dir niemand beigebracht, dass lauschen anderer Leute unhöflich ist?" Wurde ihm nicht beigebracht nicht einfach fremde Mädchen zu heiraten?
,,Wir sind aber verheiratet. Deine Probleme gehen mich also sehr wohl etwas an und würde ich nicht lauschen, dann würde ich nichts von all dem mitbekommen." Er kommt die restlichen Stufen zu mir hoch und bleibt unterhalb stehen, damit er auf meiner Augenhöhe ist. ,,Ich möchte aber nicht, dass du solche Gespräche mithörst. Je mehr du weißt, desto eher bist du gefährdet. Bitte sag mir was du alles gehört hast." Verwirrt lege ich meine Stirn in Falten. ,,Ich habe nur gehört, dass jemand seinen Auftrag verbockt hat." Den Rest verschweige ich ihn lieber. Ich will dieses ganze Drama gar nicht. Milan bringt mir bis jetzt nur Probleme. ,,Gut, dann geh wieder in unser Zimmer, ich muss jetzt los und komm erst später wieder." Er lässt mich schon wieder alleine, unglaublich. Eigentlich dachte ich, dass es besser wird, sobald wir verheiratet sind aber da lag ich wohl falsch.Ohne mich von ihm zu verabschieden gehe ich wieder in unser Badezimmer und ziehe mich aus. Mein Handy nehme ich mit in die Badewanne und rufe Mira an. Sie muss wissen was Milan im Schilde führt, immerhin arbeitet sie schon eine Weile für ihn und kennt ihn auch besser als ich. Ich bin mir nicht einmal sicher welchen Beruf er ausübt. Über solche Themen reden wir kaum.
Nach ein paar Sekunden warten, meldet sich auch schon. ,,Hey Samira, was gibt's?" Ich seufze. Ob das richtig ist sie über Milan auszufragen? Aber welche andere Wahl habe ich, wenn er nicht freiwillig mit mir darüber redet?
,,Hallo, Mira. Ich wollte dich etwas über Milan fragen. Weißt du wie er Geld verdient?" Frage ich sie direkt, weil ich nicht um den heißen Brei herum reden will. ,,Naja, Milan hat nie direkt mit mir darüber gesprochen aber ich habe ein paar Sachen mitbekommen." Anscheinend vertraut er Mira genau so wenig wie mir. ,,Und was hast du so von ihm gehört?" Sie bleibt kurz still bevor sie laut ausatmet. ,,Samira, ich kann dir das nicht sagen, das ist Milan's Aufgabe und nicht meine. Tut mir leid." Geschockt schaue ich den Schaum vor mir in der Wanne an. Ist das ihr Ernst? Ich dachte wir sind Freunde. ,,Du bist meine Freundin... wieso nimmst du ihn dann in Schutz?" Gekränkt setze ich mich auf und umarme meine Beine mit meiner linken Hand. Ich dachte ich kann auf Mira vertrauen. ,,Ich nehme ihn nicht in Schutz. Du musst mich auch verstehen, Milan ist quasi mein Boss. Ich kann hinter seinem Rücken nicht über ihn mit dir reden, so funktioniert das nicht." Ohne noch etwas zu sagen drücke ich sie einfach weg. Ich wähle Carla's Nummer, vielleicht will sie mir helfen.
,,Hello, girl. Wie geht's dir?" Sofort muss ich wieder grinsen, sie hat eine sehr ansteckende gute Laune. ,,Hey! Mir geht's halbwegs gut aber ich muss dich etwas fragen..." Ein verwirrtes 'ok' höre ich am Ende der Leitung, also frage ich genau das gleiche was ich auch schon Mira gefragt habe. ,,Ich kann dir dazu nicht viel sagen. Du solltest das Milan fragen, wenn er gut gelaunt ist, dann erzählt er dir das bestimmt." Genervt verdrehe ich die Augen. ,,Wieso wollt ihr mir nicht helfen? Mira wollte mir auch nichts sagen." Meine Freundin seufzt und atmet tief ein und aus. ,,Würde ich es dir sagen, würde Milan mich zur Sau machen. Das ist eine Sache zwischen euch zwei und ich will mich da echt nicht einmischen. Wenn er weiß das du bereit dafür bist wird er es dir sagen." Genervt verabschiede ich mich von ihr und lege auf. Das ist doch lächerlich.
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Zwangsheirat mit einem Mafia Boss ✔️
Teen FictionWie würdest du reagieren, wenn du einen fremden jungen Mann heiraten müsstest, damit du deine Familie über Wasser halten kannst? ----------------------- Samira ist 18 Jahre jung und somit volljährig. Obwohl sie keinen Abschluss hat ist sie sehr sch...