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Als ich wieder wach werde fährt direkt ein starker Schmerz durch meinen Kopf. Auch mein Bauch fühlt sich unwohl an. Überfordert blinzle ich öfters und setze mich auf. Zumindest versuche ich es aber es funktioniert nicht. Meine Hände sind an etwas gefesselt.
Panisch schaue ich mich um und erkenne, dass ich wieder in Milans Schlafzimmer bin. Verdammt! Bin ich nicht erst weggelaufen? Wieso bin ich schon wieder hier und wie hat er mich gefunden?
Ich war am Strand. Ein Junge kam zu mir. Mateo, wenn mich nicht alles täuscht. Er muss es gewesen sein. Er hat mir so ein Tuch vors Gesicht gehalten! Bestimmt ist er daran Schuld, das ich wieder hier bin. Ich werde ihn umbringen!
Wütend versuche ich die Handschellen vom Bett zu lösen, doch es passiert nichts. Das einzige was ich damit erreiche ist, dass meine Handgelenke rot werden und schmerzen.
Ich werde nicht nur Mateo umbringen sondern auch Milan. Gereizt bleibe ich wie ein Häufchen Elend auf dem Bett liegen. Etwas anderes bleibt mir auch nicht über.
Plötzlich wird die Tür aufgerissen und ich erschrecke mich fast zu Tode. Der Teufel höchstpersönlich betretet das Zimmer und schaut mich gleichgültig an. Milan verschränkt seine Hände und lehnt sich am Türrahmen an. „Lernst du jemals aus deinen Fehlern?" Das ist ihm jetzt also am wichtigsten? Ich liege an einem Bett gefesselt und ihn interessiert es ob ich aus meinen Fehlern lerne.
„Nein. Ich werde vermutlich nie aufhören versuchen abzuhauen. Du bist ein schrecklicher und grausamer Mann. Niemals würde ich freiwillig bei dir bleiben!" Meine Stimme ist laut und unüberhörbar. Das Gesicht von dem Mann mit gegenüber verhärtet sich und er schaut grimmig zu mir hinunter. Herablassend schauen und Mädchen entführen, zwei Dinge die er anscheinend besonderes gut kann.
Milan kommt auf mich zu und packt meinen rechten Fußknöchel. Vor Schreck keuche ich kurz auf, schaue ihn aber nicht an. „Mach mich los!"
„Denkst du wirklich ich mach den selben Fehler noch einmal? Ich habe es auf die nette Art versucht aber du wolltest nicht, also mache ich es jetzt auf die harte Tour!" Er drückt meinen Knöchel etwas, was mich aufwimmern lässt. Arschloch.
„Die nette Art? Du hast mich in deinem beschissenen Haus eingesperrt ohne Kontakt zur Außenwelt und du behauptest das wäre die nette Art gewesen? Was bist du nur für ein Psychopath?" Mit Tränen in den Augen schreie ich ihn an. Während in mir alles nur so vor Wut kocht, bleibt er erstaunlicherweise entspannt.
„Ich diskutiere nicht mit dir. Du wirst mich in zwei Tagen heiraten ob du willst oder nicht." Er setzt sich neben mich und holt einen kleinen Schlüssel aus seiner Hosentasche. „Wenn du aus den Handschellen willst, dann versuche es." er legt den Schlüssel neben sich hin und verlässt wieder den Raum. Will er mich eigentlich verarschen? Ich raste gleich aus. Durch die angestaute Wut und Verzweiflung lasse ich einen kurzen Schrei aus meinen Lungen. Ich hasse diesen Mann!

Das kleine Metallding ist ungefähr auf Bauchhöhe. Wenn ich hier jetzt bis zu meiner Hochzeit vergammeln muss schreie ich so laut, bis mich irgendjemand hört. Ich versuche mit vollen Körpereinsatz den Schlüssel näher zu meinen Händen zu bringen, damit ich mich befreien kann. Das klingt aber alles leichter als es eigentlich ist.

Ich habe zwar jegliches Zeitgefühl verloren aber ich bin mir sicher, dass ich ein paar Stunden gebraucht habe, um mich zu befreien. Die Handschellen schmeiße ich durch den Raum, an die nächste Wand. Ich laufe auf die Tür zu und will sie öffnen. Sie geht nicht auf. Verzweifelt lasse ich meinen Kopf gegen die Tür fallen. Wieso muss er mir mein Leben so schwer machen?
Eine einzige Chance bleibt mir noch. Ich muss aus dem Fenster springen. Ich öffne das Fenster und klettere hinaus auf das Fensterbrett. Das alles wäre einfacher wenn ich nicht so eine starke Höhenangst hätte. Super.
Leicht gehe ich in die Knie um mich auf das Fensterbrett zu setzen, dann wirkt es gar nicht mehr so hoch. Das versuche ich mir zumindest einzureden.
Ich kneife meine Augen zusammen und lasse mich fallen. Nach wenigen Sekunden lande ich wieder auf den Boden. Dummerweise bin ich aber mit meinem rechten Fuß umgeknickt und hoffe einfach, dass nichts gebrochen ist. Zischend richte ich mich auf und humple auf das große Tor zu. Wie soll ich da rüber klettern können?
„Du hast es aus deinem Zimmer geschafft, beeindruckend." Erschrocken drehe ich mich um und sehe Diego an der Hausmauer lehnen. Wieso ist er eigentlich so oft hier?
„Bitte hilf mir!" flehe ich ihn an und gehe -so gut es geht- auf ihn zu. „Bist du bescheuert? Milan würde mich töten, wenn ich das tun würde." Wieso will mir keiner helfen? Pure Verzweiflung macht sich schon wieder in mir breit und ich kann meine Tränen nicht zurück halten. Was soll nur aus mir werden.
Unerwartet nimmt mich Diego in den Arm und streicht über meinen Rücken.
„Wir reden jetzt einfach gemeinsam mit ihm okay? Er wird dir nichts antun, versprochen." Ich verneine und schlage ihm leicht auf die Brust. „Er hat mir schon genug angetan! Er hat mir meine Familie genommen, mein altes Leben und meine Freiheit. Er hat mich schon alles genommen was ich hatte." Meine Tränen wurden immer mehr und Diego drückt mich noch näher an sich.

Nachdem ich mich etwas beruhigt habe und meine Tränen weggewischt habe, gehen Diego und ich ins Wohnzimmer. Ich setze mich auf die Couch während Diego mir ein Glas Wasser bringen möchte.
Leise kann ich Schritte wahrnehmen und drehe meinen Kopf in die Richtung. Milan und Mateo. Dieser Anblick bringt mich total aus der Fassung und ich gehe auf die beiden Männer los.
„Du Arschloch. Wieso hast du mich wieder hier her gebracht? Sieh mich doch an. Du hast mein Leben versaut du Arschgeige." Mit meiner Faust schlage ich zuerst auf sein Gesicht und dann in seinen Bauch. Wie bei einem Boxsack lasse ich meiner ganzen Wut freien Lauf.
Natürlich lässt mein künftiger Ehemann das Ganze Spektakel nicht lange zu und zieht mich an meiner Hüfte von Mateo weg. Auch Diego schreitet nun dazwischen und zieht mich wieder auf die Couch.

Zwangsheirat mit einem Mafia Boss ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt