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Es ist fünf Uhr morgens und ich sitze mit Milan, Tom, Omar und einem Fahrer Namens Charlie im Auto. Tom und Omar sitzen in der zweiten Reihe des großen Autos und fliegen später auch mit in unseren Urlaub. Milan und ich sitzen hinten, in der letzten Reihe. Wieso wir so früh losfahren ist mir sowieso auch ein Rätsel. Wir fahren mit einem dämlichen Privatjet und Milan hält es für nötig mich um halb vier Uhr morgens aufzuwecken. Wenn er das noch einmal macht dann scheuer ich ihm eine. Früh aufstehen war noch nie mein Ding und das wird er auch nicht an mir ändern können.
Gelangweilt und müde lasse ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe fallen und schaue hinaus. Es ist gar nicht mehr so dunkel draußen, wie ich angenommen habe. Wenn wir in unserem Hotelzimmer ankommen und ich dann nicht schlafen darf, werde ich ausrasten. Ich bin furchtbar müde und kann kaum noch meine Augen offen halten. Milan sitzt die ganze Zeit neben mir und telefoniert mit irgendwelchen Leuten. Ständig wird seine Stimme leiser und wieder lauter, verwendet andere Wörter als normalerweise und wirkt generell etwas angespannt. Seine ganzen Kraftausdrücke versucht er so gut wie möglich zu unterdrücken, um sie nicht in meiner Gegenwart zu sagen.

Nach einigen Stunden sind wir endlich in Punta Cana angekommen. Genauer gesagt stehen wir vor dem Hotel. Eigentlich dachte ich das Milans Haus schon groß, modern und schön ist, aber dieser Luxus hier ist der Wahnsinn. Das Hotel hat eine große Poolanlage, verschiedene Entspannungsräume und natürlich einen Zugang zum Strand. Milan regelt das Ganze für uns an der Rezeption und zusammen gehen wir in Richtung unsers Zimmers.
„Ah, Milan kommt uns persönlich besuchen und hat auch noch eine reizende Frau an seiner Seite." Verwirrt schaue ich den Mann vor uns an. Milan lacht und umarmt den fremden kurz. Wie oft war er schon hier wenn er die Angestellten kennt? „Juan, schön dich zu sehen. Das ist meine wunderschöne Frau, Samira." Gezwungenermaßen strecke ich dem Angestellten meine Hand entgegen, die er nickend annimmt. Milan und dieser Mann reden noch kurz, verabschieden sich dann aber wieder schnell.
„Wie oft warst du schon hier, dass du sogar die Angestellten kennst?" Sobald der Typ weg ist, muss ich natürlich meine Neugierde stillen. „Schätzchen, das Hotel gehört mir, genauso wie zwei andere hier in der Gegend. Juan ist einer meiner ältesten Angestellten und ein guter Freund." Wie bitte? Ich glaube ich höre nicht richtig? Wie kann man ein Mafiaboss und ein Hotelführer gleichzeitig sein? Erstaunt gehe ich Milan hinterher, der uns zu unserem Zimmer führt. Er öffnet die Tür und sofort stockt mir der Atem. Das ist kein normales Zimmer, das ist eine Suite. Der Raum ist groß und hell eingerichtet. Das Bett steht in der Mitte des Randes und wir haben einen tollen Ausblick auf das Meer. Auch das Badezimmer ist wahnsinnig groß und wir haben hier eine Dusche und eine Badewanne, wie bei Milan zu Hause. Müde lasse ich mich auf das Bett fallen und schließe die Augen.

,,Hast du keinen Hunger?" Abwesend zucke ich mit meinen Schultern. Eigentlich bin ich schon hungrig aber die Müdigkeit überwiegt. ,,Wir können uns etwas auf das Zimmer bestellen lassen, wenn du möchtest." Ist eigentlich eine gute Idee, dann muss ich mich nicht wieder aufrappeln. ,,Okay, und was kann man hier alles so bestellen?" Ich drehe mich auf die Seite und schaue ihm zu, wie er unsere Koffer zu Seite stellt. Ein Wunder das er unser Gepäck selbst hochgetragen hat und nicht einen Angestellten dafür gebeten hat. ,,Alles was du willst. Obst, Gebäck, ein richtiges Menü. Alles." Er wirft mir eine Karte zu, wo ein paar Speisen und Snacks aufgelistet sind. ,,Ich mähte ein Lachsbrötchen mit Weintrauben." Er nickt und nimmt den Telefonhörer, der neben unserem Bett liegt zu Hand. Er gibt unsere Bestellungen weiter und legt danach wieder auf. Während Milan vorbildlich den Inhalt seines Koffers in den Schrank legt, schaue ich ihm vom Bett aus zu.

Ich hoffe das wir hier nicht so viel streiten werden. Weder ihm noch mir tun diese ewigen Diskussionen gut. Vielleich können wir uns hier wieder ein wenig näher kommen. So abwegig ist das gar nicht, da wir uns am Tag der Hochzeit auch relativ gut verstanden haben. Wir waren den ganzen Tag zusammen und hatten keinen Streit. Vielleicht sollte ich das ganze etwas gelassener sehen, einfach so komme ich aus der Sache sowieso nicht mehr raus. Aber dann wäre da noch die Sache mit der Mafia. Ich würde mich wünschen, dass er selbst auf mich zukommt und mir alles erzählt und erklärt. Warum und wie lange er schon in der Mafiaszene drin ist. Das würde zumindest wieder unser Vertrauen zueinander stärken.

Als Milan fertig mit seinem Koffer ist, legt er sich neben mich. Er legt sich auf die Seite, mit dem Gesicht zu mir und stützt sich mit seinem Arm ab, damit er mich anschauen kann. ,,Über was denkst du nach?" Ich schließe kurz meine Augen bevor ich ihm Antworte. ,,Über uns." Wenn ich zu ihm ehrlich bin, dann beantwortet er mir möglicherweise auch ein paar Fragen. ,,Und was genau?" Er nimmt meine linke Hand und küsst meinen Handrücken. Er betrachtet noch einmal meinen Ring am Finger und lächelt dabei. Ich setze mich auf und hoffe, dass ich mit diesem Gesprächsthema nicht alles ruiniere. ,,Ich will dir vertrauen können, aber das geht nicht wenn du jeden Tag weg bist und mir nicht sagst wieso. Wenn du mich nicht über deine Arbeit aufklärst, dann wird das immer zwischen uns stehen." Genervt verdreht er die Augen und setzt sich auch auf. Ich weiß, dass er ungern darüber redet aber ich will doch nur das er ehrlich zu mir ist. ,,Wenn ich unterwegs bin, dann habe ich oft Meetings mit meinen Angestellten und wie du siehst bin ich Eigentümer von ein paar Hotels." Unglaublich das er mir so dreist ins Gesicht lügt. Ich weiß, dass er mich nicht vergraulen will aber wenn er mir nicht sagt was Sache ist, dann tut er genau das.
Gerade als ich ihn fragen will ob da noch mehr an der Sache dran ist, klopft es an der Tür. Schnell stehe ich auf und öffne sie. Unser Essen ist da. Ich nehme unsere Brötchen entgegen und stelle sie auf den kleinen Esstisch ab. ,,Sag mir bitte die Wahrheit, weil ich glaube dir das nicht. Wenn du ein normaler Hoteleigentümer wärst, dann könnten wir auch öffentlich reisen. Außerdem kenne ich niemanden der mit seinen Angestellten so umgeht wie du!" Damit meine ich seine ständigen Telefonate, die mehr Kraftausdrücke als normale Worte beinhalten. Außerdem wollte er auch Matteo an den Kragen gehen. ,,Du solltest dich nicht in meine Angelegenheiten einmischen."

Frohe Weihnachten 🎄

Zwangsheirat mit einem Mafia Boss ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt