73

9.9K 240 25
                                    

Die Tage vergingen und mein Bauch ist schon ziemlich groß geworden. Mittlerweile bin ich schon im achten Monat, was für mich persönlich absolut beängstigend ist. In den nächste Wochen wird so viel passieren. Milan und ich werden erfahren wer der Vater ist und kurze Zeit später werde ich mein Kind gebären. Zurzeit empfinde ich mehr Angst als Freude, da mich die Ungewissheit wahnsinnig macht.
Das einzige worüber ich im Moment froh bin ist, dass Milan und ich unsere Missverständnisse geklärt haben und Tom und ich haben wieder ein relativ gutes Verhältnis. Nicht so wie früher aber besser als im Park. Matteo ist anscheinend nicht mehr in Milans Geschäfte verwickelt. Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung wie er aus der ganzen Sache rausgekommen ist und ich glaube es ist besser, wenn ich es nicht weiß.
„Wir haben heute einen Kontrolltermin bei James, kommst du mit?" Erwartungsvoll und gespannt warte ich seine Reaktion ab. Die letzten Termine hat er mit mir verbracht, was gut so ist. Das schweißt uns ein wenig zusammen und er kann eine Beziehung zu unserem Baby aufbauen. Angeblich können wir heute schon einen Vaterschaftstest machen. Auch wenn Milan versucht seine Nervosität zu verstecken, sehe ich, wie nervös er wirklich ist. Genauso wie ich. Ich zittere schon seit drei Tagen immer wieder, wenn ich an diesen Test denke. Alexander weiß natürlich immer noch nicht das ich schwanger bin und er hat sich auch in all den Monaten kein einziges Mal bei mir gemeldet. Vielleicht hat er mich schon aus seinen Gedanken gestrichen, das wäre gut so.
„Klar. Ich möchte auch, dass wir mit James heute die Liste durchgehen, welche Sachen wir schon zusammen packen sollen, falls das Baby schon früher kommt." Milan will schon seit voriger Woche diese blöde Tasche packen. Ich hingegen versuche es hinauszuzögern. Ich will mein Baby nicht jetzt schon bekommen. Es soll sich Zeit lassen.
Bis jetzt wissen wir auch das Geschlecht noch nicht. James hätte es uns schon sagen können, aber ich wollte nicht. Ich will es erst bei der Geburt erfahren.

Zusammen steigen wir in Milans neues Auto ein. Er hat sich extra ein größeres Auto mit viel Stauraum für unsere kleine Familie gekauft. Schon irgendwie süß. Bei dem Gedanken muss ich lächeln. Leider werden wir aber nie eine typische und normale Familie sein, dafür ist zu viel passiert. Milan hätt illegale Geschäfte und Verbrechen am Hals. Das könnte also nie funktionieren . Ich weiß noch nicht, wie es nach der Geburt weiter gehen wird. Ob unser Kind jemals in die Fußstapfen seines Vaters steigen muss? Jedenfalls werd ich alles dafür tun, dass es nicht so ändert.
Vor James seiner Praxis bleiben wir stehen und Milan hilft mir beim aussteigen. „Na dein Bauch ist ja wohl kaum zu übersehen." Erschrocken drehe ich mich zu der verachtenden Stimme, die ich nur zu gut kenne. Alexander. Der hatte mir gerade noch gefehlt. Milan verkrampft sich neben mir und spannt seine Muskeln an. Bevor sich die zwei Männer an die Gurgel gehen können, gehe ich dazwischen. „Was tust du hier?" Er verschränkt die Arme vor der Brust und grinst uns arrogant an. „Ich habe dich vermisst. Meine kleine unschuldige Samira. Wie ich sehe bist du schwanger." Er macht das mit Absicht. Er will Milan provozieren und uns unser Leben schwer machen. Ich hoffe bloß, dass sich mein Mann davon nicht irritieren lässt.
„Ja das bin ich, aber es geht dich nichts an. Du gehörst nicht zu unserer Familie."  Ich packe Milan am Oberarm und zerre ihn Richtung Praxiseingang. „Besteht eine Chance, dass es mein Kind ist?" Seine Stimme jagt mir einen Schauer über den Rücken und augenblicklich erstarre ich in meiner Bewegung. Alexander kommt näher auf mich zu und mustert meinen Bauch. Wieso macht er es mir so schwer. Auch mein Mann muss sich zusammenreißen um ihn nicht das Genick zu brechen. Ich weiß wie wütend er ist, aber er ist erstaunlich ruhig, was mir wiederum Angst macht.
Plötzlich öffnet sich die Tür und James kommt heraus. „Was wird das hier? Samira du hast einen Termin bei mir, komm rein." Er hält für mich die Tür auf und lässt mich mit Milan hinein. „Wenn auch nur die geringste Chance besteht, dass dieses Kind von mir ist, dann will ich bei der Untersuchung oder was auch immer ihr vor habt dabei sein. Das ist mein Recht." Wie bitte? „Jetzt hör mal zu du Vogel. Du verlässt jetzt sofort wieder die Stadt bevor ich dir alle Knochen breche." Wütend schubst Milan seinen Feind weg und schiebt mich weiter in die Ordination hinein. Wenn sie sich jetzt gegenseitig schlagen, raste ich aus. „Hört auf mit diesen ständigen anzicken! Es reicht. Ihr benehmt euch wie kleine Kinder und wenn ihr so weiter macht, dann ist keiner von euch zwei der Vater! Habt ihr mich verstanden?" Niedergeschlagen Nicken die beiden, werfen sich aber böse Blicke zu. „Dann komm eben mit.", gebe ich mich geschlagen. „Wie bitte? Du nimmst den Typen, mit dem du mich betrogen hast mit ins Behandlungszimmer?" Während Milan geschockt und wütend über meine Entscheidung ist, grinst Alexander wie ein Honigkuchenpferd.
„Okay, Auszeit. Samira muss sich ausruhen und darf nicht zu sehr gereizt oder gestresst werden, das wirft sich negativ auf den errechneten Geburtstermin und das Baby aus. Also haltet beide die Klappe, wenn ihr beim Ultraschall dabei sein wollt." James wirf den Männern einen warnenden Blick zu und ich lege mich auf die weiße Liege. Gerade als ich meinen Pullover hoch ziehen will, stoppt mich Milan. „Ich will aber nicht, dass er dich so sieht." Genervt seufze ich. „Ich habe das alles schon gesehen, also mach kein Drama daraus." Geschockt drehe ich mich zu Alex, der diesen Satz gerade todernst meint. Wie um Himmels Willen kommt er auf die Idee so etwas vor Milan zu sagen? Wenn mein Mann ihn nicht umbringt, dann werde das wohl ich übernehmen. Gerade als es am eskalieren zu sein scheint, drückt James die beiden auseinander. Ich setze mich genervt auf und verlasse langsam das Behandlungszimmer. Mit den Idioten Halte ich es keine Sekunde länger aus.

Zwangsheirat mit einem Mafia Boss ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt