Ich irre nun schon seit 20 Minuten durch die Gegend und bin mir immer noch nicht sicher wo ich hin soll. Zurück will ich nicht mehr, er hat mir weh getan. Niemals hätte ich gedacht, dass er mir gegenüber handgreiflich wird. Milan hat Probleme damit, seine Wut zu kontrollieren und anders auszulassen aber das gibt ihm kein Recht dazu anderen Schmerzen hinzuzufügen.
Wo soll ich hin? Den Unterschlupf seiner Leute würde er als erstes durchsuchen. Ob ich zu Carla gehen kann? Nur habe ich keine Ahnung wo sie wohnt. Verzweifelt laufe ich durch die Straßen, als ich an einer Telefonzelle vorbeilaufe bleibe ich aber abrupt stehen. Ich kenne ihre Adresse nicht aber dafür ihre Handynummer. Ich schmeiße ein wenig Kleingeld in die kleine Öffnung und wähle ihre Nummer. Gott sei Dank geht sie auch nach ein paar Sekunden ran. ,,Hallo?" Erleichtert atme ich auf, als ich ihre weiche Stimme wahrnehme. ,,Carla? Bist du zu Hause?", frage ich, um langsam auf das Thema zu kommen. ,,Ja wieso? Alles okay? Du klingst ein wenig außer Atem." Ich verdrehe die Augen und beobachte ein wenig die Umgebung. Milan hat seine Männer überall und ich traue denen nicht. ,,Ja, ich wollte dich fragen ob ich zu dir kommen kann? Milan und ich haben uns gestritten und ich brauche ein wenig Abstand.", seufze ich und greife auf meine Stirn. ,,Klar, wo bist du gerade? Ich sage Diego, dass er dich abholen soll." Ich wusste, auf sie ist verlass. Ich sage ihr noch meinen Standort und lege auf. Unbeholfen stehe ich am Straßenrand wie ein Paket das bestellt wurde aber nie jemand abgeholt hat. Meine Hände stecke ich in die Hosentasche meiner Jogginghose, ich habe vergessen mir eine Jacke mit zu nehmen. Die Tage werden kürzer und die Nächte immer kälter.Plötzlich bleibt vor mir ein Wagen stehen und Diego winkt mir durch die Fensterscheibe zu. Ein Stein fällt mir vom Herzen und schnell steige ich ein. ,,Alles okay?" Soll ich es ihm sagen? Vielleicht wird er als nächstes verprügelt, auf eine andere Art und Weise. ,,Ehrlich gesagt nicht. Milan hat mir eine Ohrfeige verpasst. Er hat Kameras in seinem Büro...." Ich reibe mit meinen Handflächen über mein Gesicht um das getrocknete Salzwasser von meinen Wangen zu streichen. Das ich verweint aussehen werde, kann ich im Moment sowieso nicht verhindern. ,,Dann weiß ich wenigstens auf was ich mich einstellen muss." Diego umklammert das Lenkrad fester und spannt seinen ganzen Körper an. ,,Was?", frage ich nach, da ich mir nicht sicher bin was er damit meint. ,,Er hat mir geschrieben, dass ich zu ihm fahren soll." Geschockt schaue ich aus dem Fenster. Milan wird Diego verprügeln, sowie Mateo damals. Oh Gott. ,,Du gehst nicht zu ihm. Er ist wahnsinnig!" Das kann ich weder zulassen, noch verantworten. Ich will mir gar nicht vorstellen wie er Diego zurichten würde, wenn er mir schon eine verpasst hat. ,,Ich kann mich ihm nicht widersetzen, er ist nicht nur mein bester Freund sondern auch mein Chef. Um dieses Gespräch werde ich sowieso nicht herum kommen." Einerseits hat er Recht aber andererseits muss ich mir trotzdem etwas einfallen lassen, wie ich das verhindern kann. Es ist meine Schuld, immerhin habe ich Diego gebeten mir zu helfen. Verzweifelt lasse ich mich in den Sitz weiter hinunter sinken und schaue aus dem Fenster.
Als wir nach wenigen Minuten bei Diego und Carla zu Hause angekommen sind, betreten wir gemeinsam ihr Haus. Meine beste Freundin kommt besorgt auf mich zu und umarmt mich. ,,Was ist passiert?" Ich zucke mit den Schultern und versuche meine gerötete Wange nicht zu zeigen. ,,Milan hat ihr eine Schelle gegeben und er will, dass ich in 20 Minuten zu ihm fahre." Carla schaut uns entsetzt an und sie umarmt mich erneut.
Zusammen setzen wir uns auf die Couch und Carla kuschelt sich zu mir. ,,Hat er noch etwas gesagt?" Ich gehe den ganzen Moment nochmals in meinem Kopf durch. ,,Er war nur sehr sehr sauer. Er fühlt sich von mir hintergangen, denke ich." Beleidigt rolle ich mich in die Decke und schnaufe. Wie sollen wir das jemals wieder hinkriegen? Wir sind noch nicht lange so vertraut miteinander und wir beide schaffen es sofort alles wieder kaputt zu machen. Ich fühle mich wie im Kindergarten.
,,Ich muss jetzt zu ihm. Die Begegnung mit ihm kann ich sowieso nicht verhindern.", unterbricht Diego die Stimmung. Ein Eiskalter Schauer läuft über meinen Rücken und ich zittere kurz auf. Als er aufstehen will, greife ich nach seine Hand. ,,Ich muss dabei sein. Niemals werde ich zulassen, dass du für Dinge bestraft wirst, die du nicht getan hast." Er schüttelt meine Hand ab und verdreht die Augen. ,,Er hat dich geohrfeigt! Auch wenn er eigentlich nicht so gegenüber Frauen ist, solltest du hier bleiben. Ich will nicht, dass das noch einmal passiert." Carla nickt zustimmend und schaut zwischen uns beiden hin und her. ,,Milan soll hier her kommen, wenn er mit dir etwas Besprechen will.", mischt sie sich nun auch ein. Sie schnappt sich ihr Handy vom Couchtisch und wählt eine Nummer. Nicht nur irgendeine Nummer, Milans Nummer. Nach ein paar Sekunden hebt er auch schon ab.
,,Hey, hier ist Carla. Wenn du etwas mit Diego Besprechen willst, dann komm her. Die Tür ist offen." Ohne eine Antwort von ihm abzuwarten legt sie auf. ,,Musst du ihn noch weiter unnötig provozieren?" Diego fährt sich schnaufend durch die Haare und setzt sich wieder zu uns. ,,Milan muss lernen, dass er nicht immer jeden im Griff hat. Er rastet nur so aus, weil Samira nicht nach seiner Pfeife tanzt." Vermutlich hat sie Recht, so wie immer eigentlich. Carla ist ein sehr gebildeter Mensch, zumindest was Ratschläge und Menschenkenntnis angeht. Obwohl sie Milan nicht so lange kennt wie Diego ihn kennt, scheint sie meinen Mann trotzdem besser verstehen zu können. Es scheint so, als würde sie andere Menschen analysieren. Ein Blick reicht und sie weiß, was eine andere Person fühlt oder denkt.
Total in meinen Gedanken versunken, merke ich fast nicht, dass Milan durch die Tür kommt. Ich krieche unbewusst noch weiter unter die Decke, in der Hoffnung, dass er mich nicht anspricht.
,,Ich wusste, dass du hier bist, wo auch sonst." Er zieht das total ins Lächerliche. ,,Du wolltest reden?" Diego steht auf und stellt sich meinem Mann gegenüber. Ob das gut geht?Sorry, dass das Kapitel erst jetzt kommt. Wattpad packt bei mir am Handy irgendwie seit ein paar Tagen und ich habe erst jetzt an meinen Laptop können, da meine Family noch da war. Aber besser spät als nie. Hoffe es gefällt euch! <3
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Zwangsheirat mit einem Mafia Boss ✔️
Teen FictionWie würdest du reagieren, wenn du einen fremden jungen Mann heiraten müsstest, damit du deine Familie über Wasser halten kannst? ----------------------- Samira ist 18 Jahre jung und somit volljährig. Obwohl sie keinen Abschluss hat ist sie sehr sch...