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Unschuldig tippe ich Milans Oberschenkel an, worauf er nur seine Hand auf meinen Oberschenkel legt. Leicht schiebe ich seine Hand wieder weg und er schaut mich verwirrt an. ,,Äh, ich gehe mir kurz... die Nase pudern." Er nickt kurz und ich entschuldige mich noch kurz bei seinen Freunden, bevor ich aufstehe um im Bad zu verschwinden. Tief atme ich ein und wieder aus und betrachte mich im Spiegel. Für das habe ich mich herausgeputzt? Damit ich sein Accessoire bin? Bestimmt nicht. Nachdem ich auf der Toilette war und meine Hände gewaschen habe, setze ich mich zu dieser kleinen süßen Bar. Ein junger Mann in einem weißen Hemd und einer schwarzen Hose steht hinter dem Tresen und poliert Gläser, als er mich bemerkt schenkt er mir seine Aufmerksamkeit. ,,Was kann ich für die hübsche Dame denn tun?" Ich überlege kurz und schaue die Karte durch, die auf dem Tresen liegt. ,,Ein Mojito wäre jetzt erfrischend denke ich." Ich grinse ihn an und sofort macht er sich an die Arbeit.
Er stellt das volle Glas vor mir ab und schaut zu dem Tisch wo Milan und seine Kollegen sitzen. „Du gehörst zu dem Tisch da drüben oder?" Ohne mich zu den anderen zu drehen nicke ich und nippe an meinem Getränk. „Wie lange arbeitest du schon hier? Du scheinst noch sehr jung zu sein." Er lächelt und lägt das Tuch zum Polieren weg. „Ich arbeite erst seit drei Wochen hier und ich bin 20 Jahre alt. Du bist doch auch noch sehr jung und auch schon verheiratet wie ich sehe." Wieso spricht mich jeder darauf an? Ich schaue mir den kleinen goldenen Ring nochmals genauer an. Der kleine glänzende Diamant macht den Ring perfekt. „Ich bin 18 Jahre. Naja, wenn man verliebt ist passiert so etwas." Er nickt zwar, scheint mit der Antwort aber nicht zufrieden zu sein.

Plötzlich spüre ich zwei warme Hände an meiner Schulter und ich zucke zusammen. Auch ohne zu schauen weiß ich, dass es Milan ist. Vermutlich ist er eifersüchtig, weil ich hier mit einem anderen Mann spreche, anstatt bei ihm zu sein. „Baby, alles okay?" Seine raue Stimme verursacht eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper. Ich atme tief ein und Milan setzt sich neben mich auf einen Barhocker. Auf seine Antwort nicke ich nur. „Ist das Meeting schon vorbei?" Fragend nippe ich wieder an meinem Getränk und schaue ihn im Augenwinkel an. „Wir machen eine kurze Pause. Zehn Minuten. Wieso bist du nicht mehr zu uns gekommen?" Genervt seufze ich und verdrehe meine Augen. „Weil ich kein Wort verstehe was ihr beredet, also habe ich mich dazu entschieden meine Aufmerksamkeit dieser hübschen Bar zu schenken." Prüfend schaut er zuerst zu mir und dann zu dem Barkeeper. Milan nimmt mir mein Glas weg und trinkt einen Schluck davon. „Ich möchte, dass sie hier keinen Alkohol mehr an meine Frau ausschenken, haben wir uns verstanden?" Streng schaut er den jungen Mann an und ich kann den Respekt und die Angst in seinen Augen förmlich sehen. Milan vertraut mir schon wieder nicht. Was soll das? Ich werde wohl so viel trinken dürfen wie ich will. „Milan hör auf damit, ich brauche niemanden der auf mich aufpasst."
„Doch, ich will nachher nicht eine betrunkene Samira auf unser Zimmer tragen." Ein wenig sauer drehe ich ihm meinen Rücken zu. Er kann mich mal. Er steht von seinem Barhocker wieder auf und legt von hinten seine Arme um mich. „Selbst wenn du schmollst bist du sexy." flüstert er mir leise in mein Ohr und hinterlässt feuchte Küsse auf meinen Nacken. Ich räuspere mich und drehe mich zu ihm. „Ich werde wahrscheinlich in absehbarer Zeit auf unser Zimmer gehen. Ich bin müde." Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „Ich kann dir deine Müdigkeit kaum verübeln." Pervers grinst er mich an und ich verdrehe meine Augen. „Wenn du weiterhin so oft deine Augen wegen mir verdrehst, versohle ich dir deinen hübschen Hintern." Empört schaue ich ihn an und schlage seinen Oberarm, während er über beide Ohren grinst. Idiot.
Milan legt seine Hände auf meine Oberschenkel und packt leicht zu. „Kann sein, dass ich erst sehr spät ins Zimmer komme. Also bleibe nicht wach bis ich da bin." Beleidigt schaue ich ihn an und küsse aber trotzdem kurz seine Lippen. Können wir nicht eine angenehme Nacht haben in der wir gemeinsam einschlafen und zusammen aufwachen? Milan geht wieder zu den anderen zurück und lässt mich wieder hier alleine sitzen. ,,Ist der nicht etwas älter als du?" Verwirrt schaue ich zu dem Barkeeper. ,,Ja, er ist zehn Jahre älter als ich aber das stört mich nicht. Er ist ein toller Mann, auch wenn er manchmal anstrengend ist." Ich erinnere mich daran wie er mich zu Hause abgeholt hat, wie ich seine Sachen zerstört und verbrannt habe und an unsere Hochzeit. Und heute sitze ich hier in einem wunderschönen Hotel mit ihm und ich kann ihn mehr leiden als jemals zuvor. Hätte er mich bloß normal angesprochen, dann hätten wir vielleicht eine schönere Geschichte schreiben können. 
Mit einem leichten Kopfschütteln löse ich mich aus meinen Gedanken und trinke mein Glas aus. Ich lege ein wenig Geld auf den Tresen und verabschiede mich von dem jungen Mann. Müde gehe ich hoch in unser Zimmer und lasse mich auf das Bett fallen. Eigentlich sollte ich das Kleid ausziehen aber ich bin viel zu müde. Es dauert nicht lange, bis ich vollkommen im Land der Träume angekommen bin. 

Doch es dauert nur wenige Stunden bis ich wieder aufwache. Genervt rolle ich mich zur Seite, damit ich mich an Malin kuscheln kann, doch seine Betthälfte ist leer. Verwirrt schalte ich das Licht auf seinem Nachttisch an und schaue mich um. Er ist immer noch nicht hier? Mein Handy zeigt mir dir Uhrzeit an und mir wird augenblicklich schlecht. Es ist drei Uhr nachts und er ist immer noch nicht hier. Gekränkt stehe ich auf und ziehe mein Kleid aus. Nur mit Unterwäsche und einem Bademantel bekleidet verlasse ich verschlafen unser Zimmer. Wie kann es sein, dass sein Meeting so lange dauert? Barfuß laufe ich langsam den Flur entlang und hinunter zu dem Raum, indem wir vorhin essen waren. Leise öffne ich die Tür ein Stück und augenblicklich stockt mir mein Atem. Er tanz. Mit einer Frau. Mein Herz wird plötzlich ganz schwer und es fühlt sich an als würde es mich erdrücken. Eng umschlungen tanzt mein Mann mit einer blonden großen Frau, die viel älter aussieht als ich es bin.

Zwangsheirat mit einem Mafia Boss ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt