Mein Entführer lässt wieder von mir an und schaut sich sein Werk an. ,,Das steht dir hervorragend. Mein Name ist übrigens Alex, deswegen auch das A, Schätzchen." Ich beiße meine Zähne zusammen. Ich hasse ihn und wenn ich könnte, würde ich ihm den Kopf abreisen und seine Organe an seine Leute verfüttern. Im Moment kann ich nichts anderes als Wut empfinden. Wie grausam kann ein Mensch bloß sein?
Plötzlich hören wir Schüsse und der Mann wird hellhörig. Während er sich gestresst durch die Haare fährt, bete ich, dass Milan mich endlich retten würde. Mein Peiniger macht sich aus dem Staub und lasst mich hier halbnackt sitzen. Verzweifelt versuche ich die Seile von meinen Armen und Beinen zu lösen, doch es klappt nicht. ,,Hilfe!" Ich schreie so laut ich kann, fange aber sofort zu husten an, da mein Hals sehr trocken ist. Als ich noch einmal einen Hilfeschrei aus meiner Kehle lassen will, wird die Tür aufgerissen. Diego? Enttäuscht schaue ich ihn an. Sollte nicht mein Ehemann, derjenige sein, der mich hier raus holt und nicht sein bester Freund? Schnell verliere ich diese Gedanken aber wieder und fange vor Erleichterung an zu weinen. Diego kommt auf mich zu und bindet mich los. Mein T-Shirt hebe ich vom Boden auf und ziehe es mir schnell über. Ich hoffe er hat das Brandmal nicht gesehen.
Er legt seine Jacke um mich. Zischend zucke ich zusammen, da die Brandwunde schmerz. Diego ignoriert meinen schmerzverzerrten Gesichtsausdruck zum Glück und zieht mich an meiner Hand mit sich. Auf einmal fühle ich mich so schwach und schon geben meine Beine nach. Ich falle hin aber der beste Freund meines Mannes, sammelt mich wieder ein. Er hebt mich im Brautstil hoch und läuft mit mir Richtung Ausgang. ,,Wo ist er?" Frage ich ihn schwach und ein Schmerz macht sich in meiner Brust breit. ,,Beruhige dich und spare dir deine Kräfte." Ich nicke und schließe meine Augen. Ich kann nicht mehr. Mir ist schlecht. „Ich muss kotzen." Sofort lässt mich Diego hinunter und ich knie mich zu einem Busch, der neben der Hauswand von Alex steht. Dann ist das hier mein Souvenir, du Arschloch!
Da ich die letzten Tage so gut wie gar nichts gegessen habe, kann ich auch nicht sonderlich viel erbrechen. Nach ein paar Minuten beruhige ich mich wieder und wische mit meinem Handrücken über meinen Mund. Ekelhaft. Diego zieht mich auf die Straße und öffnet mir die Tür zu einem schwarzen Van. „Wo ist er?" Mitleidend schaut er mich an und streicht mit seiner Hand über meine Wange. „Ich hole ihn aber bitte versprich mir, dass du hier bleibst, okay?" Ich nicke und er läuft wieder zurück in das Haus. Ich werde niemals freiwillig dieses Haus betreten, nur über meine Leiche.Diegos pov:
Milan ist mein bester Freund und ich kann mir kaum vorstellen wie schmerzhaft es für ihn sein muss, Samira erst jetzt gefunden zu haben, trotzdem sollte er jetzt bei ihr sein. Stattdessen jagt er diesem bescheuerten Alex hinterher. Seine Frau braucht ihn jetzt mehr als jemals zuvor und er will Rache ausüben.
Sauer laufe ich durch das Haus und packe ihn an seiner Schulter als ich ihn sehe. ,,Samira ist schon im Auto." Abwesend nickt er und schaut sich weiter um. Genervt verdrehe ich meine Augen. ,,Milan! Deine Frau sitzt im Auto hat Angst und ist traumatisiert. Sie hat mich schon zwei Mal nach dir gefragt, also beweg deinen Arsch zu ihr." Er jedoch schüttelt nur seinen Kopf. ,,Ich muss ihn finden und ihn umbringen. Er hat es nicht anders verdient. Er soll leiden." Er versteht es nicht. Er hat diese Situation schon einmal so ähnlich erlebt. Milan sollte wissen, dass er lieber für Samira da sein sollte. Seine Rachezüge kann jemand anderes für ihn erledigen. Ich bin mir sicher, dass wir nicht die einzigen sind, die ihn tot sehen wollen.
Ich verpasse meinen besten Freund eine Schelle und rüttle ihn an seinen Schultern. ,,Du hast Esther schon verloren, willst du Samira auch noch verlieren? Ihr geht es wirklich schlecht aber sie lebt. Zeig ihr wie sehr du sie liebst." Ich versuche ihm nur das einzig richtige einzutrichtern. Anders versteht er das anscheinend nicht.Samira pov:
Ich starre die ganze Zeit durch die verdunkelten Scheiben und lehne meinen Kopf an. Müde kann ich nur krampfhaft meine Augen offen lassen. Die letzten Tage waren der blanke Horror. Ich habe kaum etwas zu essen bekommen, in dem Zimmer war es eiskalt und schlafen konnte ich auch nicht.
Kurz bevor mit meine Augen zufallen, sehe ich wie Diego mit Milan auf mich zukommen. ,,Sie kommen.", flüstere ich eher zu mir, als zu unserem Fahrer. Die Tür wird aufgerissen und mein Mann steht vor mir. Etwas durch den Wind rutsche ich auf den anderen Sitz, damit Milan einsteigen kann. Diego setzt sich auf den vorderen Platz. Erleichtert lehne ich meinen Kopf an seine Schulter und lasse meinen Tränen freien Lauf. Es sind keine Tränen der Verzweiflung, sondern der Freude. Ich bin mehr als glücklich, dass sie mich gefunden haben. Was wäre wohl passiert, wenn sie mich erst morgen oder übermorgen geholt hätten. Hätte mir Alex noch einmal meine Haut verbrannt, oder schlimmeres?
Ich bin so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass wir schon vor unserem Haus stehen. Milan steigt vor mir aus und hebt mich dann aus dem Auto. Erschöpft laufe ich ihm hinterher. Diego geht hinter mir. Ob Carla in unserem Wohnzimmer wartet? Weiß sie überhaupt, dass ich drei Tage verschwunden war? Wir haben den Kontakt zueinander in letzter Zeit etwas schleifen lassen. Milan sperrt die Tür auf und lässt mich voran gehen. ,,Soll ich dir ein Bad einlassen?" Ich überlege kurz, schüttle dann aber meinen Kopf. Ich will es nicht riskieren in der Badewanne einzuschlafen und vielleicht auch noch zu ertrinken. ,,Ich gehe duschen und danach schlafen, ich kann meine Augen kaum noch offen halten." Meine Stimme ist nur ein leises krächzen, doch mein Mann hat mich verstanden, denn er nickt.
Langsam gehe ich die Treppe nach oben und versuche dabei nicht hinzufallen. Drei Tage ohne Essen und kaum etwas zu trinken ist härter als man denkt. Ich habe fast gar keine Kraft mehr und bin froh wenn ich endlich in meinem Bett liege.
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Zwangsheirat mit einem Mafia Boss ✔️
Roman pour AdolescentsWie würdest du reagieren, wenn du einen fremden jungen Mann heiraten müsstest, damit du deine Familie über Wasser halten kannst? ----------------------- Samira ist 18 Jahre jung und somit volljährig. Obwohl sie keinen Abschluss hat ist sie sehr sch...