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„Wir können gar nicht glücklich werden, wenn du jeden umbringst. Das ist vielleicht deine Welt aber nicht meine. Ich passe da einfach nicht dazu und Lucía auch nicht." Schnaufend bleibt er stehen und dreht sich um. „Das ist aber mein Beruf. Du wusstest es von Anfang an. Du wusstest wer ich bin." Geschockt schaue ich ihn an. Ich hatte damals keine Wahl und jetzt tut er so, als hätte ich mich für ihn und seinen Lebensstil entschieden. Der spinnt doch. „Nein. Du hast mich geheiratet und hast mich nicht nach meiner Meinung gefragt. Dich hat es gar nicht interessiert wie es mir dabei ergangen ist oder was ich davon gehalten habe. Du hast einfach das gemacht, worauf du Lust hattest." Gestresst fährt er sich durch die Haare und setzt sich neben mich ans Bett. „Ich glaube es ist besser, wenn wir getrennte Wege gehen. Lucía wird bei mir aufwachsen und wir werden ein normales Leben führen ohne illegalen Dingen, die uns irgendwann das Leben kosten könnten. Und wenn du uns wirklich liebst, dann lässt du uns gehen." Tränen steigen mir in die Augen und ich greife mir an den Kopf.

Gerade als ich wieder etwas sagen wollte, geht die Tür wieder auf und Alex steht im Türrahmen. Der hat mir gerade noch gefehlt. Sofort spannt sich James an und ich lege erschöpft meinen Kopf zurück. „ ihr geht es gut Alexander und du kannst wieder gehen. Ich will keinen von euch sehen. Ich will nur meine Tochter im Arm halten und schlafen. Sie und ich sind eine Familie und da passen keine egoistischen Männer dazu. Mein Mädchen wird ein normales Leben führen ohne Mafiakram. Lucía wird auf eine öffentliche Schule gehen und ein normales Teenagerleben haben wie alle anderen auch. Und ich habe weder die Kraft noch die Motivation eure Streitigkeiten zu ertragen. Lasst mich einfach beide aus eurem Leben raus."
Geschockt schauen mich die zwei Männer an. Ich kann das alles einfach nicht. Zwischen den beiden stehe ich ständig unter Druck. Ich will ein normales ödes Leben. Das kann doch nicht zu viel verlangt sein? „Und übrigens ist es mir egal wer der Vater von Lucía ist. Sie wird ohne ihn aufwachsen. Und jetzt wäre ich euch dankbar wenn ihr mein Zimmer verlassen würdet."
Die zwei Idioten aus meinem Leben zu werfen ist das schwerste aber auch beste was ich jetzt machen kann. Es fühlt sich komisch an von jetzt auf gleich niemanden mehr zu haben. Ich bin auf mich alleine gestellt. Ich habe weder einen Job, noch ein Dach über den Kopf. In einer Sekunde alles zu verlieren tut weh. Fast schon so, als würde mir mein Herz anzünden. Es brennt. Und es tut nicht nur weh, dass ich die materiellen Dinge verliere, sondern dass ich Milan verloren habe. Ich kann es nicht leugnen, dass ich Gefühle für ihn habe, wahrscheinlich tut es deswegen noch mehr weh.
Ohne ein weiteres Wort verlässt Alex das Zimmer und Milan setzt sich neben mich auf das Bett. „Du weißt, dass ich dich liebe, auch wenn ich deine Entscheidung bescheuert finde. Ich bin immer und jederzeit für dich da. Egal was du brauchst." zögernd nicke ich. Langsam beugt er sich zu mir und küsst meinen Handrücken. „Ich habe dich geheiratet, weil ich mich auf den ersten Blick in dich verliebt habe. Du bist damals vor mir über die Straße gelaufen und ich konnte meine Augen nicht von dir nehmen. Du hattest so einen schüchternen aber auch starken Eindruck auf mich gemacht. Ich war immer öfter in eurer Gegend und du hast mich vom ersten Tag an fasziniert. Ich konnte meine Augen nicht von dir lassen und ich wusste, dass ich dich heiraten will. Ich wollte dich an meiner Seite, um jeden Preis. Ich hätte alles für dich gemacht. Ich war so besessen von dir, dass ich nicht gemerkt habe wie unglücklich du warst und es tut mir so leid. Könnte ich die Zeit zurück drehen, würde ich so viele Dinge anders machen. Aber wir sind im hier und jetzt. Ich werde dich gehen lassen, in der Hoffnung, dass du irgendwann wieder zurück kommst. Vielleicht können wir irgendwann Freunde sein."
Langsam kommt er mit seinem Kopf meinem näher. Sanft berühren seine Lippen meine Stirn. „Ich liebe dich.", es war nur ein Flüstern. Tränen stiegen mir wieder in die Augen. Wieso muss er jetzt so sanft sein? Hätte er nicht früher so sein können? Dann wäre es vielleicht niemals soweit gekommen.
Ohne ein weiteres Wort verlässt der große und starkgebaut Mann mein Zimmer. Er ist weg. Einerseits fühlt es sich so erleichternd an, andererseits spüre ich nur Schmerzen in meiner linken Brust. Jetzt habe ich das was ich die ganze Zeit wollte: Er hat mich verlassen.
Ich bin frei. Dennoch hat mir die Zukunft noch nie so sehr Angst gemacht wie in diesem Moment. Ich bin das erste mal auf mich alleine gestellt und habe niemanden an meiner Seite.
Eigentlich ist es genau das, was ich wollte. Ich bin alleine.

The Last one 🤍
Vielleicht wird es eine Fortsetzung geben, but idk yet.
Arbeite aber auch schon wieder an einer anderen Geschichte 😏
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Zwangsheirat mit einem Mafia Boss ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt