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Jungkook

"Kookie~.."

"Mein großer.. Starker.. Kookie~" Wispert Jimin in seiner lieblichen Stimme immer und immer wieder.

"Jimin.." Flüstere ich zurück und öffne meine Augen. Es ist hell, aber es blendet nicht. Vor mir ist Jimin. Wie ein Engel sieht er aus.. So wie eigentlich immer.
Sein Gesicht ist mit einem süßen Lächeln geziert, während er meine Wange streichelt.
"Jimin.." Hauche ich erneut und drücke mich seiner Hand entgegen.

"Ich liebe dich so sehr, mein wundervoller Kookie~"

"Mhm.. Ich dich auch.." Antworte ich und genieße seine Nähe zu tiefst.

"Aber kannst du mir etwas verraten?"

"Alles~"

"Sag mir, warum betrinkst du dich? Und warum erzählst du mir nicht, was dich belastet? Vertraust du mir nicht?" Fragt er und sein Gesichtsausdruck bleibt unverändert.

"Doch.. Ich vertraue dir.. Mehr als jedem anderen.. Ich-... Ich komme nur selbst nicht klar und ich kann mich so schlecht ausdrücken... Dann werde ich sauer und lasse meine Wut an den falschen Menschen heraus.." Erzähle ich ihm, weswegen er verstehen nickt.

"Und warum erzählst du mir dann nicht, dass du dich mit deinen Eltern getroffen hast? Und dass ihr euch ziemlich gestritten habt? Du hast mir doch sonst immer alles erzählt..." Als Jimin dies ausspricht kneife ich meine Augenbrauen zusammen.

"Woher..?" Frage ich, da ich es ihm wirklich nicht erzählt habe.. Also woher weiß er davon?

"Kookie.. Das hier ist nicht echt. Ich bin nicht echt.. Ich bin ein Traum. Dein Traum. Wach auf und bring deine Welt in Ordnung, bevor es zu spät ist und ich für immer nur ein Traum bleibe~" Flüstert er in mein Ohr und ihm nächsten Moment schrecke ich abrupt auf.
Mein Schädel brummt... Es war wirklich nur ein Traum..

Wie viel Uhr ist es? Kurz schaue ich auf mein viel zu helles Handy.
01:21 Uhr.. Mitten in der Nacht. Mir ist schwindelig..
Und ich muss auf das Klo...

Vorsichtig setze ich mich an die Bettkante und verweile so erst einmal einen Moment, bevor ich langsam aufstehe und mit wackeligen Beinen ins Badezimmer gehe.

Ich habe scheiße gebaut.. Noch größere, als sowieso schon..
Ich kann mich irgendwie an nicht viel erinnern... Jimin und Namjoon waren hier.. Aber wo sind sie jetzt? Und was haben sie hier gemacht? Fragen über Fragen und keine Antworten darauf..

Dieser Traum... Er hat mich einfach nur einmal mehr geschüttelt.
Es stimmt, dass ich meine Eltern getroffen habe.. Wenn auch mehr unfreiwillig.. Aber es ist passiert. Und warum ich es Jimin nicht gesagt habe? Keine Ahnung. Ich verstehe mich selbst momentan nicht..

Noch immer wackelig Stelle ich mich vor das Waschbecken und betrachte mein armseliges selbst im Spiegel.
Wie so oft in den letzten Tagen frage ich mich, wieso Jimin überhaupt an mir festhält.. Wieso er so willig ist, nachdem was ich getan habe, noch zu bleiben... Es schadet ihm doch irgendwie nur selbst...

Der Whiskey hat es aber definitiv in sich.. Kommt es dann in meinen Kopf, als sich ein stehender Schmerz durch diesen zieht.
Mit kaltem Wasser wasche ich mein Gesicht ab und versuche wieder etwas klarer zu werden.

Wie soll ich das jemals wieder gut machen?
Wenn ich ihm jetzt von dem mit meinen Eltern erzähle, dann geht er sicherlich richtig an die Decke und wird auch so schnell nicht mehr wieder kommen..

Aber das war so:

Flashback

"Herr Jeon? Hier ist jemand für Sie." Erklingt die Stimme der Sekretärin, weswegen ich sie bitte, den Gast zu mir zu bringen, was sie auch tut.

"Jungkook?" Sofort hebe ich meinen Kopf, als ich meinen Namen höre. Normalerweise spricht man mich hier mit 'Jeon' an und nicht mit 'Jungkook'.

"Was? Was macht ihr hier?" Frage ich direkt und stehe auf.
Vor mir stehen meine Eltern.

"Wir haben dich schon oft versucht anzurufen, aber du bist nie dran gegangen... Darum wollten wir einfach mal bei dir vorbeischauen.. Können wir uns in ein Café oder so setzen?" Fragt meine Mutter mich und mein Vater steht, wie sonst auch immer, nur dumm daneben.

Natürlich habe ich alle ihre Anrufe gesehen.. Ich bin aber mit Absicht niemals dran gegangen..

"Nein können wir nicht. Ich habe zu tun und keine Lust mich weiter mit euch auseinander zu setzen." Sage ich und will zurück an meinen Schreibtisch gehen.

"Jungkook, bitte... Wir haben uns doch schon entschuldigt.. Wir möchten dich etwas fragen, aber nicht hier..."

"Kein Interesse. Bitte geht. Ich muss arbeiten." Winke ich erneut ab, aber sie lassen nicht locker.

"Wenn es dir besser passt, dann können wir auch die Tage mal zu euch kommen und dann dort reden?" Schlägt meine Mutter plötzlich vor, weswegen ich in meinen Bewegungen inne halte.

"Nein. Wenn ihr etwas fragen wollt, dann tut es hier. Aber ihr werdet weder Jimin noch den Kindern zu nahe kommen." Sage ich und sofort weiten sich die Augen der beiden.

"Das wäre sowieso unsere Frage.. Oder eher eine Bitte.." Spricht mein Vater dann plötzlich. "Wir möchten auch wieder ein Teil deiner Familie werden und unsere Fehler von damals wieder gut machen.. Wir möchten dir jetzt die Eltern sein, die wir dir niemals waren."

Fassungslos sehe ich zwischen den beiden her und schüttle leicht verneinend den Kopf.

"Dafür ist es zu spät. Ich habe euch zwar verziehen, aber ich bin nicht bereit euch wieder als einen Teil meiner Familie zu bezeichnen. Und ich glaube.. Das werde ich auch niemals können.. Jimin und die Kinder sind meine Familie.. Und nicht mehr ihr." Sage ich überzeugt und muss daran denken, dass es zwischen mir und Jimin gerade alles andere als gut läuft..

Wir haben kaum Zeit für einander und wenn wir dann zu zweit sind, endet das in Diskussionen und in einem Streit. Zwar vertragen wir uns dann schnell, aber trotzdem ist es sehr belastend, dass man nicht miteinander reden kann, ohne zu streiten...
Hätte ich nicht so viel zu tun, würde ich auch gerne mehr Zeit mit ihm und den Kindern verbringen, aber es geht gerade einfach nicht.
Aber ich habe nie aufgehört ihn zu lieben, oder ihn als meine Familie zu bezeichnen..

"Das kannst du doch nicht machen! Wir sind immerhin deine Eltern!" Meckert meine Mutter dann, weswegen ich sie aus zusammen gekniffenen Augen ansehe.

"Nein.. Ihr seid vielleicht meine Erzeuger, aber sicher nicht meine Eltern... Bitte geht jetzt."

"Jungkook!" Mischt sich auch mein Vater ein.

"Ich rufe die Security, wenn ihr jetzt nicht freiwillig geht und glaubt mir, mit denen ist nicht zu spaßen." Drohe ich und schon sind sie beide leise und wenden sich zum Gehen an.

"Überleg es dir bitte noch einmal.."

"Habe ich schon. Und ihr kennt meine Antwort."

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Also, auch hier noch einmal, für alle Leute, die mir nicht folgen und dementsprechend die Ankündigungen nicht gesehen haben:
Hiermit beginnt die Lesenacht.
Ich hoffe sehr, dass ihr bis zum Ende dabei bleibt und es euch gefällt.
Ich habe mir viel Mühe gegeben 💜😊 (eigentlich habe ich die ganze Woche nichts anderes gemacht, als dieses Buch zu schreiben...)
Und wenn ihr gut dabei seit, dann habe ich bis zu neun neue Kapitel für euch~

Ausserdem ist diese Lesenacht eine Art 'Dankeschön' für 20K in 'Our Mikrokosmos'-Teil eins.

Holt euch Popcorn, macht es euch bequem, denn es wird eine lange Nacht~
In 20 Minuten kommt dann Kapitel zwei!!

Our Mikrokosmos II: Family MattersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt