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Yania

"Warte.. Er ist dein Appa?" Fragt Yangyang verwirrt und sieht mich an.

"Ja?" Sage ich mindestens genauso verwirrt.

"Und der andere auch?"

"Ja? Also, sie sind nur meine Adoptiveltern, aber ich liebe sie trotzdem so, als wären sie meine richtigen Eltern.." Erkläre ich ihm.

"Das sind beides Männer?" Merkt er dann dummerweise an, weswegen ich ihn fragend ansehe.
"Findest du das nicht komisch?"

"Was?"

"Na.. Dass deine 'Eltern' beides Männer sind.. Ist das nicht komisch?"

"Wieso sollte es komisch sein? Sie sind beide sehr nett zu uns.. Ausserdem ist das doch heutzutage ganz normal?" Lege ich meinen Kopf schief und sehe Yangyang stirnrunzelnd an, da ich nicht sicher bin, worauf er hinaus möchte.

"Aber so soll das doch nicht?"

"Wie soll was nicht?"

"Naja, zwei Männer gehören nicht zusammen.. Das ist nicht normal. Schämst du dich nicht, wenn du mit denen gesehen wirst?" Fragt er beinahe verächtlich, weswegen sich mein Herz schmerzhaft zusammen zieht.

Nicht nur, weil er die ersten Menschen, die ich wirklich liebe und die mich auch akzeptieren, beleidigt, sondern auch, weil Yangyang selbst mich dadurch niemals ganz akzeptieren wird.. Und dieses schöne Gefühl der Schmetterlinge im Bauch und das liebliche Herzklopfen wandeln sich somit in üble Bauchschmerzen und ein krampfhaftes zusammenziehen in meiner Brust.

"Wieso sollte ich mich schämen?" Frage ich leise und sehe ihn mit großen Augen an.

Ich verstehe wirklich nicht, was sein Problem ist.. Nur weil sie beide Männer sind? Wer sagt denn, dass nur Mann und Frau sich lieben dürfen?

"Weil schwul sein ekelhaft ist." Bringt er es auf den Punkt, weswegen ich ihn Fassungslos ansehe.
"Also an deiner Stelle würde ich so früh wie möglich ausziehen.. Sie sind ja sowieso nicht deine richtigen Eltern.. Ich kann mal meine Mutter fragen, sie nimmt dich bestimmt gerne auf, dann können wir immer zusammen sein~"

"An deiner Stelle würde ich jetzt besser gehen." Sage ich vorerst ruhig, aber mit einer gewissen Wut in der Stimme.
Schockiert sieht er mich an.

"Warum?"

"Du beleidigst gerade meine Eltern! Die ersten Menschen, die mich nicht wie Müll behandeln! Und du sagst mir, dass du mich magst? Alles an mir akzeptieren würdest? Wenn du meine Familie nciht akzeptieren kannst, dann will ich auch nichts mit dir zu tun haben!" Werde ich lauter und stehe aufgelöst vom Bett auf, wo wir gemeinsam drauf saßen.

"Natürlich akzeptiere ich alles an dir." Widerspricht er mir.

"Tust du nicht! Wenn du meine Eltern nicht akzeptierst, dann tust du es genauso wenig bei mir und jetzt geh!" Schreie ich fast schon vor Verzweiflung und zeige auf die Tür.
"Du sollst gehen!" Meckere Ich, als er sich nach Einigen Momenten nicht bewegt und sofort springt er auf, nimmt seine Sachen und rennt aus meinem Zimmer, davor nuschelt er noch ein 'Freak'.

Laut knalle ich die Tür zu und direkt schießen mir Tränen in die Augen. Weinend lasse ich mich in mein Bett fallen und rolle mich schluchzend zusammen.

.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist, aber es wird bereits dunkel, als ich mich langsam beruhige und nur noch Schweratmend im Bett liege, während meine Augen rot und geschwollen sind.

Ich mochte Yangyang wirklich gerne... Aber es musste ja so kommen... Nichts im Leben wird mir gegönnt..

Ich hätte niemals gedacht, dass es so schmerzhaft sein kann, wenn man von einer geliebten Person verletzt wird...

"Nia?" Klopft Es dann leise an die Tür, weswegen ich mich anders herum in mein Bett lege, sodass man mich nicht sehen kann.
Nach einiger Zeit wird die Tür geöffnet und Jimin-Eomma kommt in mein Zimmer.
"Es gibt gleich Abende-" Will er gerade anfangen, bricht allerdings mitten im Satz ab. "Hey.. Ist alles okay?" Fragt er stattdessen und schon spüre ich das senken der Matratze, was zeigt, dass er sich hinter mich gesetzt hat.

Ich schüttle nur verneinend den Kopf und verstecke mein Gesicht mehr in meinem Kopfkissen.

"Möchtest du darüber reden?" Will er sanft wissen und beginnt meinen Rücken zu streicheln, um mich zu beruhigen.
Lange Zeit sage ich nichts und versuche nur vergeblich meine Tränen zu stoppen. Jimin ist so lieb und lässt mir meine Zeit.

"I-Ist... Ist es unnormal... Das gleiche Geschlecht zu lieben?" Frage ich mit zittriger Stimme, als meine Tränen gestoppt sind und ich wieder einigermaßen zu Atem gekommen bin.

"Kind... Du redest hier gerade mit einem schwulen, verheirateten Mann.." Lacht er leicht und hört dabei nicht auf meinen Rücken sanft zu streicheln.
"Hat es mit dem Jungen zu tun?"

"Er... Er hat gesagt, dass e-es nicht normal wäre... U-Und ich mich für euch schämen sollte..." Wispere ich und habe Angst vor seiner Reaktion, weswegen ich sofort wieder zum Reden ansetze. "A-Aber ihr seid die ersten, die mich wie einen geliebten Menschen behandeln... U-Und ich mag euch w-wirklich sehr, sehr gerne... D-Deswegen habe ich ihn rausgeworfen..."

"Schatz... Es ist völlig in Ordnung, das gleiche Geschlecht zu lieben und das sage ich nicht nur, weil ich selbst schwul bin, sondern weil es liebe ist... Du tust damit doch niemandem weh, also warum sollte es nicht okay sein?" Erklärt Jimin-Eomma und verstehen nicke ich, während ich mich nun zu ihm herum drehe.
"Und du hättest ihn vielleicht nicht direkt aus dem Haus werfen sollen.. Aber vielleicht hättest du ihn erklärt, dass Homosexualität völlig normal und auch vollkommen okay ist.." Lacht er noch leicht und sieht mit etwas verzweifelt an.

"Mianhae..." Hauche ich und spiele mit der Decke unter mir.

"Du brauchst dich nicht bei mir zu entschuldigen. Aber sag mir mal.. Hast du deine Meinung über den Jungen nun geändert?" Fragt er und Kurt überlege ich, aber bevor ich etwas sagen kann, ergreift er das Wort erneut. "Du musst ihn nicht hassen oder den Kontakt abbrechen, nur weil er die Beziehung zwischen mir und Jungkook verteufelt.. Mir macht das nichts aus, wenn Leute über mich reden.. Aber du musst auch aufpassen, dass-"

"Nein.. Ich möchte nichts mehr mit ihm zu tun haben.. Es geht ja nicht nur um eure Beziehung... Er-... Er sagt mir ja auch, dass ich das nicht okay finden darf... U-Und ich habe euch einfach viel zu doll lieb, als dass ich mir das jetzt kaputt machen lasse.." Entschließe ich mutig und setze mich auf.

Irgendwie tut es nun nicht mehr ganz so doll weh, wo ich darüber reden konnte.

"Geht's jetzt besser?" Lächelt er mich lieb an und fährt sanft durch meine Haare.

"Ja.. Danke." Sage ich und zögere kurz, bevor ich mich in seine Arme werfe, um ihn fest zu umarmen.
Sofort legt er seine Arme auch um mich und drückt mich an sich.

"Sollen wir jetzt essen gehen? Die beiden warten bestimmt schon. Wir haben Pizza bestellt~" Leicht nicke ich und wische dann meine Wangen und Augen richtig trocken, ehe wir gemeinsam herunter gehen.

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ICH HABE KEINE FÜNF IN MATHE AUF DEM ZEUGNIS!!!
Gerade so noch auf eine Vier gebracht lol.

Our Mikrokosmos II: Family MattersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt