Our Mikrokosmos II: Family Matters

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Jimin

"Nelli, du musst dich jetzt anziehen, damit wir deine Schwester in die Schule bringen können.." Sage ich ihr, als sie noch immer in einem Handtuch eingewickelt durch die Gegend läuft.
Ich habe sie gerade schnell gebadet, damit auch sie sauber ist, wenn wir Yania gleich zur Schule bringen, davor haben wir noch gefrühstückt und sind nun etwas im Stress.

"Kann ich so gehen?" Fragt sie lieb und sieht mich mit großen Augen an.
In dem Moment kommt Jungkook ins Badezimmer, bereits in seinem schwarzen Anzug, welchen er immer trägt, wenn er zur Arbeit geht.

"Mianhae, aber nein. Du willst doch nicht, dass die ganze Schule dich so sieht oder?" Hebt er schmunzelnd eine Augenbraue und hebt die Kleine unter ihren Armen hoch, um sie neben das Waschbecken zu setzen.
Obwohl sie erst seit zwei Tagen hier ist, haben wir sie sehr in unser Herz geschlossen, weil sie uns zeigt, dass sie auch uns akzeptiert. Das kann man von Yania nicht behaupten..
Ich liebe sie auch, aber es ist schwer an sie heran zu kommen. Ich denke, es braucht etwas Zeit und viele Bemühungen und das bin ich auf jeden Fall bereit zu geben, wenn es bewirkt, dass Yania uns irgendwann einmal so vertraut, wie Nellissa es jetzt schon tut.

Grob rubbelt Jungkook ihr durch die nassen Haare, um sie zu trocknen, was sie auch kichernd zulässt.

"Später gehen wir ganz viele tolle Kleider für dich kaufen, okay?"

"Jaaaa!" Freut sie sich und ich beobachte schmunzelnd dieses durch aus süße Bild, welches sich mir bietet.

"Du machst das hier? Dann gehe ich nach Yania sehen, okay?" Frage ich und er nickt sofort zustimmend, weswegen ich das Bad verlasse und ins Kinderzimmer gehe.

In der Schuluniform sitzt Yania bereit auf dem unteren Bett und schaut auf ein kleines Bild in ihren Händen.
Nellissa hat darauf bestanden oben schlafen zu dürfen und Yania hat sofort nachgegeben und sich unten einquartiert.

"Hey, freust du dich schon?" Frage ich und setze mich vorsichtig neben sie. Bevor ich auch nur auf das Bild hätte gucken können, steckt sie es schnell weg und nickt knapp.

"Weißt du.. Ich habe vor fast sieben Jahren meine Eltern verloren." Beginne ich zu erzählen, einfach um ihr näher zu kommen, um ihr zu zeigen, dass sie nicht alleine ist und ich mich nicht vor ihr verschließe und sie das auch nicht bei mir tun muss.
"Ich habe sie wirklich geliebt.. Aber an dem einen Tag, da kamen sie nicht mehr nach Hause.. Sie hatten einen Autounfall und sind direkt gestorben.. Ich dachte wirklich, dass mein Leben damit auch beendet ist.
Aber ich hatte meinen Hyung.. Er hat mich aufgenommen und mir gezeigt, wie wichtig Freunde sind und wie man zurück ins Leben finden kann, wenn man mal aufsieht. Anderen vertraut und hilft. Genau das habe ich getan... Ich habe mich ihm geöffnet, neue Freunde gefunden und Jungkook kennengelernt...
Ich habe einfach versucht weiter zu machen... Ich weiß nicht, was euch beiden widerfahren ist... Aber ich möchte, dass du weißt, Jungkook und ich sind hier für euch und wir möchten eure Familie werden..."

"Haben sie-... Hast du.. manchmal Angst oder Zweifel?" Fragt Yania mich dann leise und etwas überrascht weite ich meine Augen, muss dann aber sofort lächeln.

"Ja.. Sehr oft sogar.. Ich denke über alles nach und ob ich richtig gehandelt habe... Und es ist nicht schlimm mal angst zu haben oder zu zweifeln.. Eher im Gegenteil, das macht uns erst richtig stark." Sage ich mit überzeugter Stimme und lege meine Hand auf ihre Schulter. Bei dem Kontakt zuckt sie kurz zusammen, hebt dann aber ihrem Blick, um mich anzusehen.
Als ich sie dann ermutigend anlächle, erwidert sie dies vorsichtig.
"Wir passen ab jetzt auf euch auf, okay?" Schüchtern nickt sie, als Jungkook im nächsten Moment die Tür fast schon eintritt und mit einer lautstark lachenden Nellissa auf dem Arm herein gestürmt kommt.

"Minie, kommt ihr? Wir sind spät dran und dieser kleine Überflieger hier ist ungeduldig." Wirbelt er das Kind durch die Luft, was bewirkt, dass sie nur noch lauter lachen muss und im Augenwinkel sehe ich, dass auch Yania leicht lächeln muss, als sie ihre Schwester ansieht.

"Ja, wir kommen." Stehe ich also auf und greife nach dem Rucksack von der Älteren.
Gemeinsam ziehen wir also Schuhe an und verlassen die Wohnung, um direkt ins Auto zu gehen.

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"Herr Jeon und Herr Park nehme ich mal an?" Fragt eine junge Dame, als wir den uns zugewiesenen Schulflur betreten.
Nellissa hält dabei immernoch Jungkooks Hand und Yania läuft mit etwas Abstand auch neben uns.

"Ja genau. Und sie sind?" Streckt Jungkook seine Hand aus, welche die Frau sofort ergreift und freundlich lächelt.

"Chou Tzuyu. Ich bin die Klassenlehrerin. Und du musst dann Yania sein?" Wendet sie sich an die Ältere, welche kurz nickt.
Schnell gehen wir einige Dinge durch, ehe die Frau Yania mit sich nimmt.
"Na dann. Wir sprechen am besten am Nachmittag weiter miteinander, wenn ich etwas Zeit mit Yania verbracht habe, wenn das in Ordnung ist?"

"Ja, das ist in Ordnung. Tschüss und viel Spaß." Wünsche ich dem Mädchen, welche nur mit einem kleinen 'Danke' der Lehrerin hinterher läuft.

Jetzt ist Jungkook schon beinahe spät dran, weswegen er mich und Nellissa schnell zu Hause raus wirft und dann direkt weiter zur Arbeit fährt.

"Magst du mit mir und Kojo in den Park gehen?" Frage ich, als ich gerade die Wohnung aufschließe und der Hund uns schon entgegen springt.

"JAA!" Freut sie sich direkt, weswegen ich den Hund anleine und wir uns sofort auf den Weg in den Park machen.

Lange bleiben wir dort aber nicht, da Nellissa noch nicht so weit laufen kann, weswegen wir uns schon bald wieder auf den Rückweg machen.

"Weißt du.." Beginnt sie, als wir zurück in der Wohnung sind und sie sich in meine Lieblings Ecke vom Sofa setzt. Ich setze mich sofort neben sie und sehe abwartend zu ihr.
"Ihr beide seid so lieb zu Yania und mir und deswegen hab ich keine Angst."

"Komm her." Hauche ich und breite meine Arme für sie aus. Ohne nachzudenken springt sie auf mich und schlingt ihre Arme um meinen Nacken. Auch ich lege meine Arme um ihren kleinen Körper und umarme sie fest.

"Danke, Eomma.." Flüstert sie in mein Ohr.

Eomma...?

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