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Jungkook

Mitten in der Nacht werde ich wach und liege mal wieder alleine im Bett.
Seufzend stehe ich nach einiger Zeit auf und greife noch nach einem großen Pullover, da ich nur in einer Boxer geschlafen habe.
Das Licht ist überall aus und auch Kojo schläft auf seiner Decke im Wohnzimmer, bemerke ich, als ich die Wohnung nach Jimin absuche.

"Minie?" Frage ich und horche kurz. Keine Antwort.
"Jimin?" Frage ich lauter und klappere dabei alle Zimmer ab, bis ich an meinem alten Arbeitszimmer ankomme, welches gerade im Umbau ist, da es unser neues Kinderzimmer werden soll.

Wir sind noch nicht weit gekommen, erst ein Schrank steht und das Bett muss noch aufgebaut werden, aber da unsere Pläne etwas durcheinander gebracht wurden, müssen wir jetzt sowieso alles etwas umgestalten und noch ein zweites Bett kaufen.

"Jimin, was machst du hier?" Frage ich, als ich meinen Verlobten, an die Wand gelehnt, auf dem Boden sitzen sehe.
Es ist dunkel und nur der Mond, sowie das Straßenlicht beleuchten dieses Zimmer, weswegen ich kurzerhand den Lichtschalter umlege.
Erschrocken sieht er zu mir rauf, in seinen Augen liegen noch Tränen.

"Mimi, was ist los? Warum sitzt du da auf dem Boden?" Will ich wissen und gehe auf ihn zu, er jedoch wendet schnell seinen Blick ab und legt etwas zur Seite, ehe er einmal über seine nassen Augen reibt.

"Hab ich dich geweckt?" Nuschelt Jimin und schnieft einmal. Langsam setze ich mich neben in und lehne meinen Kopf auf seine Schulter.

"Nein, hast du nicht.. Ich bin aufgewacht und du warst nicht mehr da.. Sagst du mir jetzt, was los ist?" Frage ich und sehe zu ihm. Kurz treffen sich unsere Blicke, er jedoch wendet seinen schnell wieder ab.

"Ich weiß nicht.." Schnieft Jimin und wischt erneut über seine Augen, ehe er sich einmal im unfertige Kinderzimmer umsieht.

"Na komm, der Boden ist kalt und du hast nur eine Boxer und ein Shirt an. Du wirst mir noch krank." Stehe ich vom Boden auf und hebe Jimin im Brautstil hoch.
Kurz sehe ich auf den Boden, wo Jimin saß. Er hatte das Medaillon, welches ich ihm geschenkt habe, schnell zur Seite gelegt.
Anscheinend hat er sich wieder das Foto von seinen Eltern angesehen und es war ihm zu viel..

Ich trage ihn in unser Wohnzimmer und setze ihn auf der Couch ab. Direkt greife ich nach der Kuscheldecke und lege sie über ihn.

"Kookie, komm her... Bitte..." Haucht er und klopft neben sich.
Ich stehe noch mitten im Raum, weil ich eigentlich etwas zu trinken holen wollte, jedoch wird Jimin mich jetzt nicht gehen lassen.

"Aber-"

"Bitte..." Nuschelt Jimin und sieht mich mit großen, glasigen Augen an.
Ergeben seufze ich und gehe zum Sofa. Kurz hebe ich die Decke an, um mich darunter zu setzen. Sofort klettert Jimin unter meinem Arm hindurch, sodass dieser auf seinen Schultern liegt, und legt seinen Kopf auf meine Brust. Schnell zieht er noch die Decke komplett über sich, ehe er beruhigt ausatmet.
Ich küsse einfach nur sanft seinen Kopf und beginne seinen Rücken zu kraulen, während ich auf den ausgeschalteten Fernseher starre.

Drei Uhr ist definitiv zu früh, um aufzustehen... Denke ich und schließe meine leicht schmerzenden Augen.

"Glaubst du... wir sind wirklich schon bereit zwei Kinder zu adoptieren?" Fragt Jimin nach langer Zeit der Stille, in der ich fast eingeschlafen bin.

"Hast du deswegen so geweint? Weil du unsicher bist?" Stumm nickt er und rutscht noch näher an mich.

"Ich habe einfach Angst... Angst etwas falsch zu machen... Was ist, wenn die Kinder uns gar nicht mögen? Uns nicht akzeptieren und wir schlechte Eltern sind?" Fragt Jimin wie ein Wasserfall und beginnt erneut zu schluchzen.

"Hey, Baby.. Nicht weinen..." Sage ich leise und wische ihm ein paar Tränen weg. "Es wird zu Anfang sicher schwer für uns alle. Sowohl für die Kinder, als auch für dich und mich.. Aber ich bin mir sicher, dass die beiden uns irgendwann als ihre Familie akzeptieren werden und falls es uns doch mal zu viel wird, dann haben wir ja noch unsere ganzen Freunde, die schon angeboten haben, mitzuhelfen.. Wir werden heiraten und glücklich. Okay? Und jetzt hör auf zu weinen." Kurz drücke ich seinen kleinen Körper fester an meinen.

"Okay..." Haucht er und nickt bestätigend.

"Sollen wir hier bleiben? Oder zurück in unser Bett?" Frage ich und muss darauf schon gähnen.

"Können wir zurück ins Bett? Aber ich möchte kuscheln.."

"Dann komm." Sage ich, stehe auf und nehme ihn wieder auf meinen Arm, um ihn in unser Schlafzimmer zu tragen.
"Danke, Kookie.." Haucht Jimin noch und streicht über meine Brust, bevor ich ihn ins Bett lege.

"Kein Problem... Ich gehe noch schnell auf die Toilette." Will ich mich von ihm lösen, jedoch packt er mein Handgelenk und sieht mich mit großen Augen an.

"Kommst du schnell wieder?"

"Natürlich.." Streiche ich über seinen Kopf und werde endlich losgelassen.
Schnell gehe ich ins Bad und schließe die Tür hinter mir.

Warum kommen diese Zweifel so plötzlich?
Und woher? Gestern war er doch noch total sicher und überzeugt von dieser Idee...

Viele Fragen schießen durch meinen Kopf und auch mich überkommen Zweifel.

War es denn richtig, dem ganzen zuzustimmen?
Was ist, wenn wir das wirklich nicht schaffen?

Schwer seufzend begebe ich mich zurück in unser Schlafzimmer, nachdem ich fertig bin. Dort finde ich Jimin vor, bis unter die Nase zugedeckt und seine Augen glänzen leicht in dem Licht, welches von draußen herein scheint.

"Ach Baby.." Seufze ich und lege mich neben ihn.
"Ich liebe dich.."

"Ich dich auch, Kookie.."

Und damit ziehe ich ihn an mich heran und lege meine Arme um ihn. Erschöpft und noch immer müde schließe ich meine Augen.

"Wir müssen in zwei Tagen zum Amt, wegen unserem Hochzeitstermin.." Haucht Jimin noch und ich spüre eine seiner Hände an meiner Wange und die andere in meinen Haaren.

"Mhm.." Brumme ich und merke schon, wie ich einschlafe.

"Dann kannst du mich nicht mehr verlassen.." Abrupt öffne ich meine Augen wieder, als Jimin das sagt.

"Wieso sollte ich dich verlassen?" Frage ich und ziehe meine Augenbrauen zusammen, er zuckt nur mit den Schultern und streicht weiter durch meine Haare.
"Jimin... Ich liebe dich, ich würde dich niemals verlassen... Und ich würde es auch nicht zulassen, dass du mich verlässt.. Und wenn ich dich an mich binden muss."

"Ich liebe dich auch... Aber ich habe Angst vor der Zukunft... Das ich das alles nicht schaffe u-und dass du mich vielleicht irgendwann nicht mehr liebst und ich dann alleine bin.. O-Oder... Das du auch aus meinem Leben gerissen wirst... So wie meine Eltern..." Schluckt Jimin schwer und vermeidet stets mir in die Augen zu sehen. Wie gebannt starrt er auf meine Haare und seine Hand, die dadurch streicht.

"Niemals würde ich dich freiwillig verlassen, okay..?" Hauche ich und verfestige meinen Griff um seine Hüfte.
"Schlaf jetzt am besten... Wir müssen beide arbeiten.. Und falls etwas sein sollte, dann weck mich einfach auf, okay?" Küsse ich kurz seine Lippen und verstehend nickt er, ehe er seinen Kopf an meine Brust lehnt und ich meine Augen wieder schließe.
"Ich liebe dich.."

"Ich dich auch... Tut mir leid, dass ich dich wieder geweckt habe.."

"Schon okay..."

Es ist die richtige Entscheidung gewesen. Ich bin sicher. Wir werden eine Familie und glücklich! Davon bin ich überzeugt

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Ich bin auch überzeugt~

Our Mikrokosmos II: Family MattersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt