Ringen mit Trollen

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I don't want them to know the secrets.
I don't want them to know the way I loved you.
I don't think they'd understand it, no.
I don't think they would accept me, no.

(Fleurie – Hurts like Hell)

„Sie Bastard! Sie widerlicher Bastard! Ich bring Sie um! ROSE!"

Severus schloss die Augen, als der kleine Körper unter seinen Händen weich wurde und das Schreien zu einem Wimmern verebbte, durchbrochen von gelegentlichem Hicksen und Schluchzen. Er blinzelte. Zeitweise hatte er es nicht für möglich gehalten, aber Rose Weasley lebte und sah mit ihren tränennassen blauen Augen zu ihm auf, verängstigt und erstarrt. Der Magie beraubt zu werden, fühlte sich vielleicht an, als würde es einen umbringen, aber es war nicht tödlich. Und trotzdem ... So hatte das alles nicht laufen sollen. Er hätte es ihr gern erspart, diese Schmerzen durchzustehen. Er strich über ihre Wange, bevor er sie losließ, und befahl Grangers Mutter, auch von Weasley abzulassen.

Im nächsten Moment hatte er dessen Faust im Gesicht (zu Recht), mehrmals (ebenfalls zu Recht), bevor Weasley seine Tochter auf den Arm hob und ihr mit erstickter Stimme Worte zuflüsterte, die nur für ihre Ohren bestimmt waren. „Bringen Sie sie ins St.-Mungos", sagte Severus und wischte sich das Blut von der Nase, während ihm Tränen in die Augen schossen. „Jetzt!"

Weasley starrte auf ihn herab, seine Augen schienen unnatürlich hervorzutreten, so rasend vor Zorn war er. „Wenn ich wiederkomme, will ich Sie hier nicht mehr sehen", zischte er, dann flog sein Blick zu Granger, die zuckend und nach Luft schnappend halb unter dem Couchtisch lag. „Keinen von Ihnen!" Bevor Severus darauf antworten konnte, disapparierte er.

Severus schnaubte und zog ein Tuch aus seiner Hosentasche, mit dem er sich das Blut und die Tränen vom pochenden Gesicht wischte. Sein rechtes Auge begann bereits zuzuschwellen „Räumen Sie alles zusammen", sagte er an Sarah Granger gewandt und während sie tat, was er ihr befohlen hatte, griff er nach Grangers Armen und zog sie auf die Couch. „Mrs Weasley!", sagte er laut und schlug sie mehrmals auf die Wange, bis ihre Lider flatterten. „Bleiben Sie wach!", befahl er ihr.

„... tut ... weh ...", keuchte sie zwischen zwei zitternden Atemzügen. Ihre Glieder verkrampften und verdrehten sich durch die anhaltenden Muskelkontraktionen.

„Ach was", schnarrte Severus, „Sie haben schlimmeres durchgemacht. Reißen Sie sich zusammen!" Aber restlos sicher war er sich dessen nicht. Er beschwor den Monitorzauber herauf, den er vorhin auch über Rose Weasley gelegt hatte, damit Sarah Granger ihre Vitalwerte im Auge behalten konnte. Grangers Herz schlug viel zu schnell und unregelmäßig. „Mrs Granger", sagte Severus und beorderte sie zu sich. „Sagen Sie was dazu!"

Sie sog scharf die Luft ein, als sie das EKG ihrer Tochter sah. „Nein nein nein nein nein", murmelte sie und Severus konnte regelrecht dabei zusehen, wie ihr medizinisches Denken sich in den Ängsten der Mutter verlor. Er musste sie davon abhalten, sich auf ihre Tochter zu stürzen.

Er schnalzte mit der Zunge. Das war nicht die Reaktion, auf die er gehofft hatte. „Halten Sie durch, Mrs Weasley, heute ist kein Tag zum Sterben", murmelte er und starrte die Herzkurve an, als könnte er sie durch reine Willenskraft dazu bringen, sich zu beruhigen. Aber die fremde Magie löste chaotische Impulse aus, es gab nichts, das er daran ändern konnte. Kein Trank und kein Zauber dieser Welt konnten sie von der überschüssigen fremden Magie befreien, die ihr Herz durcheinanderbrachte. „Machen Sie weiter", sagte er an Sarah Granger gewandt und willenlos, wie sie gerade war, wandte sie sich einfach um und räumte zuerst ihre Sachen fertig ein, dann seine Tränke. Nach ein paar Minuten stand sie neben dem Tisch, ihre Tasche in der Hand, und sah ihn abwartend an. „Kommen Sie her!" Severus griff nach ihrer Hand und nach der zitternden, zuckenden Hand von Granger und disapparierte mit beiden Frauen zurück nach Schottland.

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