About Magic

Der Albus-Blick

You promise me the sky,
then toss me like a stone.
You wrap me in your arms
and chill me to the bone.

(Linkin Park – In Pieces)

Es war kurz nach fünf, als Hermines Schlafzimmertür sich scharrend aufschob und Rose mit ihrem Kuscheltier im Arm und dem Daumen im Mund zu ihr ins Zimmer schielte. „Bist du wach, Mummy?", fragte sie an ihrem Daumen vorbei.

Hermine stöhnte leise. „Ja, klar", sagte sie aber und hob ihre Decke hoch, so dass Rose zu ihr ins Bett klettern konnte. „Wir kuscheln noch ein bisschen, ja?" Hermine zog sie an sich und schloss müde die Augen.

„Mh-hm", machte Rose und gähnte.

Hermine lächelte und versuchte, nochmal einzuschlafen, so wie Rose es zweifellos tun würde. Sie war gestern erst nach zehn ins Bett gekommen, unmöglich konnte sie um fünf Uhr morgens schon ausgeschlafen haben.

Aber im Gegensatz zu ihrer Tochter konnte Hermine nicht wieder einschlafen. Ihr Kopf begann zu denken und von da an war es hoffnungslos. Mit geschlossenen Augen lag sie in ihrem Bett und während Rose bald tatsächlich wieder tief und fest eingeschlafen war, wanderten ihre Gedanken immer wieder zurück zu Severus' Anruf letzte Nacht.

Wofür hatte er sich bedankt?

Es war kurz nach halb sechs, als sie es aufgab, nochmal einzuschlafen. Über Rose hinweg angelte sie nach ihrem Handy und wählte Severus' Nummer.

„So früh schon wach?", fragte er ohne eine Begrüßung.

„Du doch auch", flüsterte sie und biss sich auf die Unterlippe.

„Rose schläft noch?", schlussfolgerte er.

„Ja. Direkt neben mir in meinem Bett." Severus antwortete darauf mit einem leisen Brummen, gefolgt vom rhythmischen Schnalzen einer Messerschneide auf einem Brett. „Du bist schon im Labor?", fragte sie und drehte sich auf den Rücken.

„Offensichtlich."

Hermine verdrehte die Augen. „Wofür hast du dich letzte Nacht bedankt?"

Das Schnalzen erstarb, sie konnte ihn langgezogen ausatmen hören. „Ist das wichtig?"

„Anscheinend schon, immerhin hast du mich dafür mitten in der Nacht geweckt ..." Sie würde ihn nicht einfach so vom Haken lassen. Irgendetwas war passiert und sie wollte wissen was.

Aber Severus schwieg weiter und letztendlich war es das, was Hermine einen Hinweis gab.

„Es ist der Traum, oder?", fragte sie mit gerunzelter Stirn. „Du hast mich bisher nur deswegen nachts angerufen." Rose regte sich neben ihr ein bisschen und Hermine erstarrte, aber sie schlief weiter.

„Ja", sagte Severus leise.

„Heißt das, er hat sich verändert?", fragte sie, noch leiser als vorher.

„Ja", sagte er wieder.

Ein Grinsen erblühte auf Hermines Gesicht. „Das freut mich, Severus!"

Er grollte nichtssagend und fuhr fort, seine Zutaten kleinzuschneiden. „Du warst anders", sagte er nach einer Weile, ohne seine Arbeit wieder zu unterbrechen.

„War ich?", fragte sie scheinheilig.

Wieder das Grollen; Hermine lachte lautlos. „Hast mich verteidigt ..."

„Klingt nach mir."

„... wie die verdammte Gryffindor, die du bist."

„Ach ja?"