Eine Kiste voll gestern

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Ich kämpfe gegen die Dämonen,
ich suche eine Tür um hier als Sieger rauszugehen.
Ich kämpfe gegen die Dämonen,
sie klingen wie Sirenen,
es ist schwer zu widerstehen
und sich nicht mehr umzudrehen.
Einfach gehen.

(Ich und Ich - Dämonen)

In den zweiundvierzig Jahren seines vom Tod unterbrochenen Lebens gab es nicht einen Morgen, an dem Severus so aufgewacht war, wie an diesem siebten Mai. Er kannte Teile dieses Aufwachens, aber auch das war lange, sehr lange her, seitdem er es das letzte Mal erlebt hatte. Er hatte das nie vermisst, zu keinem einzigen Zeitpunkt. Aber verdammt! Das hier fühlte sich schon ziemlich großartig an ...

„Was ist dann das?", fragte Hermine mit einem breiten Lächeln in ihrer Stimme, während sie ihren Po noch ein bisschen fester gegen seine Erektion rieb.

„Ein Irrtum", sagte Severus mit dunkler Stimme und strich mit seiner Nase über ihren Hals. „Ihm wird gleich einfallen, dass er das von allein nicht mehr tut."

Sie kicherte und drehte sich in seinem Arm zu ihm um. „Findest du nicht, wir sollten ... diesen Irrtum ausnutzen?", fragte sie und griff mit einer Hand in seinen Schritt, rieb durch den Stoff seiner Unterhose dieses unerwartete Feiertagsgeschenk.

Er zog eine Augenbraue hoch, was ihm so kurz nach dem Aufwachen noch nicht so recht gelingen wollte. Seine Augen juckten und er wollte sie eigentlich gar nicht öffnen. „Versuch dein Glück", murmelte er und küsste diese Frau, die unverständlicherweise immer noch jeden Abend zu ihm kam und neben ihm einschlafen und wieder aufwachen wollte. Selbst beinahe zwei Jahre Beziehung hatten sie noch nicht davongejagt, egal wie sehr er sich manchmal zurückzog oder wie wenig er sie in seiner Nähe ertragen konnte. Sie musste ihn wirklich lieben ...

Was unbestreitbar auch die einzige Erklärung dafür sein konnte, dass sie jetzt ihren Mund über seine Brust wandern ließ, ihre Nase gegen seine Haut rieb, an seiner Brustwarze saugte und ein bisschen hineinbiss, ihm ganz nebenbei seine Unterhose herunterzog.

Aber zu seiner Überraschung schien sie kein Interesse an einem Miteinander zu haben. Sie rutschte an ihm hinunter und brachte sich außer Reichweite seiner Hände. „Sollte ich dafür nicht erst mal duschen?", fragte Severus und sah auf ihren Lockenkopf hinab.

„Und ihn auf seinen Irrtum aufmerksam machen? Auf keinen Fall!" Sie grinste, bevor sie ihre Hände auf seine Oberschenkel legte und sie streichelte, seinen Bauch küsste und schließlich mit einer Hand seinen Schaft ergriff und daran entlangstrich.

Severus keuchte und presste den Kopf in die Kissen. Es war nicht das erste Mal, das sie das tat. Es hatte sich herausgestellt, dass sie das sogar sehr gern tat, hauptsächlich weil es laut ihrer eigenen Aussage kaum eine andere Gelegenheit gab, in der sie ihn so in der Hand hatte – und ja, der schlechte Wortwitz war volle Absicht gewesen. Aber für gewöhnlich hatte er vorher den Potenztrank genommen und konnte sich entspannen in der Gewissheit, dass er auch durchhalten würde, was sie mit ihm tat. Als sie jetzt mit ihrer Zunge die Spitze seiner Erektion umkreiste, griff er jedoch in die Decke und in das Bettlaken und betete inständig, dass sein verdammtes Stück nicht zu früh merken würde, dass ihm der flüssige Beistand fehlte.

Was er möglicherweise nicht hätte tun sollen, denn er war noch nicht mal fertig mit beten, als er spürte, wie der Druck nachließ. Severus stöhnte leise (auf die negative Art) und fuhr sich mit einer Hand über sein erhitztes Gesicht, wandte den Blick ab. „Wie gesagt ...", grollte er.

Obwohl Hermine nie ein Problem mit den Unzulänglichkeiten seines Körper gehabt hatte, war es bis heute beschämend für ihn, Momente wie diesen zu erleben. Was eine wirklich bittere Ironie war, denn als er bemerkt hatte, dass die Bestrafungen eines seiner Herren diese Folgen gehabt hatten (was ihm erst Wochen nach dem letzten Cruciatus überhaupt aufgefallen war), hatte er es als irrelevant und sein kleinstes Problem auf einer sehr langen Liste von Problemen abgehakt. Inzwischen war es auf dieser Liste skandalös weit nach oben geklettert.

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