Einunddreißig

137 16 1
                                    

A little broken, a little new.
We are the impact and the glue.
Capable more than we know
to call this fixer upper home.

(Sleeping at Last - North)

In diesem Jahr verzichtete Hermine darauf, ihren Geburtstag zu feiern. Sie wollte es nicht ohne Severus tun und er war noch nicht bereit, sich ihren Freunden und Verwandten zu stellen. Stattdessen reiste sie an diesem Sonntagmorgen mit Rose nach Australien und verbrachte den dortigen Abend mit ihren Eltern.

Sie schienen sich aufrichtig zu freuen, sie beide zusammen zu sehen; in den letzten Monaten war Ron ab und zu mit Rose dort gewesen, aber Hermine hatte sich seit ihrem von Severus diktierten Besuch nicht mehr bei ihnen blicken lassen.

Ihre Eltern hatten einen Brunch vorbereitet und als ihr Vater ins Esszimmer kam und die Pancakes, das Rührei, den Schinken und das Obst sah, stemmte er die Hände in die Hüften und schüttelte den Kopf. „Ein Brunch am Abend ...", murmelte er.

„Ich bin vor drei Stunden erst aufgestanden", erinnerte Hermine ihn lächelnd.

„Ich auch", sagte Rose sofort.

„Nein, du bist vor vier Stunden aufgestanden und hast dann in meinem Bett herumgetobt", korrigierte Hermine sie.

Rose lachte. „Das war lustig."

„Das kommt auf die Perspektive an ...", murmelte Hermine und begegnete dem lächelnden Blick ihrer Mutter.

„Es geht dir besser, oder?", fragte sie, während ihr Vater Tee aufgoss.

Hermine nickte und rieb im Schoß ihre Hände gegeneinander. „Ja, geht es."

„Wie läuft es im neuen Job?", fragte ihr Vater und warf ihr einen Blick über seine Schulter zu.

„Gut! Es ist schön, wieder in Hogwarts zu sein, Professor Alden ist nett und mit den meisten Kollegen verstehe ich mich prima." Fae Simmonds, die Tränkemeisterin, mit der Hermine letztes Jahr diese unglückliche Begegnung gehabt hatte, trug ihr eben diese zwar immer noch nach und hielt Abstand zu Hermine, aber die anderen Kollegen hatten sie herzlich aufgenommen und schienen sich zu freuen, dass sie Teil des Kollegiums geworden war. „Und wie geht es euch?", fügte sie schließlich hinzu.

„Auch gut. Warum sollte es nicht?", fragte ihr Vater, ohne sich zu ihr umzusehen.

„Ich ähm ...", begann Hermine und warf Rose einen schnellen Blick zu. Aber sie spielte mit einer kleinen Puppe, die ihre Eltern ihr geschenkt hatten, und summte ein Lied. Trotzdem nahm Hermine ihren Zauberstab und belegte sie mit einem Muffliato. Rose war daran inzwischen so gewöhnt, dass sie nur leise seufzte und ein bisschen lauter zu singen begann. Irgendwann würde sie sich das nicht mehr gefallen lassen und Hermine fürchtete diesen Tag. Aber irgendwann würde Hermine ihr auch erzählen, was sie getan hatte, und diesen Tag fürchtete sie noch mehr. „Ich hatte letztes Mal den Eindruck, dass ... etwas nicht stimmte."

Ihre Eltern wechselten einen Blick miteinander, bevor ihr Vater sich zu ihnen an den Tisch setzte. „Überrascht dich das?"

„Nein, gar nicht!", sagte sie schnell. „Ich hab schlimme Dinge getan und ... mich verändert. Ich weiß das." Und vor allem hatte sie das Geld ihrer Eltern dafür benutzt. Sie hatte inzwischen einen Teil zurückgezahlt, aber es war ein Stück Vertrauen kaputt gegangen, das vermutlich noch lange brauchen würden, um zu heilen. Wenn es das jemals tun würde. Sie holte tief Luft und für einen Moment war ihr Wunsch, Severus wäre jetzt bei ihr, so überwältigend, dass es ihr die Brust zuschnürte. „Aber ich hab Angst, dass ihr mir niemals verzeihen könnt, was ich getan habe", sagte sie leise.

About MagicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt