Und dann stehst du auf,
so dass es mir ganz kurz den Atem raubt.
Die erste Wahrheit kommt ganz langsam raus
und nimmt ihren Lauf.
Du taust langsam auf.(Frida Gold - Langsam)
„Rose!", rief Hermine laut ins Obergeschoss, „Daddy ist da!"
„Komm gleich!", krähte sie zurück.
Ron schnaubte leise. „Ich dachte, das fängt erst mit dreizehn an."
„Unsere Tochter ist eben frühreif", entgegnete Hermine schmunzelnd und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Handlauf der Treppe.
„Wie war das Wochenende?"
„Schön", sagte Hermine und biss sich auf die Unterlippe. „Wir waren am Strand und haben Muscheln gesammelt. Ich befürchte, die sucht sie gerade zusammen, um sie mit nach Hause zu nehmen."
Er seufzte leise. „Sie hat ja auch kein Spielzeug zu Hause, das arme Kind."
„Nein, gar nichts", stimmte Hermine zu.
Ron lehnte sich gegen die Wand auf der anderen Seite der Treppe. Es war eine Weile her, dass er Hermine zum letzten Mal so nahe gewesen war. Damals war sie noch nicht so blass gewesen. „Geht es dir gut?", fragte er vorsichtig.
Sie nickte. „Ja, es geht mir gut. Und dir? Wie läuft es mit Olivia?" Sie schluckte. Und verbarg die linke Hand vor ihm, an der sie immer noch ihren Ehering trug.
Ron tat so, als hätte er es nicht bemerkt, aber er spürte, wie seine Ohren heiß wurden. Er hatte seinen vor ein paar Wochen abgenommen. Als er aufgehört hatte zu leugnen, dass das mit Olivia ernst wurde. Es fühlte sich einfach nicht fair an, sich mit ihr zu treffen, während er immer noch den Ring trug, der ihn mit Hermine verband. Jetzt schämte er sich dafür und ließ seine Hand hinter dem Rücken verschwinden. „Es läuft gut", sagte er knapp und lächelte unverbindlich. „George fragt, ob du morgen Nachmittag auch zu Roxannes Geburtstagsfeier kommen willst. Ist nur eine kleine Feier bei ihm zu Hause, aber Rose und ich werden hingehen und ... na ja, er hat dich auch eingeladen."
Sie runzelte die Stirn. „Wer ist denn im Laden, wenn ihr beide dort seid?"
„Niemand", entgegnete Ron mit einem Schulterzucken. „Es ist sein ..." Er warf einen Blick die Treppe hoch und fuhr leiser fort: „... verdammter Laden, also kann er auch entscheiden, wann er zu bleibt, hat er gesagt."
„Charmant", entgegnete Hermine. „Aber ich kann leider nicht, ich muss arbeiten. Grüß sie von mir, ja?"
„Klar." Er lächelte.
Ein paar Sekunden lang standen sie schweigend auf der untersten Stufe, dann rief Hermine noch mal: „Rose!"
„JA!", brüllte sie zurück.
Hermine verdrehte die Augen. „Wenn du jetzt nicht kommst, schick ich dich mit einer Eule nach Hause!"
Sie lachte vergnügt, aber dann wurden ihre schnellen Schritte lauter und schließlich erschien sie am oberen Treppenabsatz. „Ich finde die große Mussel nicht."
„Du kannst sie nächstes Wochenende suchen."
Als sie schmollend ihre Unterlippe hervorschob, zog Ron seinen Zauberstab aus der Tasche. „Accio Muschel!", sagte er und kurz darauf flog sie ihm in die ausgestreckte Hand. Rose juchzte. „Können wir dann jetzt los, Muffin?"
„Ja!", sagte sie und während sie in einer Hand eine Schachtel hielt, in der vermutlich die restlichen Muscheln lagen, hielt sie sich mit der anderen an den Längsstreben des Handlaufs fest, während sie eine Stufe nach der anderen hinunterstieg.
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About Magic
Fanfiction'Unheilbar' ist auch nur ein anderes Wort für 'unmöglich' und wenn Hermine eines gelernt hat, dann dass in der magischen Welt eigentlich nichts unmöglich ist. Oder es zumindest nicht bleiben muss und wenn es mal eine Situation gegeben hat, in der si...